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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0030

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KREIS MOSBACH.

Die Rippen des Kreuzgewölbes sind abgeschrägt, ruhen auf derben, einfachen Eckkonsolen
und kreuzen sich ohne Schlussstein. Das oberste Geschoss des Thurmes sammt dem
Dache modern.

Die älteste Glocke stammt von 1494 und trägt die Umschrift: ^f ifjßfll^ l

naferenttä i tt% i iutreorum i ßernöart (so!) i iarfjaman i go£ i mirfj i IA9X

Die zweite Glocke von 1505 mit Umschrift: ♦ ¥}Uf l got l ltttti l ttiatia l
ÜEtHtjatt l Iarfjaman l JJOBi l mirfj l ItO& Derselbe Meister nennt sich auf der
Glocke in Niklashausen (s. I. Theil, S. 155) und Ballenberg (s. oben S. 6).

Die dritte und kleinste Glocke von 1766.

Altes P'achwerkrlaus auf massivem Unterbau mit hübsch verzierten Eckpfosten,
gekreuzten Streben u. dergl. Ueber dem Kellerthor: j. 6 ZC 12

Kirche

ERLENBACH

Schreibweisen: Erlibach 1253, Erelbach 1342, Erlbach 1361.

Zuerst war Erlenbach wohl im Besitz der Herren von Krutheim und dann der
Herren von Eber st ein. Zu Ende des Xu Jhs. erscheint Kloster Schönthal dort
begütert, ebenso in der Mitte des XIH. Jhs. Kloster Komburg, ferner die Deutschen
Herrn zu Mergentheim u. a. Seit 1361 besass Kurmainz daselbst Zehnten; als
Lehnsherr treten gleichzeitig Würzburg und Kurpfalz auf. Landesherr Kurmainz
(Oberamt Krautheim), von 1803 bis 1806 Salm-Reiferscheid-Bedburg. (E.)

Die Kirche (tit. S. Margarethae), ein kleiner, aber freundlicher" und gefälliger
Empire-Bau, wurde in den Jahren 1796 und 1797 auf Kosten der Gemeinde nach den
Plänen und unter Leitung des Mergentheimer Werkmeisters Joh. Georg Beyrer (um
3615 fl) errichtet. Im Aeussern schmuckloser Putzbau mit einem Thürmchen als Front-
reiter; die innere Ausstattung einfach und würdig. Am besten das barocke Stuhlwerk,
dagegen Altäre und Kanzel, in klassizistischen Formen gehalten, minderwerthig.



EUBIGHEIM

(Ober- und Untereubigheim)

Schreibweisen: Ubencheim 1251, Ubenkein 1360, Ubikein 1387, Ybenkain 1400,
Eubigkein 1407.

Litteratur: H. Bauer, Die Herren von Ubenkein, Zeitschr. f. d. wirtemb. Franken,
Band V (1859) S. 39.

Zuerst im Besitze des Adels, der sich nach dem Orte nannte. Vom Jahre 1387
an tragen die Rüd von Böttikeim Burg und Dorf von den Wertheimer Grafen
zu Lehen. Nach erfolgter Theilung erwarb 1429 Anselm von Rosenberg die eine
Rüd'sche Hälfte Obereubigheim, die danach den Besitzer mehrfach wechselte bis auf den
mainzischen Oberamtmann zu Bischofsheim Wilderich von Walderdorf (1569),
von dem die Güter 1694 an Joh. Ph. von Bettendorf, nach dessen Ableben an
seinen Schwiegersohn, den kurpfälzischen Geheimen Rath und Kämmerer Freiherrn
Karl von Stingelheim, und dann 1786 an die Bettendorf zu Gissigheim fielen,
bis sie Baden i. J. 1840 ankaufte. Die andere Hälfte Untereubigheim blieb im
 
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