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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 25.1909-1910

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Personal- u. Atelier-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12502#0493

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PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN

nicht viel herumge- verdienstvoller ist die Höcker-Gedächtnisausstellung,
reist in der Welt: die gegenwärtig in Brakls Moderner Kunsthandlung
Italien und Holland veranstaltet wird. Sie zeigt etwa hundert Arbeiten
hat er flüchtig ken- Höckers aus verschiedenen Schaffensperioden und
nen gelernt, aber sie verschiedensten Genres. Da findet man z.B. als
hinterließen keinen Studie zu Höckers berühmten Gemälde »Gewehr-
entscheidenden Ein- putzen an Bord der Deutschland« das Interieur eines
fluß inseinerKunst: Schiffskanonenraums; zahmere Interieurs aller Art,
die blieb der bayeri- namentlich holländische, gesellen sich diesem mar-
schen Hochebene tialischen. Und da gibt es zierlichste Miniaturbild-
und ihren herrlichen nisse (besonders der charaktervolle Kopf der Mutter
Seen treu, und am muß hervorgehoben werden), große Gemälde religiös-
Ufer des schönsten, mystischen Inhalts, wie sie die Frühsezessionisten
von ihm geliebtesten liebten (>Das Bild des Herrn«, >Die Vision des heili-
dieser Seen hat er gen Antonius« , italienische Landschaften, neckische
nun an einem sonni- Pierrotbilder, Charakterstudien usf. Es ist ein sehr
gen Sonntagnach- reiches Werk, das hier ausgebreitet wird; hoffentlich
mittag sein Leben tut die Ausstellung das ihrige, Höcker den verdien-
ausgehaucht, g.j.w. ten Platz in der Entwicklungsgeschichte der Münch-
prof. Ludwig willroider f jyjÜNCHEN. Pro- ner kunst zu sicnern- g.j.W.

fessor Fritz GESTORBEN: in Düsseldorf am 17. Mai im Alter

August von Kaulbach feierte am 2. Juni seinen (j '

. .__.___. . ' J v"* von 75 Jahren der Maler und Professor an der

sechzigsten Geburtstag. Düsseldorfer Kunstakademie, Heinrich Lauen-
AflÜNCHEN. Paul Höcker s bedeutungsvolle stein, der in der Art der Nazarener die religiöse
Lehrtätigkeit ist jedem Kunstfreund bekannt; Malerei pflegte und auch als Bildnismaler geschätzt
man weiß, daß man die besten Namen der zeit- war; am 24. Mai in München im Alter von 55 Jahren
genössischen Künstlerschaft unter seinen Schülern der Bildhauer Ludwig Gamp, Schöpfer einer großen
findet. Ueber Höcker den Lehrer hat man nun aber Anzahl plastischer Bildwerke an Münchner Bauten,
beinahe Höckers eigenes Künstlertum vergessen, so auch eines ausgezeichneten Kruzifixus an der
und das umsomehr, als er in den letzten zehn Jahren äußeren Chorseite der St. Paulskirche, das seinerzeit,
seines Lebens nur mehr selten und nicht immer im Glaspalast mit der Goldenen Medaille ausgezeich-
net ganz vollwertigen Werken heraustrat. Umso net, vom bayerischen Staat angekauft worden war.

LUDWIG WILLROIDER f LANDSCHAFT

Redaktionsschluß: 24. Mai 1910 Ausgabe: 9.Juni 1910

Herausgeber: F. Schtartz. Für die Redaktion verantwortlich: p. Kirchgraber. — Druck und Verlag von F. Bruckmann A.-G.

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