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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0067

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52

KREIS MOSBACH.

König Konrad Güter in Hochhausen, die i'i'49 durch Tausch an das Stift Würz-
burg und von da 1276 durch Verkauf an die Grafen von Wertheim kamen.
Der grösste Theil davon wurde 1328 von Elisabeth von Hohenlohe, geborenen
Gräfin von Wertheim, der von dieser gestifteten Kartause Grünau überlassen, die
bis zu ihrer Aufhebung im Besitze blieb. Ausserdem waren Kurmainz (seit 1223)
und Kloster Bronnbach hier begütert, seit 1340 auch die von Rosenberg und im
Besitze von Mainzer Lehen. Zu Anfang des XVII. Jhs. befanden sich, die Klostergüter
ausgenommen, die übrigen Besitzungen und Rechte zu Hochhausen, wohl als Mainzer
Lehen, in Händen der Echter von Mespelbrunn, nach deren Aussterben alles
an Mainz zurückfiel. Von 1803—1806 leiningisch. (E.) ■ ■ .■ ■■:■■

Die stattliche Pfarrkirche (tit. S. Pancratii) ist ein Neubau von 1826, an Stelle
einer altern, 1692 geweihten Anlage.

Am Thurme oben die Jahreszahl 1457, unten ein Eckstein (»lapis angularis«^
mit folgender, schwer lesbarer Inschrift:

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Epitaph

Glocken

Portal

Epitaph

Der Thurm scheint also auch in diesem Falle (vergl. u. a. Heckfeld) zwei Neubauten
überdauert zu haben.

In der Vorhalle links ein einfaches Epitaph (r. S.) der Margarethe Klockin
(•j- 1 584). Umrahmtes Relief mit dem Crucifixus in der Mitte, vor dem rechts der Gatte,
damaliger Schultheiss von Hochhausen, und links die Verstorbene mit je drei und vier
Kindern knieen.

Von den vier Glocken ist nur die kleinste alt und mit folgender Inschrift versehen:
IN HONOREM S • SEBASTIANI FVSA EST HAEC CAMPANA HERBI-
POLI 1694. Darunter Relief des S. Sebastian.

Der Friedhof ist laut Inschrift auf einem hinter dem Chor der schmucklosen
Friedhofkapelle (von 1759) befindlichen Bildstock (r. S.) i. J. 1572 am Sonntag
Exaudi zu Ehren Johannis des Täufers und des seligen Pancratius geweiht worden
(Stiftung 1565 s. unten). Unter dem erzbischöflichen Wappen von Mainz an der Vorder-
seite befindet sich das Wappen des Abtes Johannes VIII. (Knoll) von Bronnbach; links
davon an der Schrägseite das Echter'sche, rechts ebenso das Rosenberg'sche Wappen.
Ausserdem hat der damalige Schultheiss (praetor) an der Deckplatte oberhalb des Anlaufs
sein Wappen und die Anfangsbuchstaben seines Namens I. P. (Johannes Prutzler? s. unten
Gasthaus z. Engel) einhalten lassen.

Das in den Friedhof führende hübsche Bzrock-Portal zeigt oben in einer Nische
eine kleine steinerne Pietä mit der Inschrift am Bogen darüber: 16 ■ F • P • R • 7'Z

In der unteren Hälfte des Friedhofes ein grosses, reiches Epitaph (r. S.), errichtet
von Veit Schurer i. J. 1607 seiner Frau Anna Bundschugin, sowie seinen Eltern Hans
 
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