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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0143

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I2. KREIS MOSBACH.

Litteratur: Schönhuth, Boxberg und der Schüpfer Grund, (s. oben) S. 40 ff.;
H. Bauer, die letzten Herren von Schupf, in Ztschr. für das wirtembergische Franken,
Bd. V (1859), S. 49 ff. und Regesten Ludwigs von Schupf, ebenda S. 75 ff.; H. Bauer,
die Herren von Rosenberg, in derselben Ztschr., Bd. IX (1872), S. 178 ff; Schenck,
Burg Schipfe, Wahrheit und Dichtung, Schupf 1893; C. W. F. L. Stocker, der
Schüpfergrund und seine Besitzer, im Freiburger Diöcesanarchiv, Bd. XXVI (1896),
S. 151 ff.

Geschichte von Unter- und Oberschüpf.

Mit Genehmigung Karls des Grossen (Urkunde vom 7. August 807) übergab
Bischof Agilward von Würzburg dem Grafen Autulf die Kirche zu Freuden-
bach im Gollachgau mit ihren Besitzungen und erhielt dafür von Autulf die Kirchen
im Dorfe Sciffa und in Odinga im Tubragowe mit allen Besitzungen Handulfs
und seines Sohnes Aigilulfs. Schupf sollte jedoch nicht lange in würzburgischem Besitze
bleiben; bereits im Xu. Jh. erscheinen die Schenken von Schupf als Eigenthümer
und zwar zuerst mit Waltherus de Schippa i. J. 1144. Ein Ludwig von
Schupf stand auf Seite Heinrichs von Hohenstaufen, als dieser sich 1234
gegen seinen Vater, Kaiser Friedrich H., empörte, und wurde dafür nach Nieder-
werfung des Aufstandes vom Kaiser auf dem Tage zu Hagenau (Aug. 1235) verurtheilt,
den Grafen Konrad und Gottfried von Hohenlohe für die Beschädigung ihrer
im Taubergau belegenen Güter in Jahresfrist 1000 Mark Silber als Schadenersatz zu
zahlen und dafür sein Schloss (Oberschüpf) und 100 Pfd. jährliche Einkünfte zu ver-
pfänden. Zugleich verlor Ludwig die Schenkenwürde; auch kam er nicht wieder in
den Besitz von Schupf, da es Friedrich IL und Konrad IV. bald darauf den Hohen-
lohe und deren Erben als Reichslehen bestätigten.

Neben den Schenken von Schupf hatten auch die Herren von Dürn noch
Theil an Schupf. Nachdem Kraft von Hohenlohe im November 1296 diesen
Besitz von Ludwig von Dürn erkauft hatte, befand sich ganz Schupf als Reichslehen
in hohenlohischem Besitz. Kaiser Ludwig jedoch übergab es dem Erzbischof
zu Mainz als Lehen, von dem Konrad von Hohenlohe am 9. März 1316 belehnt
wurde.

Kleinere Besitzer zu Schupf waren: 1324 Konrad Lesche von Schupf (Verkauf
an Kloster Schönthal), 1350 Eberhard von Witichstat (Verkauf an Kloster Gerlachs-
heim), 1342 Kunrat von Sachsenflur zu Dürn (Verkauf an Hobach zu Mergent-
heim), 1357 Fritz Walche von Sachsenflur (Verkauf an den Deutsch-Orden zu
Mergentheim), 1380 Wiprecht Mertlin von Mergentheim zu Schupf, 1368
Kunradvon Wittstatt, Edelknecht von Schupf (Verkauf an Kraft von Hohenlohe).

Im Jahre 1388 wurde Johann, Landgraf von Leuchtenberg, mit seinen
Anforderungen an Friedrich von Hohenlohe vom kaiserlichen Hofgerichte u. a. auf die
Burg Schupf verwiesen. Dies nöthigte die Brüder Ulrich und Friedrich von
Hohenlohe, den Dürn'schen Theil von Schupf im August desselben Jahres an ihren
Vasallen Adel von Tottenheim zu verkaufen. Zu gleicher Zeit scheinen sie den
andern Theil von Schupf an Arnold von Rosenberg veräussert zu haben. Dieser
hatte 1387 seinen Theil an Boxberg verkauft und heisst desshalb in einer Urkunde
 
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