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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 62.1911-1912

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Mössel, Julius: Die Farbe als Bauelement (Auszug): eine Betrachtung mehr für Architekten als für Maler
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https://doi.org/10.11588/diglit.6844#0036

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Julius JTtöffel.

28.

29.

27. Kamiumantel aus teilweise vergoldetem Kupfer.
Entwurf von Julius Mösfel,
ausgeführt von St ei nicken & Lohr.

werden wir immer zuerst senkrecht arbeiten.
Pier liegt wie beim wirklichen Bauen über-
all das Richtigste am nächsten! Der Ge-
danke der Farbe geht in der Architektur von
diesen Grundbedingungen aus und koordi-
iriert sich in ihrer besonderen Weise der je-
weils gestellten Aufgabe. Ihr Eintreten in
die Architektur aber wäre zwecklos und lächer-
lich, wenn sie nicht eine neue Art des Aus-
drucks mit sich brächte. Nach dieser Fest-
stellung der Grundbedingungen gelangen
wir mit fjilfe einiger Beispiele zur Aus-
drucksweise der Farbe. Wir sehen rück-
schauend Farbe häufig den Dienst plastischer
Form tun. Nicht immer Sparsamkeit, sehr
oft aber der Wille nach stärkerer Fernwirkung
erklären diesen Ausdruck. Alan hatte in
hohen Gewölben weit über den Fenstern
der Seitenschiffe die Erfahrung geniacht, daß
selbst die mächtigste plastische Entwicklung
nicht den Eindruck der Bewältigung der
Blassen gab. Die von beiden oder drei Seiten
belichteten Räume erzielten für Plastik und
Profil wegen der verursachten Zerstreuung
der Schatten ungünstige Wirkungen, bei ein-
seitiger Beleuchtung aber oft zu starke
Schattenwirkung. Deshalb begegnen wir so
häufig gemalter Plastik in der weiträumigen

28 — 3*.

Glasfenster-Lntwürse von Julius Müsset.

so.

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