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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 17.1902

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Personal- und Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Vermischte Nachrichten - Ein Schlusswort
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https://doi.org/10.11588/diglit.12080#0555

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-*-£sö> PERSONAL-NACHRICHTEN — VON AUSSTELLUNGEN -CSs^

LJOMBURG v. d. H. Der in Paris lebende rus-
sische Bildhauer Marcus Antokolsky ist
hier Mitte Juli gestorben. Viele Jahre lang war
er, gleich Repin und Wereschagin unter den Malern,
der einzige Bildhauer Russlands, dessen Wirken und
Ansehen über die Grenzen seines engeren Vater-
landes hinausreichte. Speziell dem deutschen Pub-
likum ward er durch die in der >Münchener Inter-
nationalen von 1892.- veranstaltete umfangreiche Kol-
lektiv-Ausstellung näher bekannt. Antokolsky wurde
1842 in Wilna als Kind armer Juden geboren; was er
geworden, verdankt er seiner Begabung und starken
Energie. 1871 errang er sich durch ein Standbild
Iwans des Schrecklichen die Mitgliedschaft der Peters-
burger Akademie, durch andere, in Paris entstandene
Werke, wie der »Sterbende Sokratess 1878 die Ehren-
legion und die Ernennung zum korrespondierenden
Mitglied der französischen Akademie, seit 1886 war
er auch Mitglied der Berliner Akademie. Von den
Hauptwerken Antokolskys seien noch genannt die
Statue Peters des Grossen (Abb. VII. Jahrg. H. 21),
der als Kranker im Lehnstuhl sitzend dargestellte
Spinoza« (Abb. XIV. Jahrg. S. 71), ein »gefesselter
Christus vor dem Volke«, die thronende Figur
Alexanders III.« (Abb. XVI. Jahrg. S. 247), das
(VIII. Jahrg. S. 82 abgebildete) Grabdenkmal einer
jungen Russin und das Standbild Jermaks, des Er-
oberers von Sibirien (Abb. VII. Jahrg. S. 353).

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GESTORBEN: In Stuttgart am 6. Juli der Maler
Ernst Kielwein, achtunddreissig Jahre alt; in tilh. trübner bildnis
Alünchen der Maler ferdinand schmalzig aug ; in Jahres-Ausstellung im Münchener Glaspalast:
Berlin der Maler ferdinand molitor-Oberlahn- Frankfurt-Cronberger Künstlerbund
stein; am 5. Juli in Stockholm der Maler und Professor
an der dortigen Kunstakademie Geskel Salomon; VON AIK^TFI I IINTCN
in München der Maler Harry W. T. Candidus; in vul* HUJJ 1 tLLUnOLn
Madrid der Hofmaler J. Siguenza; in Wien am y^Q SAMMLUNGEN
7. Juli der Maler und Zeichner Ignaz Seelos.
DÜSSELDORF. Eine neue Kunstausstellung. An-
fangjuni ist hierselbst eine neue Kunstausstel-
lung unter dem Namen: Sonderausstellung Düssel-
dorfer Künstler »Freie Kunst« eröffnet worden. Es
wurde ursprünglich vermutet, dass dies gewisser-
massen ein »Salon der Refüsierten« sein werde, da
die Jury der Deutsch-nationalen Kunstausstellung
Düsseldorf 1902 ihres Amtes besonders streng ge-
waltet hatte. Die Tendenz des Unternehmens wurde
indessen, unter Verwahrung gegen diese Unterstel-
lung, durch Veröffentlichung eines umfangreichen
Programms bekannt gegeben, in welchem die Ver-
anstalter des Unternehmens erklären, diese Ausstel-
lung sollte eine Stätte sein, wo jeder künstlerischen
Individualität die Möglichkeit geboten werde, sich
in unbeschränkter Weise zu offenbaren. Von dieser
freien Entfaltung ihrer künstlerischen Thätigkeit
haben in der ersten Zusammenstellung von Kunst-
werken nur zwei ältere Düsseldorfer Künstler aus-
gedehnten Gebrauch gemacht: Eduard Daelen und
Friedrich Emil Klein. Der Erstgenannte ist mit
fünfundzwanzig Gemälden vertreten. Es sind meist
ältere, von ihrer früheren Ausstellung schon be-
kannte Werke, so sein vielbesprochenes »Grössen-
wahn betiteltes Bild, welches einen armen vom
Grössenwahn befallenen Komödianten in seinem
Dachstübchen darstellt, der sich einbildet ein König
zu sein; sodann sein tragisches Aschermittwoch-
Motiv und einige andere Bilder von mehr oder
weniger sensationellem Inhalt. Neu ist sein grosses,
im Motiv einigermassen an Charles Girons be-
kanntes Bild »Die Schwestern« erinnerndes Bild. Auf
hansolde bildnis Klaus groths Daelens Gemäldesehen wir eine auffallend chik
Jahres-Aussteiiung im Münchencr Glaspalast: gekleidete junge Dame, die einer Equipage entsteigt.
Schiesu-ig-Hoisteinische Kunstgenossenschaft Ein schwarzer Diener öffnet ihr den Wagenschlag.
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