Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0068

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
AMT TAUBERBISCHOFSHEIM-. — HOCHHAUSEN.

53

und Barbara Schurer zu Ehren, welch letztere i. J. 1565 diesen »Gottesacker« gestiftet
hätten. Das Relief in der Mitte zeigt die ganze Familie vor dem Gekreuzigten knieend;
darüber im Giebel Gott Vater segnend, darunter die Inschrifttafel. Voluten und Frucht-
schniire an den Seiten. Rohe, handwerksmässige Arbeit.

Rings in die Friedhofsmauer eingelassen eine Anzahl mehr oder minder zerstörter
Grabsteine des XVII. und XVIII. Jhs., ohne Kunstwerth.

Der alte ehemalige Grünauer, dann löwenstein-wertheimische Hof
(»mit eigener Kapelle«, Schönhuth), einst ein stattliches, jetzt verwahrlostes Herrschafts-
Gebäude neben der Kirche, zeigt an dem rundbogigen Hauptportal die Jahreszahl
1610, doch dürfte sich diese Zeitangabe nur auf den betr. Bautheil beziehen. Der
thurmartige Eck bau mit seinen spätgothischen Fenstern ist offenbar älteren Ur-
sprungs.

Im Hofe eine Halle mit hübschen Holzständern auf Sandsteinsockeln.
. . Auf einem verzierten Eckpfosten oben an der zugehörigen grossen Scheuer, vorn
an der Hauptstrasse, befindet sich folgende Inschrift:

Grabsteine

H • P •

H. P.

VLRICVS

BI NO

VNGEH

SAR-DER

EIR • DER

ZEIT-SCH

ZEIT

AFINER

PRIO

MD

R

XC



IX

Die von unten nicht zu entziffernde Inschrift am entsprechenden andern Eckpfosten
enthält die Jahreszahl 1608.

- ■ An der Hauptstrasse schönes hohes Giebelhaus (jetzt Wirthshaus zum Engel) mit
einem geschnitzten Eckpfosten oben, auf dem ein Wappenschild mit Lilie, darüber die
Jahreszahl 1612 und darunter zwei sich anschauende Büsten angebracht sind. Das
Lilienwappen ist dasselbe wie auf dem Bildstocke des Friedhofes (s. oben) und soll einer
Familie Prutzler (?) angehört haben, die einst zu den angesehensten und reichsten des
Ortes gezählt und einen Weinhandel in Frankfurt a. M. betrieben habe. Daher die gross-
artige Kelleranlage, die sich unter dem Hause hinzieht. Schöne seitliche Ein-
gangsthür mit Nischen. Das Fachwerk des Oberstockes leider ganz überputzt.

Im Privatbesitz einige gute alte Möbel, meist aus Bronnbach stammend, darunter
zwei barocke Sekretäre mit eingelegter Arbeit.

An einer Strassenecke barocke 5. Nepomukstatue, überlebensgross.

Eine kleinere Statue desselben Heiligen von 1765 auf der alten Tauber-
brücke zwischen Hochhausen und Werbach, die im Gefecht am 24. Juli 1866 zerstört
worden war.

Zahlreiche, meist barocke Bildstöcke in und ausser dem Ort ohne besonderen
Kunstwerth.

Giebelhaus

Möbel
 
Annotationen