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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0170

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TCr, KREIS MOSBACH.

1 3°

(um 1520), des Oswald von Cottenheim, der Helmstatt, des Kaspar Lerch
von Dürmstein (1620), des Daniel Voit von Rineck (1649) und der von Papp
(vor 17 25) u. a. Es besteht aus zwei schmucklosen Baulichkeiten mit spätgothischen Staffel-
giebeln. Am Portale des grösseren Hauses ist die Jahreszahl 1568 mit dem von Seiden-
eck'schen Wappen zu sehen, im Innern an einer Thür des ersten Stockes die Jahres-
zahl 1571 mit einem übertünchten, anscheinend roh gearbeiteten Porträtkopf in
Medaillon. Im Hauptgeschoss noch gute viertheilige spätgothische Fenster erhalten.

lieber dem Portal des kleineren, offenbar gleichzeitigen Baues dasselbe Seiden-
eck'sche Wappen, aber ohne Jahreszahl.
Kruzifix Auf der Kirchhofsmauer ein Crucifixus (r. S.) von 1749.

SCHWABHAUSEN

Schreibweisen: Suabehusen 1233, Swabenhusen 1239, Svabehusen 1245, Swab-
husen 1301, Schwabbusen 1412.

Litteratur: O. Braunstein, Chronik des Filialdorfes Schwabhausen, Tauberbischofs-
heim 1888 und C. W. F. L. Stocker, Chronik von Angelthürn (s. oben) S. 18 ff.

[Im Codex diplom. Fuldensis (Droncke 577) zu den Jahren 859 bis 862 : Haec est

traditio comitis Erpholes . . . Ad sanctum Kilianum.....in Suaabohusum,

in Zimbrom . . . Allerdings fraglich, ob unser Schwabhausen damit gemeint ist.]

Schwabhausen gehörte wie Schillingstadt (s. oben) zur alten Herrschaft Boxberg,
kam mit ihr durch Adelheid von Boxberg vor 1213 an Wolfrad von Krut-
heim und an dessen Söhne Krafto und Konrad. Als letzterer 1239 die Burgen
Krautheim und Boxberg an seinen Schwager Gottfried von Hohenlohe verkaufte,
befand sich unter seinem Antheil auch eine Wiese zu Schwabhausen, die er sich zurück-
behielt. Somit scheint Krafto den grösseren Theil von Schwabhausen besessen zu haben,
denn in dem Verkaufe an denselben Gottfried von Hohenlohe im Jahre 1245 war eben-
falls das Dorf Schwabhausen inbegriffen und verblieb der von Krafto neu gegründeten
Herrschaft Boxberg. 1298 gab Konrad der Jüngere von Boxberg seine Güter
zu Schwabhausen, die er materna successione besass, an den Deutsch-Orden zu
Mergentheim. Nach dem Aussterben der Herren von Boxberg wohl im Besitze von
deren Nachfolgern, den Johannitern von Wölchingen, kam Schwabhausen 1381
an die Rosenberg, wurde von diesen 1521 an Kurpfalz verpfändet und schliesslich
1561 mit dem Amte Boxberg an Kurfürst Friedrich abgetreten. Bis 1803 zum kur-
pfälzischen Amte Boxberg gehörig, von 1803 bis 1806 leiningisch. (E.)
Ki"=he Ausserhalb des Ortes am Fusse eines bewaldeten Hügels — das Kappelholz

genannt — liegt innerhalb des Friedhofes eine kleine, sagenumsponnene Kirche oder
Kapelle, die aus einem platt geschlossenen spätgothischen Chor mit erneuertem Thurm
darüber und aus einem einschiffigen, mehrfach erweiterten Langhause besteht.
Durch wiederholte Reparaturen (1752, 1780, 1850, 1864 und 1875) ist das Kirchlein
seines alterthümlichen Charakters völlig beraubt worden; nur das schöne, dreitheilige
Chorfenster und das spitzbogige Seitenportal sprechen noch für das Alter des
Baues. [Vielleicht ist dies die im Würzburger Synodalbuche von 1452 bereits erwähnte
 
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