DOI Artikel:
Von Ausstellungen und Sammlungen - Neue Kunstliteratur - Personal-Nachrichten
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12502#0062
VON AUSSTELLUNGEN — NEUE KUNSTLITERATUR
luug uiauill uns ucivaillll Luit ucu ucuici acuöwci ic- l ■••> ^ i uuucij uic seine Llicullugomulivc uciiauubiui A
sten Richtungen und Strömungen innerhalb der Parkszenerien und sprudelnde Wasser. Von Raymond M
zeitgenössischen Malerei und Plastik unserer west- Woog sieht man das vorzügliche Bildnis des Dichters r)
|
genannt zu werden pflegen. Eine der prominen- Dalou von Rodin, einem »David« von Mercie, einer /)
testen Persönlichkeiten dieser Gruppe ist wohl geistvoll aufgefaßten Porträtbüste des Malres Dagnau- M
Troubetzkoy. der hier in einer Reihe von kleinen, Bouveret von Rene de St. Marceaux, einigen Arbeiten ()
wert der prachtvolle, durchgeistigte Kopf des älteren L. O. Roty, von denen einige in Bezug auf Kompo- M
Coquelin (Bronze) von H. Bernstamm, zahlreiche sition unzweifelhaft Meisterwerke sind. p. e. r)
Porträtplaketten berühmter Persönlichkeiten von dem CT. PETERSBURG. Von den diesjährigen Kunst- »\
Oesterreicher Kautsch, einduftiees.zartesChrv
Führer, sei es als Vertreter akademischer Tradi- Pastell >Unter dem Fruchtgewinde<. Charles Cottet
tionen, dem modernen französischen Kunstleben hat eine castilische Landschaft in schwermütiger,
das charakteristische Gepräge geben. Die Ausstel- düsterer Abendstimmung gesandt, Gaston la Touche
lung macht uns bekannt mit den bemerkenswerte- zwei Bilder, die seine Lieblingsmotive behandeln:
sten Richtungen und Strömungen innerhalb der Parkszenerien und sprudelnde Wasser. Von Raymond
zeitgenössischen Malerei und Plastik unserer west- Woog sieht man das vorzügliche Bildnis des Dichters
liehen Nachbarn und besitzt außerdem einen ge- Anatole France, von Alfred Philippe Roll, dem
wissen intimen Reiz: es sind Studien vorhanden, Präsidenten der Societe des beaux arts, die Skizze
die sonst wohl nie auf eine deutsche Ausstellung zu seinem Bilde »Der Krieg« im Musee du Luxem-
wandern, Arbeiten, von denen manche Dedikationen bourg und einen fabelhaft lebendig hingestrichenen
an befreundete Künstler tragen, und die A. Rech- Kopf eines Herrn im Zylinder, vielleicht das genialste
berg nur durch seine nahen Beziehungen zu dem Porträt unter so vielen bedeutenden, die diese Aus-
Pariser Künstlerkreis für diesen Zweck erreichbar Stellung zieren. Ferner sind zu nennen Raoul Du-
waren. Auch die Internationalität dieses Kreises gardier, Paul Legrand, Frantz Charlet, Angele De-
kommt in der Zusammenstellung deutlich zum Aus- lassale, eine Künstlerin, die durch ernstes Studium
druck: es sind nicht nur Franzosen, es sind Deutsche, und Vielseitigkeit auffällt, der Pariser Witzblatt-
Russen, Finnen, Spanier usw. vertreten, die sich Karikaturist Maxime Dethomas und Jean Fran?ois
aber in Paris so akklimatisiert haben, daß sie mit Raffaelli. In der plastischen Abteilung begegnen
der modernen französischen Kunst in einem Atem wir u. a. der bekannten Bronzebüste des Bildhauers
Troubetzkoy, der hier in einer Reihe von kleinen, Bouveret von Rene de St. Marceaux, einigen Arbeiten
sehr lebendigen Bildnis-Bronzen und einer größeren, von Jules Desbois, Camille Lefevre und Injalbert,
skizzenhaft behandelten Gruppe >Kind mit Hund« die noch mehr oder minder an klassizistischen
dem Problem der »impressionistischen Plastik« Idealen tragen, ferner einigen mehr historisch getreu
nachgeht. Dann sind, um die Arbeiten der Nicht- als lebendig anmutenden bronzenen Ritterfiguren von
franzosen vorweg zu nehmen, besonders erwähnens- Fremiet, schließlich Medaillen und Plaketten von
wert der prachtvolle, durchgeistigte Kopf des älteren L. O. Roty, von denen einige in Bezug auf Kompo-
Coquelin (Bronze) von H. Bernstamm, zahlreiche sition unzweifelhaft Meisterwerke sind. p. e
Porträtplaketten berühmter Persönlichkeiten von dem CT. PETERSBURG. Von den diesjährigen Kunst-
Oesterreicher Kautsch, einduftiges,zartesChrysan- O ausstellungen wurde als erste die Konkurrenz-
themumstillebendesSpaniersdelaGANDARA, Genre- ausstellung in der Akademie der Künste eröffnet,
bilder von Garrido, ein die Details einer russi- Von den vielen jungen Künstlern verdient das meiste
sehen Generalsuniform bis ins kleinste mühsam Lob J. Brodski, ein talentvoller, ernst arbeitender p
nachzeichnendes Porträt von J.J. Weerts, die Mar- Maler, von dessen Werken das Bildnisseiner Gattin V<
morbüsten der Königin Wilhelmina von Holland das hesre Rild der Ausstellung ist. Nach Rrndski /')
morbüsten der Königin Wilhelmina von Holland das beste Bild der Ausstellung ist. Nach Brodski ('
und des Dichters Grafen Montesqiou von Arnold müssen A. Sawinow (»Das Bad«) und E. Lissner,
Rechberg, eine sehr fein auf die Wirkungen des dessen »Grüß euch, Recken der Arbeit!« ein kraft-
Materials berechnetes, in Ton gebranntes und gla- volles, markiges Stück Natur ist, genannt werden,
siertes Kinderköpfchen des finnischen Künstlerehe- sonst jst nichts von Bedeutung ausgestellt,
paares Ville und Antoinette Valgreen. Unter Dje unter dem Namen »München« eröffnete Aus- w
den national-französischen Malern nehmen selbst- Stellung Münchener Künstler trägt den Stempel des U
verständlich die Impressionisten einen breiten Raum Zufälligen und Improvisierten und umfaßt 163 Num- ()
ein. Von den Altmeistern des Impressionismus mern. Besonders gut vertreten sind die nachfol- K
sind da Monet mit der Ansicht einer holländischen genden Künstler: Alfred Bachmann, Hans v. Bartels, (i
Stadt und einer Seinelandschaft und Renoir mit Otto Sinding, Karl Becker, H.v. Zügel, Franz v. Stuck, >))
einem Frühwerk, einer sonnigen Landschaft (1877), Gabriel v. Max, Georg Papperitz, Charles Palmie, (<
die außer ihrem künstlerischen bereits einen Sei- Reznicek, Thöny und Rene Reinicke. f)
tenheitswert besitzt. Stattlich ist die Reihe der Dje dritte von R. Auer veranstaltete Ausstellung
jüngeren Impressionisten, — meist Landschafter — verband wie früher Künstler der verschiedensten P
deren Arbeiten das Gemeinsame ihrer Richtung Richtungen und umfaßte über 500 Nummern, und N
deutlich erkennen lassen, denen jedoch auch eine doch sind es nur wenige, die ein lobendes Wort f}
stärkere persönliche Note nicht mangelt: Maufra, verdienen wie J. Pochitonow, dessen eminentes
D'Espagnat, Moret, Luce, Loiseau, Berthe, Andre, Talent in zwei Bildchen voll zur Geltung kommt.
Le Sidaner, Paul Madeline, Lebasque, der mit im- W. Kleigels brilliert als Landschafter mit Fei- w
pressionistischen Mitteln zum Teil dekorative Wir- senbildern Norwegens und Schweizerskizzen. H. U
kungen anstrebt, schließlich Henri Martin, der in Backmansson stellt meisterhafte Tvpen aus Nord- A
der konsequenten Weiterführung des impressionisti- afrika aus. a. b. >\
sehen Prinzips beim Pointiiiismus angelangt ist. Fernab
von den Pfaden des Im pressionismus bewegt sich Rene NEUE KUNST LITERATUR
Billotte in seinen träumerischen Landschafrsstim-
mungen, Rene Menard, der einen Natureindruck Rudolf Wilke, Skizzen. M. 27.—, Luxus-
unter Betonung der Linien mit wenigen Farbentönen ausgäbe M. 52.— . München, Hyperion-Verlag (Hans
zu übersetzen liebt, und J. P. Mesle, ein Synthetiker von Weber) 1909.
von feinem Naturgefühl. Der vorbildliche Einfluß Max Liebermann hat einmal geschrieben: »Ein
von Puvis de Chavannes ist merklich in einem de- Kunstwerk ist vollendet, wenn der Maler das, was
korativen Gemälde »Nach dem Bade« von Hubert er hat ausdrücken wollen, ausgedrückt hat. Eine
de la Rochefoucauld. Aman-Jean zeigt seine stili- Zeichnung in wenigen Strichen und in wenigen
sierende Tendenz und die Eigenart seiner die Farben Minuten hingeworfen, kann in sich ebenso vollendet
dämpfenden und verschleiernden Malweise in einem sein als ein Bild, woran der Maler jahrelang ge-
47
luug uiauill uns ucivaillll Luit ucu ucuici acuöwci ic- l ■••> ^ i uuucij uic seine Llicullugomulivc uciiauubiui A
sten Richtungen und Strömungen innerhalb der Parkszenerien und sprudelnde Wasser. Von Raymond M
zeitgenössischen Malerei und Plastik unserer west- Woog sieht man das vorzügliche Bildnis des Dichters r)
|
genannt zu werden pflegen. Eine der prominen- Dalou von Rodin, einem »David« von Mercie, einer /)
testen Persönlichkeiten dieser Gruppe ist wohl geistvoll aufgefaßten Porträtbüste des Malres Dagnau- M
Troubetzkoy. der hier in einer Reihe von kleinen, Bouveret von Rene de St. Marceaux, einigen Arbeiten ()
wert der prachtvolle, durchgeistigte Kopf des älteren L. O. Roty, von denen einige in Bezug auf Kompo- M
Coquelin (Bronze) von H. Bernstamm, zahlreiche sition unzweifelhaft Meisterwerke sind. p. e. r)
Porträtplaketten berühmter Persönlichkeiten von dem CT. PETERSBURG. Von den diesjährigen Kunst- »\
Oesterreicher Kautsch, einduftiees.zartesChrv
Führer, sei es als Vertreter akademischer Tradi- Pastell >Unter dem Fruchtgewinde<. Charles Cottet
tionen, dem modernen französischen Kunstleben hat eine castilische Landschaft in schwermütiger,
das charakteristische Gepräge geben. Die Ausstel- düsterer Abendstimmung gesandt, Gaston la Touche
lung macht uns bekannt mit den bemerkenswerte- zwei Bilder, die seine Lieblingsmotive behandeln:
sten Richtungen und Strömungen innerhalb der Parkszenerien und sprudelnde Wasser. Von Raymond
zeitgenössischen Malerei und Plastik unserer west- Woog sieht man das vorzügliche Bildnis des Dichters
liehen Nachbarn und besitzt außerdem einen ge- Anatole France, von Alfred Philippe Roll, dem
wissen intimen Reiz: es sind Studien vorhanden, Präsidenten der Societe des beaux arts, die Skizze
die sonst wohl nie auf eine deutsche Ausstellung zu seinem Bilde »Der Krieg« im Musee du Luxem-
wandern, Arbeiten, von denen manche Dedikationen bourg und einen fabelhaft lebendig hingestrichenen
an befreundete Künstler tragen, und die A. Rech- Kopf eines Herrn im Zylinder, vielleicht das genialste
berg nur durch seine nahen Beziehungen zu dem Porträt unter so vielen bedeutenden, die diese Aus-
Pariser Künstlerkreis für diesen Zweck erreichbar Stellung zieren. Ferner sind zu nennen Raoul Du-
waren. Auch die Internationalität dieses Kreises gardier, Paul Legrand, Frantz Charlet, Angele De-
kommt in der Zusammenstellung deutlich zum Aus- lassale, eine Künstlerin, die durch ernstes Studium
druck: es sind nicht nur Franzosen, es sind Deutsche, und Vielseitigkeit auffällt, der Pariser Witzblatt-
Russen, Finnen, Spanier usw. vertreten, die sich Karikaturist Maxime Dethomas und Jean Fran?ois
aber in Paris so akklimatisiert haben, daß sie mit Raffaelli. In der plastischen Abteilung begegnen
der modernen französischen Kunst in einem Atem wir u. a. der bekannten Bronzebüste des Bildhauers
Troubetzkoy, der hier in einer Reihe von kleinen, Bouveret von Rene de St. Marceaux, einigen Arbeiten
sehr lebendigen Bildnis-Bronzen und einer größeren, von Jules Desbois, Camille Lefevre und Injalbert,
skizzenhaft behandelten Gruppe >Kind mit Hund« die noch mehr oder minder an klassizistischen
dem Problem der »impressionistischen Plastik« Idealen tragen, ferner einigen mehr historisch getreu
nachgeht. Dann sind, um die Arbeiten der Nicht- als lebendig anmutenden bronzenen Ritterfiguren von
franzosen vorweg zu nehmen, besonders erwähnens- Fremiet, schließlich Medaillen und Plaketten von
wert der prachtvolle, durchgeistigte Kopf des älteren L. O. Roty, von denen einige in Bezug auf Kompo-
Coquelin (Bronze) von H. Bernstamm, zahlreiche sition unzweifelhaft Meisterwerke sind. p. e
Porträtplaketten berühmter Persönlichkeiten von dem CT. PETERSBURG. Von den diesjährigen Kunst-
Oesterreicher Kautsch, einduftiges,zartesChrysan- O ausstellungen wurde als erste die Konkurrenz-
themumstillebendesSpaniersdelaGANDARA, Genre- ausstellung in der Akademie der Künste eröffnet,
bilder von Garrido, ein die Details einer russi- Von den vielen jungen Künstlern verdient das meiste
sehen Generalsuniform bis ins kleinste mühsam Lob J. Brodski, ein talentvoller, ernst arbeitender p
nachzeichnendes Porträt von J.J. Weerts, die Mar- Maler, von dessen Werken das Bildnisseiner Gattin V<
morbüsten der Königin Wilhelmina von Holland das hesre Rild der Ausstellung ist. Nach Rrndski /')
morbüsten der Königin Wilhelmina von Holland das beste Bild der Ausstellung ist. Nach Brodski ('
und des Dichters Grafen Montesqiou von Arnold müssen A. Sawinow (»Das Bad«) und E. Lissner,
Rechberg, eine sehr fein auf die Wirkungen des dessen »Grüß euch, Recken der Arbeit!« ein kraft-
Materials berechnetes, in Ton gebranntes und gla- volles, markiges Stück Natur ist, genannt werden,
siertes Kinderköpfchen des finnischen Künstlerehe- sonst jst nichts von Bedeutung ausgestellt,
paares Ville und Antoinette Valgreen. Unter Dje unter dem Namen »München« eröffnete Aus- w
den national-französischen Malern nehmen selbst- Stellung Münchener Künstler trägt den Stempel des U
verständlich die Impressionisten einen breiten Raum Zufälligen und Improvisierten und umfaßt 163 Num- ()
ein. Von den Altmeistern des Impressionismus mern. Besonders gut vertreten sind die nachfol- K
sind da Monet mit der Ansicht einer holländischen genden Künstler: Alfred Bachmann, Hans v. Bartels, (i
Stadt und einer Seinelandschaft und Renoir mit Otto Sinding, Karl Becker, H.v. Zügel, Franz v. Stuck, >))
einem Frühwerk, einer sonnigen Landschaft (1877), Gabriel v. Max, Georg Papperitz, Charles Palmie, (<
die außer ihrem künstlerischen bereits einen Sei- Reznicek, Thöny und Rene Reinicke. f)
tenheitswert besitzt. Stattlich ist die Reihe der Dje dritte von R. Auer veranstaltete Ausstellung
jüngeren Impressionisten, — meist Landschafter — verband wie früher Künstler der verschiedensten P
deren Arbeiten das Gemeinsame ihrer Richtung Richtungen und umfaßte über 500 Nummern, und N
deutlich erkennen lassen, denen jedoch auch eine doch sind es nur wenige, die ein lobendes Wort f}
stärkere persönliche Note nicht mangelt: Maufra, verdienen wie J. Pochitonow, dessen eminentes
D'Espagnat, Moret, Luce, Loiseau, Berthe, Andre, Talent in zwei Bildchen voll zur Geltung kommt.
Le Sidaner, Paul Madeline, Lebasque, der mit im- W. Kleigels brilliert als Landschafter mit Fei- w
pressionistischen Mitteln zum Teil dekorative Wir- senbildern Norwegens und Schweizerskizzen. H. U
kungen anstrebt, schließlich Henri Martin, der in Backmansson stellt meisterhafte Tvpen aus Nord- A
der konsequenten Weiterführung des impressionisti- afrika aus. a. b. >\
sehen Prinzips beim Pointiiiismus angelangt ist. Fernab
von den Pfaden des Im pressionismus bewegt sich Rene NEUE KUNST LITERATUR
Billotte in seinen träumerischen Landschafrsstim-
mungen, Rene Menard, der einen Natureindruck Rudolf Wilke, Skizzen. M. 27.—, Luxus-
unter Betonung der Linien mit wenigen Farbentönen ausgäbe M. 52.— . München, Hyperion-Verlag (Hans
zu übersetzen liebt, und J. P. Mesle, ein Synthetiker von Weber) 1909.
von feinem Naturgefühl. Der vorbildliche Einfluß Max Liebermann hat einmal geschrieben: »Ein
von Puvis de Chavannes ist merklich in einem de- Kunstwerk ist vollendet, wenn der Maler das, was
korativen Gemälde »Nach dem Bade« von Hubert er hat ausdrücken wollen, ausgedrückt hat. Eine
de la Rochefoucauld. Aman-Jean zeigt seine stili- Zeichnung in wenigen Strichen und in wenigen
sierende Tendenz und die Eigenart seiner die Farben Minuten hingeworfen, kann in sich ebenso vollendet
dämpfenden und verschleiernden Malweise in einem sein als ein Bild, woran der Maler jahrelang ge-
47