sandschicht (Aa-Horizont) und setzt sich bis in die Ortsteinschicht fort.
Unterhalb der Ortsteinschicht sind mit der Ausnahme der tieferlie-
genden Feuerstellen keine Artefakte mehr zu finden. Die Feuerstellen
bestehen aus Gruben verschiedener Größe (Länge 60—112 cm, Tiefe
35—70 cm). Sie sind mit Holzkohlebrocken*) (meistens Kiefer), faust-
bis kinderkopfgroßen Feldsteinen und wenigen, meist ausgeglühten
Feuersteinabschlägen gefüllt. Die meisten Feuerstellen liegen nun
unter dem ungestört darüber lagernden Podsolband. Zwischen die-
sem und der Feuerstelle liegt öfter noch ein Streifen Wehsand. Einige
Feuerstellen grenzen unmittelbar an die untersten Ausläufer der
Ortsteinschicht.
Im Gegensatz zu den unter dem Podsolband liegenden Feuer-
stellen sind in dem Eschprofil noch grubenartige Vertiefungen zu
erkennen, die eine blauschwarze humose Verfärbung als Inhalt zei-
gen. Diese grubenartigen Vertiefungen gehen von der ehemaligen
Heideoberfläche (Zustand vor dem Beginn der Plaggendüngung) aus,
durchbrechen das Podsolband und stoßen bis zu dem anstehenden
gelben Sand durch. Der Verfasser konnte feststellen, daß es sich hier
um mittelalterliche Grabensysteme handelt, die die Periode der Plag-
gendüngung einleiten und als Zeitmarken für den Beginn der mittel-
alterlichen Kultivierung des Esches gewertet werden können2).
An diesem großen Eschprofil läßt sich also feststellen, daß die Ent-
wicklung von Bleichsand und Ortstein an verschiedenen Punkten
chronologisch unterschiedlich erfolgt ist.
Ein bronzezeitlicher Grabhügel mit Kreisgraben
bei Schwanewede
Von J. D e i c h m ü 11 e r , Hannover
Mit 3 Abbildungen
In der Gemarkung Schwanewede, Kreis Osterholz, liegt auf einer
weithin sichtbaren Geestkuppe ein Hügelgräberfeld in alter Heide-
landschaft. Es erstreckt sich mit insgesamt 26 Grabhügeln über eine
Fläche von rund 15 ha und hat seit alters her im Volksmund den
Namen „Neegen Barge", d. h. „Neun Berge"1).
Obgleich dies Landschaftsgebiet bereits seit vor dem zweiten
Weltkrieg unter Landschaftsschutz steht, sind fast alle Hügel mehr
oder weniger stark angegraben und vorwiegend durch militärische
Maßnahmen während des Krieges zum Teil erheblich zerstört worden.
In den letzten Jahren hat man sogar inmitten des Hügelgräberfeldes
*) Nach frdl. Mitteilung von Herrn Prof. Dr. Schwabedissen hat eine C-14-
Untersuchung dieser Holzkohle ein Alter von 5850 Jahren v. Chr. ergeben.
2) D. Zoller, Alte Siedlungsspuren unter dem Esch. Heimatkalender für das
Oldenburger Münsterland, 1954.
i) Meßtischblatt Schwanewede, Nr. 1289, Neu 2717; Rechtswert 34 74 030,
Hochwert: 59 02 130.
200
Unterhalb der Ortsteinschicht sind mit der Ausnahme der tieferlie-
genden Feuerstellen keine Artefakte mehr zu finden. Die Feuerstellen
bestehen aus Gruben verschiedener Größe (Länge 60—112 cm, Tiefe
35—70 cm). Sie sind mit Holzkohlebrocken*) (meistens Kiefer), faust-
bis kinderkopfgroßen Feldsteinen und wenigen, meist ausgeglühten
Feuersteinabschlägen gefüllt. Die meisten Feuerstellen liegen nun
unter dem ungestört darüber lagernden Podsolband. Zwischen die-
sem und der Feuerstelle liegt öfter noch ein Streifen Wehsand. Einige
Feuerstellen grenzen unmittelbar an die untersten Ausläufer der
Ortsteinschicht.
Im Gegensatz zu den unter dem Podsolband liegenden Feuer-
stellen sind in dem Eschprofil noch grubenartige Vertiefungen zu
erkennen, die eine blauschwarze humose Verfärbung als Inhalt zei-
gen. Diese grubenartigen Vertiefungen gehen von der ehemaligen
Heideoberfläche (Zustand vor dem Beginn der Plaggendüngung) aus,
durchbrechen das Podsolband und stoßen bis zu dem anstehenden
gelben Sand durch. Der Verfasser konnte feststellen, daß es sich hier
um mittelalterliche Grabensysteme handelt, die die Periode der Plag-
gendüngung einleiten und als Zeitmarken für den Beginn der mittel-
alterlichen Kultivierung des Esches gewertet werden können2).
An diesem großen Eschprofil läßt sich also feststellen, daß die Ent-
wicklung von Bleichsand und Ortstein an verschiedenen Punkten
chronologisch unterschiedlich erfolgt ist.
Ein bronzezeitlicher Grabhügel mit Kreisgraben
bei Schwanewede
Von J. D e i c h m ü 11 e r , Hannover
Mit 3 Abbildungen
In der Gemarkung Schwanewede, Kreis Osterholz, liegt auf einer
weithin sichtbaren Geestkuppe ein Hügelgräberfeld in alter Heide-
landschaft. Es erstreckt sich mit insgesamt 26 Grabhügeln über eine
Fläche von rund 15 ha und hat seit alters her im Volksmund den
Namen „Neegen Barge", d. h. „Neun Berge"1).
Obgleich dies Landschaftsgebiet bereits seit vor dem zweiten
Weltkrieg unter Landschaftsschutz steht, sind fast alle Hügel mehr
oder weniger stark angegraben und vorwiegend durch militärische
Maßnahmen während des Krieges zum Teil erheblich zerstört worden.
In den letzten Jahren hat man sogar inmitten des Hügelgräberfeldes
*) Nach frdl. Mitteilung von Herrn Prof. Dr. Schwabedissen hat eine C-14-
Untersuchung dieser Holzkohle ein Alter von 5850 Jahren v. Chr. ergeben.
2) D. Zoller, Alte Siedlungsspuren unter dem Esch. Heimatkalender für das
Oldenburger Münsterland, 1954.
i) Meßtischblatt Schwanewede, Nr. 1289, Neu 2717; Rechtswert 34 74 030,
Hochwert: 59 02 130.
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