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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0029

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AMT TAUBERBISCHOFSHEIM.

EIERSHEIM.

Mehrere reichverzierte Bildstöcke im Ort, meistens des vorigen Jhs.; ein einfacherer
von 1614 darunter.

Auf dem Wege zu der vor dem Orte gelegenen Kreuzkapelle inmitten der anderen
Stationsbilder eine grosse Freigruppe des ruhenden Heilandes (w. S.), gestiftet von
Spitalverwalter Joh. Carolus Sauer zu Bischofsheim a. T. i. J. 1728. Wenig kunst-
reiche Arbeit.

Krenzkapelle. Die Wallfahrt »zum Kreuzhölzle« besteht seit dem Jahre 1660,
in welchem Abt Gottfried zu Zell bei Würzburg die Kapelle zum heiligen
Kreuze hier gründete. Im Jahre 1713 ward eine Eremitage daneben errichtet.

Unscheinbarer, stil- und schmuckloser Bau mit unbedeutenden Malereien hinter dem
Altar und an der Kanzel. Die zwei kleinen, künstlerisch werthlosen Figuren, die unter
einem Eichbaum an derselben Stelle gefunden sein sollen, wo jetzt der Altar steht, und
die Veranlassung zur Stiftung der Kapelle gegeben zu haben scheinen, (s. darüber das
Wallfahrtsbüchlein von 1836, im Auszuge abgedruckt von Berberich, Geschichte der
Stadt Tauberbischofsheim und des Amtsbezirkes, Tauberbischofsheim 1895, S. 296 f.),
stellen Maria und Johannes vor. Sie stammen wahrscheinlich von einem kleinen spät-
gothischen Kruzifix; die Köpfe sind erneuert, durch Vergoldung die Schäden bedeckt.

Ueber der Seitenthür eine Pietä von 1743.

An der Strasse gegen Bischofsheim auf einer Anhöhe der Hexenkessel mit mächtigen
Felsblöcken, der Sage nach heidnische Opferstätte; jetzt die Steine zu Bauten verwendet.

In der Nähe von Dittwar befand sich das Dorf Will et zheim (jetzt Flurname),
das, frühe ausgegangen, noch i. J. 1560 als eigene Gemarkung erwähnt wird. (E.)

Bildstock

Kapelle

EIERSHEIM

Schreibweise: Isersheim 1233 und 1244, Isershem 1248, Jerssheim 1418, Yrs-
heim 1449, Eyersheim 1457.

Ein Heinrich von Isershein verkaufte i. J. 1233 sein Gesammtbesitzthum zu
Uissigheim an das Kloster Bronnbach, ebenso ein Konrad von Isershein i. J. 1244.
Der Ort gehörte anscheinend von Anfang an zu Kurmainz (daneben jedoch auch
Rineck'sche Lehen), und blieb unter dessen Landeshoheit bis 1803. Lehensträger waren
vorübergehend die Rosenberg und Echter; begütert daselbst im XVII. Jh. die
Kartause zu Würzburg und die Stettenberg zu Gamburg. Von 1803—1806
leiningisch. (E.)

Die i. J. 1831 erbaute Kirche (tit. S. Margarethae) besitzt in ihrem nördlich am
Langhause stehenden Thurm einen Rest des alten, bereits 1515 als Kirche mit Früh-
messer (Filial zu Külsheim) beglaubigten Gotteshauses. Die Formen des Masswerkfensters
und der Dreipass über der südlichen Seitenthür weisen auf die Frühzeit des gothischen
Stiles hin. Wie so häufig bei den älteren Kirchen in dieser Gegend, hat das Unter-
geschoss des Thurmes offenbar einst als Chor gedient. Die 2,70 m weite Rundbogen-
Oeffnung, die das Langhaus mit dem 3,85 m breiten Chor verband, zeigt am Kämpfer-
gesims gutefrühgothische Profile, wie denn auch das reizvolle Sakramentshäuschen
in der Nordwand mit seinen zierlichen Fialen der Frühzeit des gothischen Stils angehört.

Kirchthum
 
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