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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 17.1902

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Abels, Ludwig W.: Der Wiener Hagenbund
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https://doi.org/10.11588/diglit.12080#0091

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DER WIENER HAGENBUND -C^

bedeutende Meisterschaft in der Beherrschung beschäftigten Pa.mberger und Comploj. Die
jener grauen und gelblichen Töne wie sie in Medailleure und kunstgewerblich thätigen
den weitgedehnten Wiesen und Heideflächen Kräfte (es wird sich ein Anlass ergeben, sie
der Donauebene sich finden. Grosse Innig- gelegentlich einmal in der „Dekorativen Kunst"
keit spricht aus seinen Kinderbildern und nach Gebühr zu würdigen) seien hier nur der
Darstellungen schlichter Menschen. Thiele ist Vollständigkeit zuliebe genannt, es sind: Karl
von den satten Farbentönen seiner italieni- Tautenhayn, Otto Prutscher, K. Borsdorf
sehen Bilder zu moderneren Beleuchtungs- und Gustav Gurschner.
Studien und dekorativen Entwürfen über- Es erübrigt noch zu erwähnen, dass die
gegangen. Schiff und Germela sind zunächst erste Ausstellung des Hagenbundes im eige-
als Porträtisten zu nennen; der erstere pflegt nen Hause für kommenden Januar angesetzt
seine Figuren, meist Damen in eleganten ist. Nach dem schönen Erfolg, den sich
lichten Toiletten, in der Art Whistlers in der junge Verein bei seiner ersten selbst-
eine alles beherrschende Farbenstimmung zu ständigen Unternehmung in München geholt
tauchen; er ist übrigens in München auch hat, braucht ihm vor den Wiener Kämpfen
mit ein paar brillanten Akten vertreten. Ger- wohl nicht bange zu sein,
mela wieder arbeitet in der kecken Manier Dr. Ludwig Abels
einiger Pariser Virtu-
osen. Das Raffine-
ment der Toilette, der
Esprit in der Wahl der
Farben und Stoffe, die
pikante Haltung reizen
ihn zur Wiedergabe.
Er ist auch ein Mei-
ster darin, Scenen aus
dem Nachtleben der
Grosstadt in kecken,
witzigen Pastellen
festzuhalten. Von den
jüngeren Talenten
wäre noch Walter
Ha.mpel zu nennen,
der bald Märchenge-
stalten von zarter
Poesie, bald intime
Stimmungen in deli-
kater Technik bietet;
dann der in uner-
müdlicher Schaffens-
kraft seine farben-
satten Phantasien aus-
streuende Erwin Pu-
chinger, Czeschka,
ein Illustrator von
markiger Eigenart in
Technik und Stoff-
wahl, ferner der mit
schwierigen Proble-
men ringende Radie-
rer Cossmann, Karl
Ederer, ein virtuoser
Zeichner von Tieren,
besonders solchen aus
dem Katzengeschlecht,
der Militärmaler Hol-
litzer und die meist h an s ranzoni thauycetter
mit Plakatent WÜrfGn (Wiener Hagenbund)

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