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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 63.1912-1913

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Fuchs, Ludwig F.: Die Granitgrabmäler auf der Bayer. Gewerbeschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.7141#0037

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Die Granitgrabmäler auf der Bayerischen Gewerbeschau,
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59. Blick in die Ausstellungsgrupxe für Friedhofskunst der Bayer. Gewerbeschau; speziell des „Verbandes der Granitindustriellen
des Fichtelgebirges. — a; nach Entwurf von Pylipp, Nürnberg, ausgeführt von Adolf Weiß, kfof; — b; nach Entwurf von
E. Sattler, ausgeführt vom Granitwerk Friedenfels, Gberpfalz; — c; nach Entwurf von L. Sattler ausgeführt von
den „Verein. Fichtelgebirge r Granit-, Syenit -und Narmorwerke n", lvunfiedel; —■ d; vgl. Abb. 70; — e; vergl.
Abb. 66; — f; nach Entwurf von L. Sattler ausgeführt von kf. lvölfel und bferold, Bayreuth; — g; nach Entwurf von
bfans kfertlein ausgeführt von tstrm, bfahn, Berneck; — h; vergl. Abb. 62.

ausgeführt von Uünzel, Schedler <8: Co., Schwarzen-
bach a/5.) ufw.

Selbstverständlich läßt sich auch die oben ge-
schilderte Vielgestaltigkeit der Materialbehandlung
auf das Denkmal selbst ausdehnen, wodurch eben-
falls Effekte erzielt werden, die bei keinem andern
für die Aufstellung im Freien tauglichen Gestein mög-
lich sind. lVir erwähnen hier Denkmäler von fj. Pylipp
und Hans Hertlein, ausgeführt von A. Weiß in Hof,
die erkennen lasten, was in dem „schwarzen Schweden"
alles drinstcckt. Am wirkungsvollsten scheiitt uns diese
Methode angewendet bei einem weiterem Urnendenk-
mal von Hertlein (Abb. 66, ausgef. v. Uünzel, Schedler
& €0.), dessen mattgeschliffener Unterbau aus dem
wundervollen grünen Fichtelgebirgssyenit von einer
polierten Urne aus dem gleichen Material gekrönt ist.

Es kann nicht geleugnet werden, daß die scharfe,
exakte Profilierung, welche beim polierten Stein be-
sonders sauber hervortritt, für den Künstler etwas
Verlockendes hat. Die Firma Wölfe! & Herold

in Bayreuth hat zwei solcher Steine nach Entwürfen
von E. Sattler ausgestellt. Einen aus dunklem nor-
dischen Syenit (Abb. 60), der nach oben einen reich-
profilierten Abschluß zeigt und einen aus dein schon
erwähnten grünen Fichtelgebirgssyenit (Abb. 6s) mit
mehr gerundeten Formen und Fasen. Die Firma
Reulsen., VatesdeEo. in Uirchenlammitz hat einen
derart gegliederten Stein in hellem Labrador aus-
geführt.

Selbst die ausführlichste Schilderung kann und
soll den Besuch einer Ausstellung nicht ersetzen. Wir
sind daher nur insofern auf Einzelheiten eingegangen,
als es sich um typische Fälle künstlerischer Auffassung
handelt. Um in dieser Beziehung vollständig zu sein,
müssen wir noch darauf Hinweisen, wie hervorragend
schön der geschliffene Granit mit Metall zusammen-
wirkt. Von Bronze ist das längst bekannt. Hier
hat das Granitwerk Eisenhammer in Steinwiesen
ein Grabdenkmal von Professor Georg Römer aus-
gestellt, das eine gußeiserne und vergoldete Madonna

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