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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0169

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AMT TAUBERBISCHOFSHEIM.

SCHONFELD.

149

von Schillingstadt, doch empfing Albrecht von Rosenberg schon vor 1561 die
Hälfte von Schillingstadt als rechtes Mannlehen von Kurpfalz. Nach dem Salbuch des
Amtes Boxberg vom Jahre 1578 gehörte Schillingstadt der Kurpfalz »ganz eigenthümlich.«
Bis 1803 kurpfälzisch, danach bis 1806 leiningisch. Eigener Adel im XIH. Jh. (£.)

In der Nähe der katholischen Kirche fand man im November 1880 eine Speer-
spitze und einen Schildbuckel fränkischen Ursprungs, was die Vermuthung
nahe legt, dass das Dorf zum Theil auf einem Reihengräber-Friedhofe steht. (W.)

Von der Befestigung, die den ehemals viel grösseren Ort umgab, sind keine Befestigung
Spuren mehr vorhanden. Das letzte der drei Thore, das »dicke«, gegen Eubigheim zu,
ist im Jahre 1833 abgebrochen worden (Stocker, a. a. O. S. 10).

Der Ort besitzt zwei Kirchen:

1) Die evangelische Kirche ist ein unlängst restaurirter Neubau vom Jahre 1735, Evang. Kirche
bei dem von der älteren gothischen Anlage nur die unteren Theile des Thurmes bei-
behalten worden sind. In dem jetzt als Chor dienenden Erdgeschosse desselben befindet

sich nämlich am Schlussstein des Kreuzgewölbes das Rosenberg'sehe Wappen; die Form
der Rippen weist auf das XV. Jh. hin.

Von der inneren Ausstattung verdient nur die Kanzel hervorgehoben zu werden, Kanzel
die laut Inschrift am Schalldeckel i. J. 1771 »übergoldet« worden ist.

Die Glocken, unter denen sich eine sehr alte befunden zu haben scheint (vergl. Glocken
Stocker, a. a. O. S. 16), sind vor einigen Jahren umgegossen worden.

2) Die kleine katholische Kirche (tit. S. Kiliani) ist ein schmuckloser Bau mit Kath. Kirche
Dachreiter, von Kurfürst Karl Theodor i. J. 1777 errichtet.

SCHÖNFELD

Schreibweisen: Sconevelt 1232, Sconvelt 1234, Sconevelt 1235.

Schönfeld besass eigenen Adel. Ein Fridericus de Schenvelt bereits 1198
erwähnt, dessen Nachkommen im XIII. Jh. als Lehensträger der Grafen von Wertheim
erscheinen. Frühzeitig mainzisch; 1391 bereits werden als mainzische Lehensträger
Heinrich Übel von Ehen heim und Johann Goldstein von Crense genannt.
Gehörte zum Amt Bischofs heim und zur Cent Grünsfeld. 1803 bis 1806
leiningisch.

Die Pfarrei wird in den Statuten des Kapitels Taubergau 1344 aufgeführt (Erz-
diözese Mainz). Nach Zerstörung der Kirche und des Pfarrhauses im dreissigjährigen
Kriege (vor 1640) zeitweilig Filiale von Ilmspan oder Poppenhausen. Im Jahre 1651
wurde mit einem Neubau des Gotteshauses begonnen, von dem nichts erhalten zu sein
scheint. (£.)

Die jetzige Pfarrkirche (tit. S. Viti) modern (1827). Oberhalb des Portals drei
steinerne Barock-Statuen (Christus, Maria und Joseph), welche vor etwa fünfzig Jahren
vom Kaufmann Boegner aus Tauberbischofsheim hierher gestiftet worden sind. Sollen
über dem Portale seines Hauses daselbst gestanden haben. Flotte, virtuose Arbeiten,
leider jetzt weiss angestrichen.

Das sogenannte Schlösslein erscheint 1376 als Sitz eines Edelknechtes Burghart
Krumme, später im Besitze der Stumpf von Schweinberg, der Seideneck

Statuen

Schloss
 
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