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Spengler, O.: "Zeit" und "Ich" im Kunstgewerbe
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.7141#0261
Moderne Medaillenkunst, — „Zeit" und „Ich" im Kunstgewerbe.
486 u. 487. Turn-Medaille, Bronzeguß; von Joseph G angl,
lich in Seffeln, die auf ihre Gestalt diskret aufmerk-
sam machen. Man trifft zuweilen kfäuser von einer-
wundervoll verschwiegenen Form, mit einem fried-
lich versonnenen Garten herum. Drinnen aber er-
kennt man, daß der Eigentümer und Herrscher der
Etil ist und manchmal mehrere zugleich.
Werden wir das Begonnene fortsetzen, bis wieder
ein wahrer Etil erreicht ist? bis wir wieder Zimmer
haben, in denen nichts willkürlich, auffallend, per-
sönlich, gewollt ist? Wenn man den Weg der
Bühnenkunst, der Lyrik, der Malerei sieht, könnte
man zweifeln. Es wird alles zu künstlich, und es
wird zu viel Aunst getrieben. Nichts ist peinigender
als eine Etadt, in der alles planvoll gemacht ist und
nichts dem schönen Zufall hinterbleibt. pat dies
Zuviel an Absicht und Aunst uns nicht schon die
Theater verleidet? Eoll unsrer eigenen Phantasie
nichts mehr übrigbleiben? Die große Gefahr des
Virtuosentums bedroht das Aunsthandwerk, wie alle
andern Ärmste. peute möchte es in Deutschland die
Herrschaft im Geistesleben erobern. Und doch ist für
Deutschland eben erst die Zeit gekommen. Um (700
führte Frankreich, um (800 England in der euro-
päischen Etilgeschichte. Deutschland hat noch die
IM‘HUNDi
.scHy/imEK
ANNODOm\
488. Sportmedaille (Rückseite), Bronzeguß; von Joseph
Gangl.
48I. Medaille des Naturschutzvereins in Stuttgart, Silber,
geprägt: von K. Goetz.
486 u. 487. Turn-Medaille, Bronzeguß; von Joseph G angl,
lich in Seffeln, die auf ihre Gestalt diskret aufmerk-
sam machen. Man trifft zuweilen kfäuser von einer-
wundervoll verschwiegenen Form, mit einem fried-
lich versonnenen Garten herum. Drinnen aber er-
kennt man, daß der Eigentümer und Herrscher der
Etil ist und manchmal mehrere zugleich.
Werden wir das Begonnene fortsetzen, bis wieder
ein wahrer Etil erreicht ist? bis wir wieder Zimmer
haben, in denen nichts willkürlich, auffallend, per-
sönlich, gewollt ist? Wenn man den Weg der
Bühnenkunst, der Lyrik, der Malerei sieht, könnte
man zweifeln. Es wird alles zu künstlich, und es
wird zu viel Aunst getrieben. Nichts ist peinigender
als eine Etadt, in der alles planvoll gemacht ist und
nichts dem schönen Zufall hinterbleibt. pat dies
Zuviel an Absicht und Aunst uns nicht schon die
Theater verleidet? Eoll unsrer eigenen Phantasie
nichts mehr übrigbleiben? Die große Gefahr des
Virtuosentums bedroht das Aunsthandwerk, wie alle
andern Ärmste. peute möchte es in Deutschland die
Herrschaft im Geistesleben erobern. Und doch ist für
Deutschland eben erst die Zeit gekommen. Um (700
führte Frankreich, um (800 England in der euro-
päischen Etilgeschichte. Deutschland hat noch die
IM‘HUNDi
.scHy/imEK
ANNODOm\
488. Sportmedaille (Rückseite), Bronzeguß; von Joseph
Gangl.
48I. Medaille des Naturschutzvereins in Stuttgart, Silber,
geprägt: von K. Goetz.