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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 63.1912-1913

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Chronik des Bayer. Kunsgewerbevereins
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https://doi.org/10.11588/diglit.7141#0452

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Chronik des Bayer. Kunstgewerbevereins.

ttn Ganzen auf 2( 082 M. Die Erträgnisse an Verkaufs- und
Ausstellungsgebühren — zusammen 33 354 M. — übertrafen
zwar den Voranschlag, blieben aber gegenüber dem Vorjahr —
36 470 m. — UM 30(6 m. zurück. —

Das Gesamtergebnis beweist wieder, daß Jahre, in denen
hier Ausstellungen mit Beteiligung des Kunstgewerbes statt-
finden, sich in der verkausshalle ungünstig bemerklich ,nachen.
Im Laufe des Jahres (9(2 wurden von 284 (283) Mitgliedern
an Gegenständen ausgestellt:

4 (. 91.8 ((4 (04) verkäufl. i. wert v. 383 2 >8,60 M. (444688,05)
20 (6>) unverk. „ „ „ 53 7 (9,— „ (28052,—)

(( 938 (>4 (6ö) Gegenst. i. wert v. 436 937,60 m. (472740,05)
Im ganzen wurden verkauft 6(>s (7034) Stück im Ge-
samtwert von (64945,40 m. ((86023,04 m,); davon treffen
auf Münchener

Arbeiten • . 92,70% (94,00) mit (52872,79 IH. ((74862,60)
sonstige bayerische

Arbeiten . . . 4,50% (2,86) „ 7402,8; „ (5 326,63)

außerbayerische

Arbeiten . . . 2,80 °/„ (3,(4) „ 4 609,80 „ (5 838,8()

(00°/o ((00) „ (64945,40 m. ((86 028,04).

Nach Preisen geschieden wurden verkauft: 3396 (3600)
Stück von ( bis (0 M., (0(5 ((360) Stück von (( bis 20 M.,
629 (720) Stück von 2( bis 30 M., 540 (674) Stück von 3( bis
50 m., 282 (457) Stück von 5( bis (00 m., (60 ((94) Stück
von (0> bis 200 M., 52 (39) von 201 bis 300 M., 4( (40) Stück
über 300 M.

Der Durchschnittspreis sämtlicher ausgestellter Gegenstände
betrug 36,60 (33,37) M., der der verkauften Gegenstände: 26,97
(26,26) M. —Über den Umsatz in den einzelnen Monaten gibt
nachstehende Tabelle Auskunft:

Umsatz 1S((

Monat

Umsatz (SO

Vergleich mit dem
Vorjahr

7852,^0

m.

Januar

6836,35 M.

— (0(6,05 M>

7726,86



Februar

5958,85 „

— (768,0( „

7742,25



März

9585,80 „

+ (843,55 „

(2 223,(0



April

(2 057,35 „

— 165,75 „

(( 627,10



Mai

12 (45,45 „

+ 5(8,35 „

(5 393 30



Juni

(0 928,75 „

— 4464,55 „

(4 746,05



Juli

16 292,25 „

+ (546,20 „

20 34(,75



August

(6 (83,65 „

- 4158,(0 „

2 ( 662,45



September

17 571,35 „

- 4091,(0 „

20 078,93



Gktober

(4 (60,(0 „

— 59(8,83 „

13 871 20



November

1 \ 696,75 „

— 2,74,45 „

32 762,65

,,

Dezember

3( 528,75 „

— (233,90 ,

(86 028,04

m.


(64 945,40 M.

—2( 082,64 M

Am Gesamtumsatz nahmen Anteil (mit dem fföchstbetrag
beginnend) folgende Gruppen in den beigesetzten Beträgen, unter
Weglassung der Pfennige.

Goldschmiede und Juweliere 6( 440 M. (6( (32), Ziseleure
37 007 N. (44737), Kunstschreiner (8 058 M. (20(93), Maler
und Malerinnen (7 857 M. ((9244), Kunstschlosser 7546 M.
((2(5() Keramische Werkstätten 5249 M. (5863), Glaswaren
48(7 M. (3329), Bildhauer 3032 M. (6573), Faßmaler und
Vergolder 3029 M. (42(5), Elfenbeinschneider und Drechsler
2523 M. (3(69), Uhrenfabrikanten (887 M. (3(02), Glasmaler
1(22 m. ((222), verschiedene Aussteller 697 m. (590), Blumen-
fabrikanten 674 M. (452). — Eine nennenswerte Mehreinnahme
verzeichnen somit nur die Juweliere und Glasfabrikanten.

Bei diesem Bericht knüpft der Vorsitzende die Anfrage an
die Versammlung, ob jemand dazu das Wort wünscht. Darauf
verbreitet sich fferr U r b a n i s ch über den Zurückgang der ksallen-

| Umsätze, Beschwerden über die ffallenkommission, Ausschmückung
der Schaufenster und gibt dem Wunsch Ausdruck, es möchten
die Gerwerbetreibenden mehr berücksichtigt und ein innigerer
Kontakt zwischen Kunst und Gewerbe gefunden werden. —
Prof. Pfeifer erwidert, daß im Schoße der ffallenkommission
! der beste Wille bestehe, den wünschen der Mitglieder nach
Möglichkeit gerecht zu werden; allein es solle doch auch be-
achtet werden, daß die Aufgabe des Vereins nicht die fei, mög-
lichst hohe Umsätze zu erzielen, sondern eben nur mustergültige
einwandfreie Gegenstände zur Ausstellung zu bringen. ls.Ur-
banisch glaubt, daß durch einen lebhafteren Kontakt zwischen
ffalleuleitern und Ausstellern Besserung erzielt werden könnte,
und ff. B e cf schlägt vor, mehr Fachleute in die ffallenkommission
zu wählen, woraus ff. Bußmanu nach Entgegnung aus Ur-
banischs Ausführungen den Übergang zur Tagesordnung
beantragt.

Nach Annahme dieses Antrages erstattet der Gbmann
der IV. Kommission, Verleger Lallwey, Bericht über Ja h res-
rechnung, Bilanz und Vermögensausweis für (9(2
und bemerkt zum voraus, daß die vorliegende Rechnungsstellung
sowohl von der vorstandschast als von der IV. Kommission und
dem Gesamtausschuß sorgfältig geprüft und richtig befunden
worden ist. Danach belaufen sich (siehe die tabellarische Über-

sicht S. 328)

die Einnahmen auf.(49 (36,36 M.

„ Ausgaben „ .(49 (70,78 „

so daß sich rechnerisch ein Fehlbetrag von 40,42 M.

ergibt, während er im Voranschlag zu 650 M. angenommen war.

Der günstige Abschluß ist dem Umstand zuzuschreiben, daß
dem Verein aus dem Überschuß der „Bayer. Gewerbeschau"
die Summe von M. 63 276,84 zugeflossen ist, durch die er nicht
nur das satzungsmäßige Vereinsvermögen auf feine ursprüng-
liche fföhe (>45 000 M.) bringen, sondern auch noch eine Reserve
von (0 000 Uk. beiseite legen konnte.

Das Vereinsvermögen besteht nun laut Bilanz und Ver-
mögensausweis einschließlich der Außenstände aus

a) Kapitalvermögen in fföhe . . . . (63 654,05 Uk.

b) und Jnventarvermögen.45 602,— „

somit Gesamtvermögen: 207 256,05 ITT.

Dabei belaufen sich die Abschreibungen am Inventar auf
M. 49 (6,62; das Inventarvermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr
um ITt. 2478 gemindert, während beim Kapitalvermögen eine
Mehrung von M. 59 665,96 eingetreten ist, so daß tatsächlich eine
Erhöhung des Kapitalsvermögens um 57 (87,96M. eingetrete».

Nachdem Prof. Pfeifer zur Besprechung dieses Berichts
ansgefordert hat, ergreift ffr. Leipsinger das Wort; er wünschte,
daß alle Aufwendungen für die Ausstellungshalle gesondert ein-
gesetzt werden, um ein klares Bild über die Rentabilität zu
erhalten; ferner möchte er an der Bibliothek größere Abschrei-
bungen vorgenommen wissen und das vorhandene Klischee-
material mehr ausgenutzt und im Interesse des ffandwerkers
verwertet sehen, — wünsche, deren möglichste Berücksichtigung
ffr. Lallwey als Gbmann der IV. Kommission für die Zukunft
in Erwägung zu ziehen zusagte. —

Alsdann wurden Jahresrechnung, Bilanz und vermögeus-
ausweis unter Entlastung der vorstandschast einstimmig ge-
nehmigt.

II. Punkt der Tagesordnung: Voranschlag für (9(3.
ffr. Lallwey gibt den Voranschlag bekannt, welcher in Aus-
gaben mit 90 980 M., in Einnahmen mit 88 650 M. abschließt,
so daß ein Fehlbetrag von 2330 M. ungedeckt bleibt. Als
Gründe für die starke Erhöhung einzelner Posten kommen in

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