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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 17.1902

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Voss, Eugen: Das Waschen der Oelbilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.12080#0449

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> DAS WASCHEN DER OELBILDER <S^~


wilhelm volz skizze zu einem fries .die musik*
Grad der Empfänglichkeit für Feuchtigkeit brochen, vom Malgrund gelockert und es
bei Malleinwand zu messen, giebt es eine dauert nicht lange, bis sich die Zerstörung
leichte Probe. Man bestreicht ein Stück von auch äusserlich zeigt.
der Rückseite mit Wasser. Wenn auch für Man nennt gern Waschen und Firnissen
die Bildfläche selbst das Nasswerden kein zusammen, aber ein richtig gewaschenes Bild
Unglück ist, das gewaltsame Zusammenziehen bedarf des Firnisses durchaus nicht, es wird
der nassen Rückseite bildet die Ursache der so glänzend und farbenfrisch sein, dass es
meisten im Laufe der Zeit auftretenden Bilder- wieder „neu" ist. Falls sich aber doch matte
Schäden. Je nach dem Grade des Zusammen- Stellen zeigen, so genügt ein Anreiben mittels
ziehens wird sich das mit Wasser bestrichene eines grossen weichen Borstenpinsels mit
Stück krümmen, mit der einem prächtigen Erfrisch-
grundierten Fläche nach ungsmittel, das man sich

aussen, da die Grundierung
— später auf derselben noch
die Malerei — der Nässe
länger standhält. Ich habe
mit allen mir zugänglich
gewesenen Sorten Mallein-
wand, ob von der Rückseite
bereits bei der Fabrikation
geölt oder nicht, diese Probe
gemacht und gefunden, dass
alle darauf stark reagieren,

EX LIBRJS

die hinten nass oder auch
nur feucht geworden ist, hat
ihren Schaden weg, wenn
er auch nicht sofort sicht-
bar ist. Die Malerei wird


leicht durch Zusammen-
giessen von: drei Teilen
französischem Terpentin-
spiritus und einem Teil Co-
paivabalsam bereiten kann.
Bei mehr Verwendung von
Copaivabalsam wird das
Bild später blau anlaufen, da
Copaivabalsam auch hygro-
skopisch ist, und die von
der Oberfläche angezogene

die meisten sich sogar wie ^^fe^^^g; Feuchtigkeit diese gewisser-
Kaneelstangen zusammen- •jBr'.f-v •• v-< massen leicht zersetzt,
rollen. Natürlich äussert Baff VitSm::?' '■äMimßs'M Bleibt ein Bild nach dem
sich ebenso das Zusammen- BBo/^SyfiÄ'' fl Ffl Waschen ganz stumpf mit
ziehen bei einem darauf ge- W ■ BBF^Ä eingeschlagenen Farben, so
malten Bild, und jede Stelle, Bflllia wÄ^lmi 'st e'n wirkliches Firnissen

ALBRECHT W
/MENDELSSOHN
BARTHOLDY .

nötig, aber auch nur dann;
es wird selten nötig sein,
denn der Maler hat meistens
sein Bild nach dem Fertig-
stellen ohnehin gefirnisst.

zusammengeschoben, zer- wilh. volz fec In diesem Falle verwendet
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