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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0270

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242

KREIS MOSBACH.

2. Grabstein (w. S.) eines ritterlichen Ehepaares ohne Umschrift (s. Fig. 76).
Beide knieen dreiviertel einander zugewandt auf Löwe und Löwin, darunter die Wappen-
schilder derer von Handschuchsheim und Hirschhorn. Die Figuren sind etwas weniger
frei herausgearbeitet, lassen aber sowohl in den Gesichtern, als besonders auch im
Faltenwerk eine weit geübtere Hand des XV. Jhs. erkennen. Besonders vortrefflich die
Gesichter. Mit wenig Mitteln sind Lebenswahrheit und Ausdruck erreicht worden.
Das darüber eingemauerte alte Rosenberg'sche Wappen gehört nicht dazu.

3. Grabstein (w. S.) des Eberhard von Rosenberg (-j* 1387) mit der
Freifigur (vergl. 1. und 2.) des Ritters in voller Rüstung. Die Füsse ruhen auf einer
schrägen Platte, Haltung wie bei 1. Die Umschrift lautet: ® SüntlO • imt • Itl CtC ■ l£££Blt •

tat • an • öem ■ tieften • funtag ■ norf} • üitn • ftarn • ijer • eeu'jjart • hon • rofenßerg.

In Technik und Auffassung mit 1. verwandt und wiederum von einem nicht dazu ge-
hörigen Wappenschilde bekrönt. Die gothische Minuskel auf diesem Steine besonders
schön gehauen. Nur ist dem Bildhauer das Missgeschick passirt, dass er bei dem Vor-
namen des Ritters zwei t hintereinander angebracht hat.

Vom feierlichen Ernste dieser spätgothischen Arbeiten sticht merkwürdig ab:

4. Die barocke Grabplatte (w. S.) der Pfarrersgattin Johanna Eleonora
Schneiderin aus Boxberg (•{• 1739) mit lorbeerumkränzter, langathmiger Inschrift.
Obenauf im Halbkreise das Allianzwappen, bunt bemalt.

c. Im nördlichen Seitenschiffe:

5. Grabplatte (w. S.) des Ritters Eberhard von Rosenberg (-f- 1449), ganz
in derselben Weise behandelt und von denselben künstlerischen Eigenschaften wie 1,,
nur dass der Ritter auf einen Löwen tritt. Links oben der Rosenberg'sche, rechts der
Dienheim'sche Schild. Die Umschrift lautet: Stnno l omni l m° l tttt° l #tr° l j&t i

an 1 fant i inalnurgen i tag i ftarö i eraerfjatt (sie!) i bon i tofenuerg i öem i
got 1 gneoig i £en i amen -^^

Abermals ein nicht dazugehöriger Rosenberg'scher Wappenstein oben aufgesetzt.

IL Aussen an der Südseite der Kirche einige unbedeutende Denkmäler:

6. Kleiner Grabstein (w. S.) des Pastors Ursinus Herborn (f 16////) mit
adeligem Wappen.

7. Kleine barocke Grabplatte eines Johannes Christoforus ////// (-f- 1662)
mit verwitterter Inschrift.

8. Kleine barocke Tafel (r. S.) der Anna Maria Salmuth (•)• 1661) mit
Wappen und Inschrifttafel.

9. Einfacher Grabstein (w. S.) des kurfürstl. Amtsverwesers zu Boxberg Joh.
Jacob Lampert und dessen in demselben Jahre (1681) verstorbenen Gattin; ohne
Verzierung.

10. Grabstein (r. S.) des Boxberger Pfarrers Johannes Henrici (1765) mit
Rococo -Verzierungen.

11. Einfache, unverzierte Grabplatte (r. S.) des Stadtschultheissen Johann
Hohl (f 1711) und dessen Ehefrau (f 1699).
 
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