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1 GIOVANNI SEGANTINI
Dichtungen, sondern Bilder im höchsten Sinn Von diesen mit Gedanken und Empfindung (i
W des Wortes, die durch ihre Pracht undSchönheit durchdrungenen Naturschilderungen mußte
V\ uns die Natur als eine vollkommene Dichter- Giovanni Segantini naturgemäß zu den sym- v\
M Schöpfung erscheinen lassen. Bilder wie „An bolischen und allegorischen Darstellungen ge- M
(i der Tränke", „Der Pflüger", „Trinkendes Mäd- langen, und so malte er die „Dea Pagana" (i
V) chen", „Rast im Schatten" und „Mittag in und den „Engel des Lebens" (Abb. S. 6) und
W den Alpen" (Abb. S. 23 u. 3) singen ein hohes zeichnete „Die Stimme" (Abb. S. 1 1) und
(< Lied auf die glühende Sonne und drücken fast den „Glauben". Das sind die letzten Werke (a
£) in einem lapidaren Stil die Empfindungen der aus Savognino. Der Maler des Bauern war u
y\ Hitze, des Durstes und der Ruhe nach der reif geworden zum Darsteller des rein Mensch- ►)
u Arbeit aus. Eine in der Brianza wiederholt liehen. Im August 1894 zog er nach Maloja
(i gemalte Empfindung geben „Die Rückkehr und malte die „Rückkehr in die Heimat" und ß
t) vom Wald", „Frau mit Kalb" (Abb. S. 9 u. 14) die „Liebe am Quell des Lebens" (Abb. S. 12 V)
(l und „Die beiden Mütter" und „Im Stall" (Abb. u. 19). Es sind dies Bilder von einer solchen f\
u S. 7 u. 22), hier ist nur mehr Sachlichkeit vor- Tiefe der Auffassung, daß man sich fast von (<
w handen und die Natur ist um ihre innersten jeglicher irdischen Umhüllung losgelöst fühlt. \)
V\ Farbenprobleme angegangen worden, so daß wir Die Natur ist bei ihm zu einer Skala gewor- ►)
M über die Pracht des Gemalten fast die Zart- den, aus der er die Töne der höchsten mensch- u
d heit der seelischen Empfindung vergessen, hlichen Empfindungen und tiefsten philoso- d
►) phischen Gedanken schöpft. Und t)
KS u~WT nun nant ^as Ent^e) das große
0 Triptychon „Die Natur", jenes 0
j) Werk, das der neidische Tod den ß
S
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Werk, das der neidische Tod den
Künstler nicht vollenden ließ
^ (Abb. S. 20 und Jahrg. 1902/3 k
« S. 4 02 3). Noch einmal wollteer ä
die Welt der Erscheinungen in ►)
ein gewaltiges Werk zusammen- ^
(i fassen und so Empfindungen und Ü
p Gedanken vom ersten Bild aus 9
^ - —.. der Brianza bis zu den Zeichnun- ^\
(< / gen die „Liebenden", „St. Moritz U
/) j '£'*'*^r Oj bei Nacht"und„Edelweiß"(Abb. V
£ t~-/:^-p ^^Äifl^ S' 10- 24 u- 2> >n eine einzige \
M S ,|. •' ^aBA, ■ alles umfassende Arbeit mit dem M
r| JLtJBSB *^ ganzen Können des vollendeten
V) MiMM^|MHAjl'^H :Mn| Meisters neuer vollkomme-
N W2<!*^m 4aLa ner Form wiederholen. X
U R •* ■ « ■': . * » Zwischen der Zeit, in der das {i
Ö Bild „Idyll" (Abb. S. 15) ent- U
Bild „Idyll" (Abb. S. 15) ent
standen und der, aus welcher
„Die Liebe am Quell des Lebens"
(Abb. S. 19) stammt, ist fast seine
ganze Laufbahn inbegriffen. Und £
„-----------.......^..„
M doch ist das Können gleich er-
/) etwas erzanienaen uicmenscnen
($p "~ ^HI^HH Auffassung der ländlichen Liebe
und bei dem anderen, in dem tie-
fen seelischen Durchdringen des
Gedankens des sich ewig Er-
neuerns durch die Allmacht der
Liebe.
So hat Segantini mehr wie ein
anderer vor ihm bewiesen, daß:
g. segantini >s liebe auf den bergen (Brianza 1883) „Artistasinasce, nonsi diventa".
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1 GIOVANNI SEGANTINI
Dichtungen, sondern Bilder im höchsten Sinn Von diesen mit Gedanken und Empfindung (i
W des Wortes, die durch ihre Pracht undSchönheit durchdrungenen Naturschilderungen mußte
V\ uns die Natur als eine vollkommene Dichter- Giovanni Segantini naturgemäß zu den sym- v\
M Schöpfung erscheinen lassen. Bilder wie „An bolischen und allegorischen Darstellungen ge- M
(i der Tränke", „Der Pflüger", „Trinkendes Mäd- langen, und so malte er die „Dea Pagana" (i
V) chen", „Rast im Schatten" und „Mittag in und den „Engel des Lebens" (Abb. S. 6) und
W den Alpen" (Abb. S. 23 u. 3) singen ein hohes zeichnete „Die Stimme" (Abb. S. 1 1) und
(< Lied auf die glühende Sonne und drücken fast den „Glauben". Das sind die letzten Werke (a
£) in einem lapidaren Stil die Empfindungen der aus Savognino. Der Maler des Bauern war u
y\ Hitze, des Durstes und der Ruhe nach der reif geworden zum Darsteller des rein Mensch- ►)
u Arbeit aus. Eine in der Brianza wiederholt liehen. Im August 1894 zog er nach Maloja
(i gemalte Empfindung geben „Die Rückkehr und malte die „Rückkehr in die Heimat" und ß
t) vom Wald", „Frau mit Kalb" (Abb. S. 9 u. 14) die „Liebe am Quell des Lebens" (Abb. S. 12 V)
(l und „Die beiden Mütter" und „Im Stall" (Abb. u. 19). Es sind dies Bilder von einer solchen f\
u S. 7 u. 22), hier ist nur mehr Sachlichkeit vor- Tiefe der Auffassung, daß man sich fast von (<
w handen und die Natur ist um ihre innersten jeglicher irdischen Umhüllung losgelöst fühlt. \)
V\ Farbenprobleme angegangen worden, so daß wir Die Natur ist bei ihm zu einer Skala gewor- ►)
M über die Pracht des Gemalten fast die Zart- den, aus der er die Töne der höchsten mensch- u
d heit der seelischen Empfindung vergessen, hlichen Empfindungen und tiefsten philoso- d
►) phischen Gedanken schöpft. Und t)
KS u~WT nun nant ^as Ent^e) das große
0 Triptychon „Die Natur", jenes 0
j) Werk, das der neidische Tod den ß
S
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Werk, das der neidische Tod den
Künstler nicht vollenden ließ
^ (Abb. S. 20 und Jahrg. 1902/3 k
« S. 4 02 3). Noch einmal wollteer ä
die Welt der Erscheinungen in ►)
ein gewaltiges Werk zusammen- ^
(i fassen und so Empfindungen und Ü
p Gedanken vom ersten Bild aus 9
^ - —.. der Brianza bis zu den Zeichnun- ^\
(< / gen die „Liebenden", „St. Moritz U
/) j '£'*'*^r Oj bei Nacht"und„Edelweiß"(Abb. V
£ t~-/:^-p ^^Äifl^ S' 10- 24 u- 2> >n eine einzige \
M S ,|. •' ^aBA, ■ alles umfassende Arbeit mit dem M
r| JLtJBSB *^ ganzen Können des vollendeten
V) MiMM^|MHAjl'^H :Mn| Meisters neuer vollkomme-
N W2<!*^m 4aLa ner Form wiederholen. X
U R •* ■ « ■': . * » Zwischen der Zeit, in der das {i
Ö Bild „Idyll" (Abb. S. 15) ent- U
Bild „Idyll" (Abb. S. 15) ent
standen und der, aus welcher
„Die Liebe am Quell des Lebens"
(Abb. S. 19) stammt, ist fast seine
ganze Laufbahn inbegriffen. Und £
„-----------.......^..„
M doch ist das Können gleich er-
/) etwas erzanienaen uicmenscnen
($p "~ ^HI^HH Auffassung der ländlichen Liebe
und bei dem anderen, in dem tie-
fen seelischen Durchdringen des
Gedankens des sich ewig Er-
neuerns durch die Allmacht der
Liebe.
So hat Segantini mehr wie ein
anderer vor ihm bewiesen, daß:
g. segantini >s liebe auf den bergen (Brianza 1883) „Artistasinasce, nonsi diventa".
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