Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]: Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 (63.1912-1913)

Neuere Arbeiten von Bildhauer Jakob ksosmann.

artige Vereinbarungen auch für die ersten entwerfen-
den Aünstler preisbestimmend werden, um so mehr
sieht der Aünstler zu, sich frei zu halten in seinem
Selbstbestimmungsrecht. Da tritt zunächst an Stelle
der jeweiligen freien Vereinbarung zwischen Aünstler
und Auftraggeber eine kontraktliche Verpflichtung,
die wenigstens für eine bestimmte Zeitspanne die
Leistungen von Aünstler und Auftraggeber fixiert.
Und ist einmal erst das Eis gebrochen, hat man
sich erst einmal solch ein Vertragspapier angesehen,
so kommt der Gedanke leicht heran, hat nicht der
freund im Atelier von nebenan auch so einen
Aoutrakt und wie sieht nun der aus? Und daun
beraten sich beide, finden sich übervorteilt, wollen
keine Entwürfe mehr umsonst liefern, regen ihre
Aunstgewerbevereine zu ge-
meinsamer Aktion an, und
siehe da: es entsteht zum
erstenmal, seitdem das
neudeutsche Aunstgewerbe
lebt, aus seiner Mitte eine
soziale Tat: Die Eisenacher
Ordnung wird festgelegt
im Jahre ist08 vom Ver-
band deutscher Aunst-
gewerbevereine.

Weiterhin hat sich in
München eine Vermitt-
lungsstelle gebildet, die von
der Münchener Vereini-
gung für angewandte Auust
(jetzt „Münchener Bund")
gegründet wurde und die
den Namen „Vermittlungs-
stelle für künstlerische Ent-

770 — 773.

Balkonbrüstung am ljause des Buchdruckereibesitzers Arebs in
Basel mit der verzierten Aufschrift: GOTT GRÜSS DIE
KUNST; von Jakob Hosmann, München.

würfe" führt. Die Vermittlungsstelle hat (nach dem
§ s ihrer Geschäftsordnung) ganz allgemein die Auf-
gabe, Auskünfte und Ratschläge in allen künst-