Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 17.1902

DOI Artikel:
Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Vermischte Nachrichten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12080#0582

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
-^25> VERMISCHTE NACHRICHTEN


ATHEN. Die griechische Regierung hat beschlossen, 'TÜRICH. Ein „Kunsthaus" wird, dem Jahres-
hierselbst, in diesem Jahre noch, eine grosse " bericht der Kunstgesellschaft zufolge, am Hein-
Kunst- und Industrie-Ausstellung abzuhalten, die platz errichtet werden,
von Oktober bis Ende Dezember dauern soll.
FNRESDEN. Nochmals Böcklins Krieg. Die An-
pREIBURG i. Br. Der hier geborene, jüngst ver- sieht, dass Arnold Böcklin auf dem prachtvollen
* storbene Maler Emil Lugo hat der hiesigen Gemälde des
Galerie eine Anzahl wertvoller Bilder vermacht, Kriegs, das für
die in einem „Lugo-Zimmer" vereinigt werden sollen. die Dresdner Ga-
lerie angekauft
W/HEN. Der Modernen Galerie hat der Gross- worden ist, vier
*^ industrielle Ludwig Reithoffer sechsundzwanzig Reiter, aber nur
Gemälde bedeutender Meister im Gesamtwert von drei Pferde dar-
HiOOOO Kronen schenkungsweise überwiesen. gestellt habe, ist
deshalb von ver-
VERMISCHTE NACHRICHTEN f^™^«
ten angenommen
DERLIN. Im Reichstagshause sind die von Prof. und auch an die-
W. von ROMANN-München geschaffenen Hermen- ser Stelle jüngst
Büsten Bismarcks und Moltkes zur Aufstellung noch erörtert
gekommen; jene im Vorsaal zu den Bundesrats- worden, weil sie
zimmern, diese im Vorsaal der Präsidialzimmer. zuerst von einer
Böcklin nahe-
^^IESBADEN. Die Ausführung des hier geplan- stehenden Seite
" ten Gustav Freitag-Denkmals ist Prof. Fritz bestimmt ausge-
schaper-Berlin übertragen worden. sprochen wurde.
Bei wiederholter
pvÜSSELDORF. Der Kunstverein für die Rhein- und genauer Be-
*-* lande und Westfalen hat auch im vergangenen rachtung des Bil-
Verwaltungsjahre eine erfreuliche Zunahme seiner des erscheint sie
Mitgliederzahl zu verzeichnen; er umfasste am aber doch nicht a. böcklin der krieg
Schlüsse desselben 8230 Mitglieder gegen 8105 im haltbar. Viel- (Jetzt in die Dresdener Galerie gelangt)
Vorjahre. Nach Abzug der Verwaltungskosten und mehr sitzen auf
allgemeinen Ausgaben verblieben 105 066 M. als drei Pferden ganz
reine Einnahmen. Nach den Satzungen der Vereins regelrecht drei Reiter: Tod, Pest und Krieg. Neben
entfällt ein Viertel der Einnahmen auf den Fonds A ihnen aber fliegt in den Lüften mit Fackeln in den
für Kunstwerke zu öffentlicher Bestimmung, zwei Händen die Furie des Brandes. Die Haltung des
Viertel auf den Fonds B für Kunstwerke, die zur Kopfes und der Arme sowie der wehende rote
Verlosung unter den Mitgliedern angekauft werden Mantel entsprechen zwanglos dem Fliegen. Zu deut-
und ein Viertel auf den Fonds C für Vereinsblätter. licherem Verständnis sei eine kleine Wiedergabe
Aus den Fonds für Kunstwerke zu öffentlicher Be- des in dieser Zeitschrift auch schon grösser repro-
stimmung wurden im verflossenen Jahre für Kunst- duzierten Bildes (XVI. Jahrg., S. 270) hier nochmals
werke, die der Verein teils aus eigenen Mitteln gegeben. *
gestiftet hat, und solche, zu deren Herstellung er
eine erhebliche Beihilfe leistete, wieder grosse Be- DAUTZEN. Vom Rat der Stadt ist ein Preisaus-
träge verwendet. So erstand durch die Förderung schreiben zur Erlangung von Fassaden-Entwürfen
des Kunstvereins das Wandgemälde von Josse- zum Zweck der Erhaltung des historischen Gepräges
Goossens >Lasst die Kindlein zu mir kommen« in der Stadt erlassen worden, das drei Preise von je
der Aula des Gymnasiums zu Mörs, das Gemälde 1200, 900 und 600 M. verheisst. Der Ankauf nicht
von Albert Baur jun. >Die Einbringung der prämiierter Entwürfe für je 300 M. ist in Aussicht
Leiche des Erzbischofs Engelbert von Köln auf genommen.
Schloss Burg an der Wuppers, Ludwig Keller's
grosses Wandgemälde in der Aula des Realgymna- A LTENBURG. Vor dem Amtsgericht auf dem
siums zu Duisburg, >Die Wiedereinbringung der Brühl soll ein Skatbrunnen errichtet werden,
vom Brandenburger Thore geraubten Viktoria aus für den 18000 M. zur Verfügung stehen.
Paris« darstellend. Ferner stiftete der Kunstverein
die sämtlichen Kosten für die Ausschmückung des Rassel. In der Konkurrenz um den Neubau des
Giebelfeldes über dem Hauptportal des Neuen hiesigen Rathauses erhielt den ersten Preis
Kunstausstellungsgebäudes, die dem begabten jungen (9000 M.) Architekt Karl RoTH-Darmstadt.
Bildhauer Karl Heinz Müller, einem Schüler
des Prof. Karl Janssens, übertragen wurde. Den TM URNBERG. Der Rentier Karl von Faber in
Bildhauern Dorrenbach und Hammerschmidt München, der erst jüngst die Millionenstiftung
wurden die ausgesetzten Prämien bei dem Wett- zu Gunsten des Bayer. National-Museums in München
bewerb um die Ausschmückung eines Giebelfeldes und des hiesigen Germanischen Museums machte,
ebenfalls vom Kunstverein gezahlt. In diesem Jahre hat der Stadtgemeinde Nürnberg ein Gemälde des
verteilt der Verein ausser einer von der Photo- Prof. Alex. Wagner in München > Heimkehr von
graphischen Union in München hergestellten vor- der Heuernte in Ungarn« schenkungsweise über-
züglich schönen Gravüre nach dem VAUTiER'schen wiesen.
Gemälde >Mädchen am Brunnen« noch ein höchst
wertvolles Prachtwerk >Zur Geschichte der Düssel- jlAÜNCHEN. Der Maler Prof. Rranz Roubaud
dorfer Kunst, insbesondere im neunzehnten Jahr- ^"^ weilt seit einiger Zeit in Odessa, woselbst er
hundert«, von Friedrich Schaarschmidt, auf das ein ihm vom Zaren in Auftrag gegebenes Panorama
wir noch im speziellen zurückkommen werden, tz. der Verteidigung von Sebastopol malen wird.
Redaktionsschluss: 2. August 1902. Ausgabe: 14. August 1902.
Herausgeber: Friedrich Pecht. Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schu'artz.
Vcrlagsanstalt F. Bruckmann a.-g. — Druck von Alphons Bruckmann. Sämtlich in München.
 
Annotationen