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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0109

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02

KREIS MOSBACH.

Der hier, wie beim Hauptportal verwendete Spitzbogen ist der breite der Ueber-
gangszeit. Das südliche Doppelfenster der Empore besitzt eine unvollkommene Art Mass-
werkbildung in Gestalt eines Rautenausschnitts. Eine solche, in vollendeter Gestalt und
mit besserem Geschick vorbereitet, zeigte einst das in seiner äusseren Umrahmung auf-
fallend reich gegliederte nördliche Emporenfenster (s. d. Längsschnitt Fig. 25). Den
seitlichen Säulchen des Leibungsprofiles entsprach nämlich ein Mittelsäulchen, welches mit

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Fig. 25. Krautheim. Längsschnitt durch die Burgkapelle. (Blick gegen

jenen durch Spitzbogen verbunden war. Wie die Spuren oberhalb dieser kleinen Bogen
(die Mittelsäule fehlte bei der letzten Restaurirung, nur deren Fuss war noch in Spuren
vorhanden, ebenso die Ansätze der seitlichen Bogen) erwiesen, setzte sich der äussere
Bogen ohne Unterbrechung fort. Wir müssen also annehmen, dass über dem Doppel-
fenster im Rahmen des oberen Bogens eine Füllplatte vertieft und vielleicht von einem
Drei- oder Vierpass durchbrochen, eingelassen war. Von hier bis zu dem Mass-
werk des gothischen Fensters erscheint nur ein Schritt.

Einen hohen Reiz erhält die Kapelle durch das mit Liebe gebildete und reichlich
verwendete Ornament. Ausser mannigfachem Blatt- und Blüthenwerk ist stellenweise
 
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