Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 17.1902

DOI Artikel:
Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen – Denkmäler - Vermischtes - Kunstlitteratur
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12080#0411

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
-*^> VERMISCHTES — KUNSTLITTERATUR <^=*~

VERMISGHTES
DERLIN. Eine Vereinigung jDie Kunst im Leben
des Kindes< wurde aus dem Komitee heraus
begründet, das im Frühjahr vorigen Jahres die Aus-
stellung gleichen Namens in der Secession veran-
staltet hatte. Dem Vorstande der Vereinigung ge-
hören an: Maler Otto Feld, 1. Vorsitzender, Lehrer
C. Pretzel, 2. Vorsitzender, Regine Deutsch, Schrift-
führerin, Lehrerin Lili Dröscher, die Maler Otto
H. Engel, Fidus, die Lehrer H. Grothmann, G. Höhne,
Dr. Pappenheim und die Schriftsteller Dr. Max Os-
born, Fritz Stahl, Wilhelm Spohr, Karl Werckmeister.
DRAG. Der Verein deutscher bildender Künstler
* schreibt für seine im Herbt 1902 in Wien geplante
Kunstausstellung einen Wettbewerb für ein Plakat
aus. Eingeladen sind deutsche, in Böhmen geborene,
lebende oder nach Böhmen zuständige Künstler.
DjRESDEN. Abendmuseen. Im Albertinum (Mu-
seum der Originalbildwerke und derGipsabgüsse)
sind acht der grössten Säle der Abgussammlung und
der Lichthof mit vollständiger elektrischer Beleuch-
tung versehen. Eine Ausdehnung dieser Beleuch-
tung auf die übrigen Säle der Abgussammlung hat
mit Rücksicht auf die sächsische Finanzlage noch
hinausgeschoben werden müssen. In den beleuch-
teten Sälen finden allwöchentlich mehrmals Vor-
lesungen für die Studenten der technischen Hoch-
schule, für die Schüler der Kunstakademie und für


wilh. TRÜBNER meditation

Lehrer statt, die im ganzen von drei- bis vierhundert
Personen besucht werden. Es ist eine Frage des
Geldes, ob das Albertinum nun auch des Abends für
den allgemeinen Besuch eröffnet werden wird. Das
Offenhalten allein wird's freilich auch nicht thun.
Führungen und Vorträge müssen dazu kommen,
um dem abends erscheinenden Publikum auch den
richtigen Nutzen des Museumsbesuches zu ver-
schaffen. — Das kgl. Kupferstichkabinett zu Dresden
war auch im verflossenen Winter w-öchentlich wieder
zweimal von 5—7 Uhr bei Licht zugänglich. Der
Besuch in diesen Abendstunden war sehr gut. -
Eine Abendzeichenschule für Handwerker u. s. w.
besteht an der kgl. Kunstakademie zu Dresden schon
seit Jahren. Die Kurse, in denen die besonderen
Wünsche eines jeden Besuchers befriedigt werden,
finden stets starke Beteiligung. *
DERLIN. Eine „Vereinigung für Original-Litho-
graphie" hat sich hierorts gebildet. Man findet
da Künstler verschiedenster Richtungen nebeneinan-
der, so z. B. Max Liebermann, Bracht (der eigentlich
nicht mehr als > Berliner« gelten kann), Hans Herr-
mann, Skarbina, A. Kampf, Leistikow, Friese, Meyn,
Uth, L. v. Hofmann, Stassen, Hausmann, Baluschek,
O. H. Engel, Brandenburg u. a. m.
KUNSTLITTERATUR
Hans Thoma hat seiner Serie von Steinzeichnun-
gen ein in zwei Farben ausgeführtes Bildnis des Gross-
herzogs von Baden angereiht, das bei J. A. Pecht in
Konstanz erschienen ist. Umgeben von Waldesgrün
zeigt sich das gütige Antlitz des greisen Fürsten
auf dem Hintergrunde einer weiten, freundlichen
Seelandschaft. Das Format des als Wandschmuck
prächtig geeigneten Blattes ist 46 : 54 cm; der billige
Preis von 3 M. ermöglicht weiteste Verbreitung.
100 numerierte und signierte Drucke auf Büttenpapier
werden mit ä M. 15.— abgegeben.
Leitfaden der Landschafts-Photographie
von Fritz Loescher. Mit 24 Taf. nach Aufnahmen
des Verfassers. (Berlin, Gustav Schmidt, M. 3.60.)
Der Verfasser beabsichtigt vor allem, nur prak-
tische Ratschläge zu geben, und will es versuchen,
sich fern zu halten von der »Einseitigkeit des dank
seines schrankenlosen Optimismus über das Ziel
schiessenden Kunstphotographen<. Nun, dass neben
der regulären Armee der wissenschaftlichen und
praktischen Amateure und Fachmänner eine Schar
kühner Optimisten niemals schädlich wirkt, bezeugt
der Triumphzug des Gummidruckes. Doch das nur
nebenbei. In der That schöpft Loescher aus der
Quelle eigener und reicher Erfahrung. Mit Ver-
gnügen unterschreiben wir sein Kapitel über die
Verwendung isochromatischer Platten. In das Ver-
dienst des Widerstandes gegen letztere teilen sich
ehrlich Köhlerglaube und Bequemlichkeit. Loescher
begründet auch Ausnahmsfälle, in welchen der ge-
wöhnlichen Platte der Vorzug bleibt, und weist auf
die Nutzlosigkeit der Verwendung von Gelbscheiben
ohne gleichzeitige Benützung orthochromer Platten
hin. Richtig urteilt der Verfasser auch über die
jeweiligen Vorzüge von Platten und Films, welche
sich in ihrer gegenwärtigen Form nicht gegenseitig
ersetzen. Ausführlich sind die Kapitel über die
Aufnahme selbst mit dem Belegmaterial wirklich
ganz vorzüglicher Illustrationen, ebenso die Kapitel
über Entwickeln, Kopieren und Vergrössern. Ein
nicht trockenes und sehr brauchbares Buch, dessen
weiteren Auflagen wir ein alphabetisches Schlag-
wortregister empfehlen. H. L. M.

Redaktionsschluss: 19. April 1902. Ausgabe: 1. Mai 1902.
Herausgeber: Friedrich Pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schtartz.
Verlagsanstalt F. Bruckmann a.-g. in München, Nymphenburgerstr. 86. — Druck von Alphons Bruckmann, München.
 
Annotationen