DOI Artikel:
Braun, Irene: Textilkünste auf der Gewerbeschau
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7141#0175
Tertilkünste auf der Gewerbeschau.
ins kleinste aus, läßt vornehme IHöbel aus schönen
Hölzern bauen, mit Schnitzereiverzierung, zu welcher
sie alle Modelle herstellt, und arbeitet sür Holzintarsia;
einige Grabmonumente nach ihrem Entwurf sind
für den Ghlsdorfer Friedhof bei Hamburg ausge-
führt worden.
Eine weitere Gruppe von Bucheinbänden mit
farbiger Dekoration —- Buchbinderei ist ja den Textil
fünften nah verwandt — bringen wir von Frieda
Thierfch aus München, die in London bei dem
berühmten Buchkünstler Mac Leish von Grund auf
studiert und in Berlin ihre eigene Werkstatt eingerichtet
hat (Abb. 293). Ihre Technik ist eine Art Ledermosaik,
erhöht durch Handvergoldung; überall ist bei eigen-
artiger Farbenwahl der äußere Schmuck dem Inhalt
angepaßt. In derselben Art hatte sie kürzlich die
26Y.
27; u.272. Spitzenkragen; von Gretel Dehn, Altfreimann-
lttünchen. (l/4 d. wirkt. Größe.)
270
26g u. 270. Spitzenkragen; von Gretel Dehn, Altfreiinann-
Nünchen- (V4 d. wirkt. Größe.)
Hauschronik künstlerisch auszustatten, welche die Stadt
Lübeck der Schriftstellerin Ida Boy-Ed zu dem ihr
geschenkten Hause stiftete.
Noch ein eigenartiger Betrieb, der zum textilen
Gebiet gehört, ist zu erwähnen. Die Firma Eckhardt
war mit Leinenstoffen in vielen feinen, waschechten
Tönen vertreten, von Emma Meyn aus Altona
gefärbt. Die Künstlerin hat sich in der höchst primi-
tiven Werkstatt einer herabgekommenen Färberei in
Dachau eingerichtet und diese, nur mit Hilfe einer-
älteren Arbeiterin, durch ebensoviel wissenschaftliche
wie künstlerische und praktische Arbeit wieder in die
Höhe gebracht. Sie färbt für die verschiedensten
Zwecke: die Bäuerinnen bringen ihr selbstgesponnenes
Leinen, das für Bauern- und neuerdings auch für
Herrenjacken kräftig hellblau gefärbt wird, oder eine
verblichene Seidenschürze zum Auffrischen; einmal
sind \00 Kilo Hanfschnüre orangerot zu färben, zum
»
wm
iK*<cSä
(24
ins kleinste aus, läßt vornehme IHöbel aus schönen
Hölzern bauen, mit Schnitzereiverzierung, zu welcher
sie alle Modelle herstellt, und arbeitet sür Holzintarsia;
einige Grabmonumente nach ihrem Entwurf sind
für den Ghlsdorfer Friedhof bei Hamburg ausge-
führt worden.
Eine weitere Gruppe von Bucheinbänden mit
farbiger Dekoration —- Buchbinderei ist ja den Textil
fünften nah verwandt — bringen wir von Frieda
Thierfch aus München, die in London bei dem
berühmten Buchkünstler Mac Leish von Grund auf
studiert und in Berlin ihre eigene Werkstatt eingerichtet
hat (Abb. 293). Ihre Technik ist eine Art Ledermosaik,
erhöht durch Handvergoldung; überall ist bei eigen-
artiger Farbenwahl der äußere Schmuck dem Inhalt
angepaßt. In derselben Art hatte sie kürzlich die
26Y.
27; u.272. Spitzenkragen; von Gretel Dehn, Altfreimann-
lttünchen. (l/4 d. wirkt. Größe.)
270
26g u. 270. Spitzenkragen; von Gretel Dehn, Altfreiinann-
Nünchen- (V4 d. wirkt. Größe.)
Hauschronik künstlerisch auszustatten, welche die Stadt
Lübeck der Schriftstellerin Ida Boy-Ed zu dem ihr
geschenkten Hause stiftete.
Noch ein eigenartiger Betrieb, der zum textilen
Gebiet gehört, ist zu erwähnen. Die Firma Eckhardt
war mit Leinenstoffen in vielen feinen, waschechten
Tönen vertreten, von Emma Meyn aus Altona
gefärbt. Die Künstlerin hat sich in der höchst primi-
tiven Werkstatt einer herabgekommenen Färberei in
Dachau eingerichtet und diese, nur mit Hilfe einer-
älteren Arbeiterin, durch ebensoviel wissenschaftliche
wie künstlerische und praktische Arbeit wieder in die
Höhe gebracht. Sie färbt für die verschiedensten
Zwecke: die Bäuerinnen bringen ihr selbstgesponnenes
Leinen, das für Bauern- und neuerdings auch für
Herrenjacken kräftig hellblau gefärbt wird, oder eine
verblichene Seidenschürze zum Auffrischen; einmal
sind \00 Kilo Hanfschnüre orangerot zu färben, zum
»
wm
iK*<cSä
(24