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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0119

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IOO KREIS MOSBACH.

Gotteshauses, durch den berühmten Würzburger Obristen B. Neu mann (s. oben S. 19)
von Grund aus neu errichtet. Ueber der Thür eine Nische mit der Statue des Patrons,
sonst das Aeussere schmucklos. Das Innere einschiffig, flach gedeckt mit polygonalem
Chor, zeigt die übliche Ausstattung mit Barock-Altären, Gestühl u. s. w. Ueber dem
Hochaltar leidliches Schnitzwerk.
Figur An der Wand im Schiffe kleine gute Barock-Figzir des S. Sebastian auf Konsol.

Kerzenhaiter Unter einer Madonnennische hübscher schmiedeiserner Kerzenhalter, ebenfalls

barock.

Kupferkessel Guter kupferner Weihwasserkessel.

wirthsschiid Am »weissen Ross« schönes barockes Wirthsschild von Schmiedeisen.

Christusfigur Vor dem Ort am Kreuzweg ein das Kreuz tragender Christus; Freifigur (r. S.) in

halber Lebensgrösse, auf hoher Säule, 1710 von Caspar Butz gestiftet.
Bildstock Am Ausgange nach Paimar zu einfacher Bildstock mit Nische von 1628, weiter-

hin ein solcher von 1705»

LAUDA

Schreibweisen: Ludin 1150, Luden 1157, 1333, Nydern-Luden 1371, Unter-
luden 1401, Lauden 1447.

Litteratur: H. Bauer, Beitrag zur Geschichte von Lauda u. s. w. (s. oben S. 32);
derselbe, die Edelherren von Zimmern u. s. w. (s. ebenda); Römer, die alte Tauber-
brücke zu Lauda, Wertheim 1866; G. L. (Georg L'ommel), Tauberbilder, Würzburg
1872 und der Taubergau, Gerlachsheim 1872; R. Schröder, Oberrheinische Städte-
rechte, 3. Heft, Lauda, Ballenberg und Krautheim, Heidelberg 1897, S. 183 ff.

Geschichte der Stadt.

Lauda war Sitz eines Herrengeschlechtes, das in den Brüdern Gottfried, Mar-
quard, Heinrich und Otto de Luda (von Luden), Söhnen einer Adelheid, 1144
zuerst auftritt; im nämlichen Jahre war ihr Vater gestorben. Heinrich von Lauda
übertrug n 69 seinen Theil an der Burg Lauda und die Burg Dittwar mit allen Zuge-
hörungen und einem Drittel der Kapelle zu Mergentheim dem Hochstifte Würz bürg
(vergl. Dittwar). Mit Siboto von Lauda, 1213 zum letzten Male erwähnt, starb der
Mannesstamm aus. Die Herrschaft der Herren von Lauda, zu der auch die Herrschaft
Zimmern durch Heirath gekommen war, ging dann zum Theil an die Grafen von
Rineck (vergl. Grünsfeld) über; doch waren schon manche Güter würzburgisches Lehen
geworden. Im Jahre 1225 musste sich BischofHermann von Würzburg in seiner Wahl-
kapitulation verpflichten, nach Möglichkeit die Lehen Sibotos von Lauda wieder zu gewinnen,
die der Graf (Ludwig IL) von Rineck gewaltsam in Besitz genommen hatte. Darnach
hatte also Siboto von Lauda keine männlichen Nachkommen hinterlassen und der Graf
von Rineck ausser seinen Eigengütern auch die Lehen beansprucht. Aus den späteren
Besitzverhältnissen lässt sich vermuthen, dass der Streit gütlich beigelegt wurde, indem
Ludwig von Rineck auch die Allode Würzburg als Lehen auftrug. Als Ludwig
der Jüngere von Rineck, Sohn Ludwigs des Aelteren (1296 bis 1332), ohne Söhne
 
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