die für den Nienburger Typ kennzeichnend ist19). Für eine Zeitstel-
lung Jastorf a spricht die Ähnlichkeit des Profils mit Beigefäßen die-
ser Stufe20) und daß die halbmondförmigen Fortsätze unter dem
Henkel in der Stufe Jastorf a Osthannovers besonders häufig sind 21).
Da der Rand der Tasse aber schon recht stark ausbiegt, ist es auch
möglich, daß sie erst in Stufe Jastorf b entstand22).
Der hohe Topf mit leicht einziehendem Hals und ausbiegendem
Rand von Holzhausen-Stolzenau (Taf. I Abb. 4) hat in einer Urne aus
dem Gräberfeld von Wenden, Kr. Nienburg, eine gute Parallele23).
Man fand in ihr Reste einer eisernen Nadel. Als Vorform gilt ein
Rauhtopf vom gleichen Fundort, der noch einen kurzen, abgesetzten
Hals hat24). Er wird durch ein Beigefäß in die Stufe Wessenstedt
oder Jastorf a datiert25). Danach gehört der hohe Topf von Holz-
hausen in die Stufe Jastorf a oder Jastorf b.
Das vierte Gefäß (Taf. I Abb. 3) war ein Rauhtopf, über seine zeitliche
Stellung kann nichts Näheres gesagt werden, weil der kennzeich-
nende obere Teil fehlt.
Eine Fibel mit Runen aus einem merowingerzeitlichen
Frauengrab von Beuchte, Kreis Goslar1)
Von F. Niquet, Braunschweig
Mit 1 Abbildung und 4 Tafeln
Wie notwendig es ist, Sand-, Kies- und Lehmgruben, die in Betrieb
sind, unter Kontrolle auf Bodenfunde zu halten, hat sich wieder ein-
mal bei der Entdeckung des merowingerzeitlichen Friedhofes von
Beuchte bei Goslar, dem ersten im niedersächsischen Verwaltungs-
bezirk Braunschweig, gezeigt. Als man im Winter 1955 in der Lehm-
grube bei der Oberen Schierksmühle im Weddetal (Taf. 1,1) auf
menschliche Skelettreste stieß, erfolgte eine Meldung nur aus einer
Erwägung, die die Bergung eines Bodenfundes völlig außer Betracht
ließ. Die Lehmgrubenarbeiter meinten, sie seien einem Verbrechen
19) Tackenberg, S. 82.
20) Tackenberg, Taf. 16.1a, 18.1a, 27.2.
21) Tackenberg, S. 80.
22) Schwantes, Taf. 16.7.
23) Tackenberg, Taf. 36.5.
24) Tackenberg, Taf. 16.2 und S. 153.
25) Tackenberg, S. 153.
B Krause, W., und Niquet, F.: Die Runenfibel von Beuchte, Kreis Goslar,
mit Beiträgen von G. Heberer und W. Volksen. Nachr. d. Akademie d. Wis-
sensch. in Göttingen, I. phil.-hist. Klasse, Jahrg. 1956, Nr. 5, 81—124 mit 9 Taf.
und 4 Textabbildungen.
Ein zusammenfassender Aufsatz in der Braunschweigischen Heimat 43,
1957, 65—69 von F. Niquet. Uber den Namen Schierk W. Flechsig, Der Beuch-
ter Schierk und verwandte Flurnamen in Ostfalen, B. H., 43, 1957, 97—102.
Auch Thielemann, O.: Frühestes Sprachdenkmal im Nordharzraum. Harzer
Heimatland, Geschichtsbeilage z. Gosl. Zeitung, 2, 1957.
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lung Jastorf a spricht die Ähnlichkeit des Profils mit Beigefäßen die-
ser Stufe20) und daß die halbmondförmigen Fortsätze unter dem
Henkel in der Stufe Jastorf a Osthannovers besonders häufig sind 21).
Da der Rand der Tasse aber schon recht stark ausbiegt, ist es auch
möglich, daß sie erst in Stufe Jastorf b entstand22).
Der hohe Topf mit leicht einziehendem Hals und ausbiegendem
Rand von Holzhausen-Stolzenau (Taf. I Abb. 4) hat in einer Urne aus
dem Gräberfeld von Wenden, Kr. Nienburg, eine gute Parallele23).
Man fand in ihr Reste einer eisernen Nadel. Als Vorform gilt ein
Rauhtopf vom gleichen Fundort, der noch einen kurzen, abgesetzten
Hals hat24). Er wird durch ein Beigefäß in die Stufe Wessenstedt
oder Jastorf a datiert25). Danach gehört der hohe Topf von Holz-
hausen in die Stufe Jastorf a oder Jastorf b.
Das vierte Gefäß (Taf. I Abb. 3) war ein Rauhtopf, über seine zeitliche
Stellung kann nichts Näheres gesagt werden, weil der kennzeich-
nende obere Teil fehlt.
Eine Fibel mit Runen aus einem merowingerzeitlichen
Frauengrab von Beuchte, Kreis Goslar1)
Von F. Niquet, Braunschweig
Mit 1 Abbildung und 4 Tafeln
Wie notwendig es ist, Sand-, Kies- und Lehmgruben, die in Betrieb
sind, unter Kontrolle auf Bodenfunde zu halten, hat sich wieder ein-
mal bei der Entdeckung des merowingerzeitlichen Friedhofes von
Beuchte bei Goslar, dem ersten im niedersächsischen Verwaltungs-
bezirk Braunschweig, gezeigt. Als man im Winter 1955 in der Lehm-
grube bei der Oberen Schierksmühle im Weddetal (Taf. 1,1) auf
menschliche Skelettreste stieß, erfolgte eine Meldung nur aus einer
Erwägung, die die Bergung eines Bodenfundes völlig außer Betracht
ließ. Die Lehmgrubenarbeiter meinten, sie seien einem Verbrechen
19) Tackenberg, S. 82.
20) Tackenberg, Taf. 16.1a, 18.1a, 27.2.
21) Tackenberg, S. 80.
22) Schwantes, Taf. 16.7.
23) Tackenberg, Taf. 36.5.
24) Tackenberg, Taf. 16.2 und S. 153.
25) Tackenberg, S. 153.
B Krause, W., und Niquet, F.: Die Runenfibel von Beuchte, Kreis Goslar,
mit Beiträgen von G. Heberer und W. Volksen. Nachr. d. Akademie d. Wis-
sensch. in Göttingen, I. phil.-hist. Klasse, Jahrg. 1956, Nr. 5, 81—124 mit 9 Taf.
und 4 Textabbildungen.
Ein zusammenfassender Aufsatz in der Braunschweigischen Heimat 43,
1957, 65—69 von F. Niquet. Uber den Namen Schierk W. Flechsig, Der Beuch-
ter Schierk und verwandte Flurnamen in Ostfalen, B. H., 43, 1957, 97—102.
Auch Thielemann, O.: Frühestes Sprachdenkmal im Nordharzraum. Harzer
Heimatland, Geschichtsbeilage z. Gosl. Zeitung, 2, 1957.
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