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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0120

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AMT TAUBERBISCHOFSHEIM. — LAUDA. IOI

verstarb, wollte Würzburg seine Lehen einziehen. Aber Adelheid, die einzige
Tochter Ludwigs, veräusserte mit Zustimmung ihrer Verwandten Ulrich von Hanau, Vater
und Sohn, ihre Erbansprüche an Kaiser Ludwig den Bayer, der im Jahr 1342 einen
Vertrag mit Würzburg schloss und auch Rechte auf die rineckischen Aemter Gemünden,
Rotenfels -und Lauda erhielt. Ludwig war urkundlich i. J. 1344 im Besitze von Lauda.
Er und sein Sohn Ludwig, Markgraf von Brandenburg, versetzten Lauda an
Ludwig von Hohenlohe und dessen Sohn Gerlach (1353 und 1354), wodurch
die alte Herrschaft Lauda thatsächlich wieder vereinigt wurde (vergl. unten). Die Her-
zoge Stephan, Friedrich und Johann von Bayern verpfändeten Haus und Stadt
Lauda 1387 und 1388 an den Bischof Gerhart von Würzburg; Johann von
Hohenlohe 1406 verzichtete auf alle seine Rechte gegen Würzburg, und dies bahnte
den Uebergang von Lauda an letzteres an. Weil Ludwig von Bayern das ewige
Kaufsrecht auf die genannten Besitzungen zugestanden worden, erhob Pfalzbayern
i. J. 1804 Ansprüche darauf gegen Löwenstein-Wertheim, Leiningen und Salm-Reifer-
scheid-Bedburg.

Der andere Theil der Herrschaft Lauda kam an die seit Mitte des XII. Jhs.
in Weickersheim sitzenden Herren von Hohenlohe, vermuthlich desswegen, weil
sich Albert von Hohenlohe, der Kreuzfahrer, mit einer Erbtochter von Lauda,
Hedwig, vor 1207 verehelichte (vergl. Königshofen). Von den Hohenlohe scheint
der ihnen gehörige Antheil von Lauda an die Pfalzgrafen als Lehen übertragen worden
zu sein, denn 1337 belehnte Rudolf IL von der Pfalz Kraft von Hohenlohe mit
Lauda. 1362 besass Burg und Stadt Ulrich von Hanau, der sie als pfälzisches
Lehen von seinem Vater ererbt hatte, und Kaiser Karl IV. trat für seine Rechte ein
gegen Gerlach von Hohenlohe, der sie anfocht. Letzterer kam aber wieder in
den Besitz von Lauda und verpfändete an Ruprecht I. vorder Pfalz 1374 zuerst
einen Theil um 6000 fl., am 3. April 1376 Lauda, Burg und Stadt und die dazu gehörigen
Dörfer, um 10,200 fl. Darauf wies Ruprecht IV. seiner Gemahlin Elisabeth von
Sponheim 8000 fl. von ihrem Zugeid an. Johann von Hohenlohe verkaufte
endlich das Amt Lauda am 5. Januar 1398 um 10,200 fl. an Ruprecht den Jüngern
von der Pfalz. Im folgenden Jahrhundert (1435) verpfändete Pfalzgraf Otto Stadt,
Burg und Schloss Lauda an Heinrich von Eremberg. Am 29. Januar 1450 gingen
nebst andern Besitzungen auch Burg und Stadt Lauda um die Summe von 19,000 fl. als
Unterpfand von Pfalzgraf.Otto an den Grafen Philipp den Aeltern von Rineck
über. Die Bürger von Lauda huldigten für den Todesfall des damaligen Pfandherrn
am 22. Mai i486 dem Landgrafen Friedrich von Leuchtenberg (vergl. Grüns-
feld). Doch bezahlte Kurfürst Philipp von der Pfalz die Pfandsumme zurück, fur
die Dorothea, Gräfin von Wertheim, geb. Rineck, am 22. Februar 1502 quittirte.
Bei diesen Besitzwechseln wahrte sich aber Würzburg das beständige Recht des
Rückkaufes. So kündigte denn am 2. Juni 1505 Bischof Lorenz von Würzburg dem Kur-
fürsten Wilhelm an, er wünsche das verpfändete Schloss und die Stadt Lauda wieder
einzulösen. Am 6. August 1505 trafen dann Kurfürst Philipp und Bischof Lorenz mit
dem damaligen Besitzer von Lauda, dem Ritter Ludwig von Hütten, eine Verabredung
über den Wiederkauf von Stadt und Schloss Lauda. Dieser erfolgte, und von 1506 befand
' sich Lauda ganz im Besitze von Würzburg. 1519 machte Wilhelm, Herzog von Bayern,
dem Bischöfe Konrad die Stiftsstädte Lauda, Jagsberg und Rotenfels streitig, was jedoch
 
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