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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 17.1902

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Vermischte Nachrichten - Kunstlitteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.12080#0380

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^S^> PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN
gegeben, welche ein eingehendes Studium des Füssen breitet, auf einem Felsblock von wirr-ge-
Meistervolkes der Impression, der Japaner, allein adertem dunkelrot-violettem Marmor sitzend, ein
ihm möglich machte. b. z. gewaltiger Adler aus schwarzem, leicht weiss-ge-
adertem Marmor seine Schwingen aus. Der mächtige

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M

RESDEN. Der Privatdozent an der hiesigen Bronzesessel, dessen geschwungene Armlehnen in
Technischen Hochschule, Dr. phil. Jean Louis geglättetem Golde erglänzen, enthält eine Reihe
Sponsel, wurde zum ausseretatsmässigen ausser- Beethovens weite, grosse
ordentlichen Professor ernannt. ■unwuHgjwi Gedankenwelt symboli-
H^EBW*^'4m£2Bja sierende Relief-Darstel-
ÜNCHEN. Der Privatdozent Dr. Heinrich E^yffTT (äHHi lungen (Adam und Eva,
Bulle wurde zum ausserordentlichen Professor PUR '^Xol^U Baum der Erkenntnis,
an der Universität Erlangen ernannt und demselben l^flK -^ftfioEj Kreuzigung Christii mit
die Archäologie als Lehraufgabe übertragen.— Dem ^H^^B , jB&MI einer Fülle von Einzel-
Maler Adolf Hengeler wurde der Titel eines Ch^hK J^^BBrL gestalten. Derobere Rand
k. Professors verliehen. — Der Direktor der Aka- BS ^es Thronsessels ist be-
demie der bildenden Künste. Bildhauer Ferdinand ^^^^^B^^^^B 'e'5t durch fünf liegende
von Miller, wurde vom Prinzregenten zum lebens- menschliche Gestalten,
länglichen Reichsrat der Krone Bayern ernannt.
wFSi&A.-rzeigt sich ein von Engels-
VV/IEN. Mit dem am 27. März, im zweiundsieb- köpfen in Elfenbein un-
" zigsten Lebensjahre heimgegangenen Hofrat BCa^Bfi terbrochenes Band von
Josef von Storck, dem einstigen Direktor der kostbaren Steinen, an-
hiesigen Kunstgewerbeschule, ist einer der Letzten tiken Glasflüssen und
von der alten Garde des österreichischen Museums peter janssen Goldplättchen.
vom Schauplatz
verschwunden. T"~\ÜSSELDORF. Am 1. April feierte Professor
BHSB8PS'^^**iSfl^Bi Auf allen kunst- Peter Janssen, der Direktor der Düsseldorfer
gewerblichenGe- Königl. Kunst-Akademie, das fünfundzwanzigjährige
bieten thätig, Jubiläum seiner Lehrthätigkeit. In Düsseldorf 1844
wusste der Ver- geboren, wurde Peter Janssen am 1. April 1877
storbene in sei- Professor an der Akademie, im Jahre 1895 Direktor
nem Lehramt derselben. Seit 1885 ist er Mitglied der Akademie
höchst anregend der Künste zu Berlin. Viele bedeutende Künstler
auf seine Schüler verdanken dem ausgezeichneten Meister ihre Aus-
zu wirken. Den bildung, und die Düsseldorfer Akademie bewährt
Lehrberuf begann unter seiner zielbewussten Leitung ihren alten Ruf.
Storck 1862 als In seinem Schaffen ist Peter Janssen den Lesern
Assistent van der dieser Zeitschrift bekannt geworden durch das ihm
Nüll's an der gewidmete Heft (K. f. A., XIII. Jahrg., H. 14). tz.
Akademie, 1866
ih^^b^h^^^^m^^^^^bm. wurde ihm die TJANNOVER. Am 28. .März starb, dreiundachtzig
Dozentur für Or- Jahre alt, der Architekt Geheimer Regierungsrat
JOSEF von STORCK (f 27.März) namentik an der Conrad Wilhelm Hase. Am 2. Oktober 1818 in
Nach einer Pkketie von Anton Scharff Wiener Techni- Einbeck geboren, war der jetzt Verstorbene Schüler
sehen Hoch- der polytechnischen Schule in Hannover, später von
schule übertragen, 1868 erfolgte die Berufung an Gärtnerin Münchenund bildetesich auch durch Reisen
die neu begründete Kunstgewerbeschule. Das blei- in Italien, Frank-
bendste Verdienst dürfte sich Storck mit der Schaffung reich, Deutsch-
des Zentralspitzenkurses erworben haben. Der neuen land und den
Richtung im Kunstgewerbe war und blieb er ein Niederlanden zu
starrer Gegner. einem eifrigen
Vorkämpfer des
T EIPZ1G. Max Klinger's »Beethoven«, der, jetzt mittelalterlichen
*-> vollendet, demnächst in der Wiener Secession Stils, sowohl des'
zur öffentlichen Ausstellung kommen wird, ward gotischen als
hier im Atelier des Künstlers gezeigt. Eine ein- auch des romani-
gehende Würdigung des in seiner Wirkung über- sehen aus. Viele
wältigenden Kunstwerks uns vorbehaltend, sei jetzt Kirchen,hierund
nur kurz die Gestaltung des Ganzen skizziert, in auswärts,dashie-
dem sich höchster Kunstwert und kostbarster Stoff sigealteMuseum,
vereinigt. Als ein Olympier auf dem Götterthron die Marienburg
hat Klinger den Heros der klassischen Musik dar- im Leinethale
gestellt. Beethoven, eine halbnackte Gestalt in zählen zu seinem
Marmor, über deren Unterkörper ein faltenreicher Lebenswerk. Das
Ueberwurf aus braungelb gestreiftem Onyx wallt, Bildnis des Ver-
sitzt mit vorgebeugtem Körper, das rechte Bein ewigten geben
über das linke geschlagen, den rechten Arm auf wir nach einer
den Oberschenkel gelegt, auf einem mit Reliefs Plakette, die ihm
bedeckten Prunkstuhl. Gewaltiger Ernst und ver- zum achtzigsten
klärter Ingrimm liegen auf den Zügen des Meisters, Geburtstage von
in ihnen und in der charakteristischen Körperhaltung Freunden und CONRAD wilhelm hase
ist die ganze gewaltige Persönlichkeit Beethovens Schülern über- (gest. 28. März)
in ihrem innersten Sinn dargestellt. Zu seinen reicht wurde. Nach einer Plakette von Karl Gundelach


Di« Kunst für Alle XVII.

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