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Die Kunde — N.F.8.1957

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Heft 1-2
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Schröter, Th. A.: Der Goldbrakteatenfund von Sievern
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https://doi.org/10.11588/diglit.71125#0128

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Der Goldbrakteatenfund von Sievern
Von Th. A. Schröter t
Herausgegeben und ergänzt von H. G u m m e 1 *)
Mit 5 Abbildungen und 2 Tafeln
In unserm Weinberg liegt ein Schatz,
grabt nur danach.
G. A. Bürger, Die Schatzgräber (1787)
Einleitung
Funde sind Sachen des Glücks, über dem Fund von Sievern, von
dem hier gehandelt werden soll, hat zweimal ein besonders freund-
licher Stern gewaltet.
Das Dorf Sievern liegt etwa 12 km nördlich von Bremerhaven* 2) auf
dem Rücken der Hohen Lieth, des Höhenzuges, der von Bremer-
haven3) nach Norden läuft und zwischen Elb- und Wesermündung
bei Cuxhaven-Duhnen — an der einzigen nicht eingedeichten Stelle
der deutschen Nordseeküste — ins Meer fällt. Sein Westfuß bildet
die Grenze zwischen Geest und Wurster Marsch. Nördlich von Sie-
vern erstreckt sich (Taf. III, Abb. 1) das ausgedehnte vor- und früh-
geschichtlich berühmte Gelände, das noch heute gekennzeichnet wird
durch ein steinzeitliches Ganggrab, das Bülsenbett [sonst meist
Bülzenbett geschrieben], ein anderes, den sog. Ringwall4), die bronze-
zeitlichen Sieben Berge, die altsächsischen großen Flucht- und Volks-
burgen Heidenschanze und Heidenstadt und die dem 10. nachchrist-
lichen Jahrhundert entstammende Pipinsburg (Die Kunstdenkmale
des Kreises Wesermünde Teil I: Der frühere Kreis Lehe, bearbeitet
von Oskar Kiecker und Erich von Lehe, Hannover 1939, S. 196 ff. —
Jb. [damals noch Jber.] MvM 9, 1906/07, S. 20 ff.).
In dem ganzen Bezirke sind seit langem eine Menge von Funden
aus Stein-, Bronze-, Eisenzeit gemacht worden, darunter innerhalb

1) Die Ergänzungen sind, abgesehen von den auch von mir stammenden
Anmerkungen, in eckige Klammern eingeschlossen. Unwesentliche geringe
Änderungen des Wortlauts sind nicht besonders vermerkt, dagegen einige
angebracht erscheinende Kürzungen. Da die mit der Hand (nicht Maschine)
ausgeführte Niederschrift für einige Abschnitte Überschriften aufwies, habe
ich solche für alle Abschnitte eingesetzt und glaube damit im Sinne des am
20. Juli 1954 verstorbenen Verf. gehandelt zu haben, dessen Wirken B. E.
Siebs im Jb. M. v. M. (= Jahrbuch der Männer vom Morgenstern) 35, 1954,
S. 21—23 gewürdigt hat.
2) Im Manuskript steht noch „Wesermünde". Die Stadt wurde in „Bremer-
haven" umbenannt, als sie am 7. Februar 1947 in das Land Bremen ein-
gegliedert wurde. Der Aufsatz, der durchaus den Eindruck einer Niederschrift
ohne größere Unterbrechungen macht, entstand also spätestens 1947 (einige
Bleistift-Zusätze vielleicht, einige wenige Notizen auf besonderen Blättern
— vgl. dazu Anm. 10 — sicher später).
3) Wie Anm. 2.
4) Müller-Brauel schreibt in seiner Denkmäler-Aufnahme des Krei-
ses Lehe zu „Bülmersbeig" (Jb. M. v. M. 16, 1913, S. 110): „Dürfte Steingrab
in alten Zeiten enthalten haben." Auf der Karte (Abb. 1) in der Mitte unten
steht „Ringwall" unter „Bullmersberg" (so!).

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