^-s$> VON AUSSTELLUNGEN - VERMISCHTES
KARL HAIDER HEILIGER HAIN
Sommer-Ausstellung der Mänchener Secession
ler- etabliert, die trotz ihrer starken Beteiligung lieh dargestellt ist auch der alte Grubengaul, bei
an der grossen deutsch-nationalen Ausstellung im dem man unwillkürlich an das alte blinde Berg-
neuen Kunstausstellungs-Palast ihre gewohnte Früh- werkspferd in Zola's >Germinal< denkt. tz.
jahrs-Ausstellung nicht ausfallen lassen wollte und
auch hier wieder eine recht interessante Zusammen-
stellung verschiedenartiger Arbeiten ihrer Mit- VERMISCHTES
glieder zur Schau bringt. So umfangreich und
interessant wie ihre Ausstellungen im vorigen Jahre CTUTTGART. Gegen Ende Juni haben achtund-
ist diese natürlich nicht. Die neuesten Arbeiten ^ zwanzig Stuttgarter Künstler ihren Austritt aus
der Mitglieder dieser Künstlervereinigung sind heuer der >Württembergischen Kunstgenossenschaft« er-
im neuen Kunstpalast. Hier, in der Kunsthalle, klärt. An ihrer Spitze befindet sich Graf Kalckreuth,
waren neben manchem neuen Bilde auch viele Direktor der Akademie und seitheriger Vorstand der
ältere, die zur Komplettierung der Zusammenstellung Kunstgenossenschaft, ferner sind dabei die Profes-
wieder herangeholt wurden. Der Hauptanziehungs- soren der Akademie der bildenden Künste: C. Grethe,
punkt in diesem Neubau ist die in einem der Säle, R. Haug, Friedr. Keller, R. Pötzelberger, E. Speyer
von dem Künstler selbst eingerichtete Sonderaus- (ausgenommen die drei Herren v. Donndorf, Käppis,
Stellung Constantin Meunieur. Diesmal sind es nicht Igler), ferner die Akademieschüler, soweit sie Mitglie-
seine imposanten lebensgrossen Skulpturen, wie sie der der Kunstgenossenschaft sind, und einige weitere
früher hier zur Schau gebracht waren, sondern Künstler. Der Austritt wird damit motiviert, dass die
solche in halber und weniger Lebensgrösse. Aber Gründung der s Freien Vereinigungwürttembergischer
auch diese wirken bedeutend durch ihre schlichte, Künstler« innerhalb der >Kunstgenossenschaft< ein
echte Monumentalität und Tiefe des Ausdruckes. gedeihliches Zusammenwirken unmöglich mache.
Wünschenswerter wäre es gewesen, wenn dieser lieber diese letztere Gründung haben wir s. Zt. an
grosse Künstler gerade jetzt, zur Zeit der hier dieser Stelle berichtet; es sind meist einheimische
veranstalteten grossen deutsch-nationalen Kunst- freie Künstler an deren Spitze O. Reiniger und
ausstellung, eine umfassendere Zusammenstel- H. Pleuer stehen. Wie bekannt, hat diese Spaltung
lung seiner Arbeiten gezeigt hätte. Aber auch bereits zu getrennten Ausstellungen geführt, indem
die verhältnismässig kleine Zahl seiner jetzt zur die >Freie Vereinigung« als geschlossene Gruppe
Anschauung gebrachten Werke muss jeden Kunst- im Glaspalast, München, ausgestellt hat, während
verständigen überzeugen, dass er vor den Schöpf- die Gegenpartei daselbst nur durch ein Schwärz-
ungen eines grossen Meisters steht. Immer aufs Weiss-Kabinett, in der Hauptsache aber als Gruppe
neue bewundern wir diese lebensvollen Gestalten, in Düsseldorf vertreten ist. Durch diesen Massen-
die charaktervollen Typen der belgischen Bergleute, austritt von 28 Mitgliedern zählt die >Württem-
Puddler, Walzwerkarbeiter und Bauern. Vorzüg- bergische Kunstgenossenschaft« statt wie bisher 98,
503
KARL HAIDER HEILIGER HAIN
Sommer-Ausstellung der Mänchener Secession
ler- etabliert, die trotz ihrer starken Beteiligung lieh dargestellt ist auch der alte Grubengaul, bei
an der grossen deutsch-nationalen Ausstellung im dem man unwillkürlich an das alte blinde Berg-
neuen Kunstausstellungs-Palast ihre gewohnte Früh- werkspferd in Zola's >Germinal< denkt. tz.
jahrs-Ausstellung nicht ausfallen lassen wollte und
auch hier wieder eine recht interessante Zusammen-
stellung verschiedenartiger Arbeiten ihrer Mit- VERMISCHTES
glieder zur Schau bringt. So umfangreich und
interessant wie ihre Ausstellungen im vorigen Jahre CTUTTGART. Gegen Ende Juni haben achtund-
ist diese natürlich nicht. Die neuesten Arbeiten ^ zwanzig Stuttgarter Künstler ihren Austritt aus
der Mitglieder dieser Künstlervereinigung sind heuer der >Württembergischen Kunstgenossenschaft« er-
im neuen Kunstpalast. Hier, in der Kunsthalle, klärt. An ihrer Spitze befindet sich Graf Kalckreuth,
waren neben manchem neuen Bilde auch viele Direktor der Akademie und seitheriger Vorstand der
ältere, die zur Komplettierung der Zusammenstellung Kunstgenossenschaft, ferner sind dabei die Profes-
wieder herangeholt wurden. Der Hauptanziehungs- soren der Akademie der bildenden Künste: C. Grethe,
punkt in diesem Neubau ist die in einem der Säle, R. Haug, Friedr. Keller, R. Pötzelberger, E. Speyer
von dem Künstler selbst eingerichtete Sonderaus- (ausgenommen die drei Herren v. Donndorf, Käppis,
Stellung Constantin Meunieur. Diesmal sind es nicht Igler), ferner die Akademieschüler, soweit sie Mitglie-
seine imposanten lebensgrossen Skulpturen, wie sie der der Kunstgenossenschaft sind, und einige weitere
früher hier zur Schau gebracht waren, sondern Künstler. Der Austritt wird damit motiviert, dass die
solche in halber und weniger Lebensgrösse. Aber Gründung der s Freien Vereinigungwürttembergischer
auch diese wirken bedeutend durch ihre schlichte, Künstler« innerhalb der >Kunstgenossenschaft< ein
echte Monumentalität und Tiefe des Ausdruckes. gedeihliches Zusammenwirken unmöglich mache.
Wünschenswerter wäre es gewesen, wenn dieser lieber diese letztere Gründung haben wir s. Zt. an
grosse Künstler gerade jetzt, zur Zeit der hier dieser Stelle berichtet; es sind meist einheimische
veranstalteten grossen deutsch-nationalen Kunst- freie Künstler an deren Spitze O. Reiniger und
ausstellung, eine umfassendere Zusammenstel- H. Pleuer stehen. Wie bekannt, hat diese Spaltung
lung seiner Arbeiten gezeigt hätte. Aber auch bereits zu getrennten Ausstellungen geführt, indem
die verhältnismässig kleine Zahl seiner jetzt zur die >Freie Vereinigung« als geschlossene Gruppe
Anschauung gebrachten Werke muss jeden Kunst- im Glaspalast, München, ausgestellt hat, während
verständigen überzeugen, dass er vor den Schöpf- die Gegenpartei daselbst nur durch ein Schwärz-
ungen eines grossen Meisters steht. Immer aufs Weiss-Kabinett, in der Hauptsache aber als Gruppe
neue bewundern wir diese lebensvollen Gestalten, in Düsseldorf vertreten ist. Durch diesen Massen-
die charaktervollen Typen der belgischen Bergleute, austritt von 28 Mitgliedern zählt die >Württem-
Puddler, Walzwerkarbeiter und Bauern. Vorzüg- bergische Kunstgenossenschaft« statt wie bisher 98,
503