Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 62.1911-1912

DOI Artikel:
Lederer, Philipp: Eine neue Virchowplakette
DOI Artikel:
Kleine Nachrichten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6844#0048

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Line neue virchowplaketle.

sich konterfeien zu lassen, an die
Stelle der mechanisch reproduzieren-
den Photographie ein N)erk von
Aünstlerhand setzend, und so ver-
langt die künstlerische Porträtplakette
ihren Platz in unserem peim an
unserem Schreibtisch, nicht nur in
den Aasten des Sammlers.

Für die Virchowplakette hat der
Aünstler selbst den Rahmen in einem
sinnvollen Aufbau geschaffen, der
dieses Problem der Aufstellung sehr
glücklich gelöst. Auf einem profi-
lierten Sockel von ovalem Quer-
schnitt erhebt sich über einem Fels-
stück eine durch ihre geometrischen
Grnamente und Tierkopfhenkel als
Symbol der prähistorischen For-
schung wirkende Arne. Aus ihr
quellen Lorbeerblätter und in de-
korativer Weise herabwallende Lor-
beerzweige, und ihre Henkel helfen
den großen Bronzering (bei diesen:
ist durch leichte Eintiefung seiner
Fläche der Eindruck glatter Ein-
förmigkeit geschickt vermieden),
tragen, in welchem die Plakette um
ihre senkrechte Achse drehbar be-
festigt ist. Ein leichter Druck genügt,
um die Bildplatte in ihrem Rahmen
zu bewegen und so den Blick die Ab-
wechselung des von so strengem Ernst
erfüllten Forscherantlitzes mit dein an-
mutigen Aünstlergebilde der nackten
Jünglingsgestalt auf der Rückseite
genießen zu lassen.

Die hier beigegebene Abbildung
(ungefähr halbe Größe des Grigi-
nals) zeigt das Band des Sockels
leer. Pier ist der Platz für die
Widmungsinschrift gelassen, die nicht etwa eingraviert,
sondern mit jedem einzelnen Exemplar gegossen wird.

Ein neuer Weg für die Zukunft scheint dem
Plakettenkünstler durch diese schöne Schöpfung Aaus-
manns vorgewiesen. Seine Gestaltungskraft darf sich
auch der dekorativen Aufstellung des Aletallbildes
zuwenden, es als Ziergeräte weiterformen, und wie
etwa die alten Florentiner Aleister ihre Gemälde und
Reliefplastiken durch einen stilvollen Rahmen zu heben
wußten, so wird auch die moderne Aäedaille und
Plakette durch eine künstlerisch empfundene Fassung
gewinnen und sich noch weitere Verbreitung als bis-
her sichern. Or. Philipp Lederer.

46. virchow-Medaillo (Revers); von ksiigo Ra nfni ann, Berlin.
(Durchmesser der Medaille J60mm; Abb. ungefähr halbe wirkl. Größe.)

(Meine Nachrichten.

(Vereine, Museen, Schuten, Äussiettungen,
MettKewerKe ^e.

^suf dem 5. Rongreß des „Fachverbandes für
die Wirtschaftlichen Interessen des Runst-
gewerbes" wurde folgender an die Bundesregierung
zu richtender Antrag formuliert und angenommen:
Die Bundesregierungen wollen zur Perstellung
förderlicher Beziehungen der Aunstgewerbetreibenden
mit den Annstgewerbeschulen nachstehenden Anträgen
Folge geben: (. Die Auratorien der kunstgewerb-
 
Annotationen