tieft liegenden Fäden und in den Zwischenräumen des Gewebes vor-
handenen, Feilspänen fehlte dieser Schutz, und sie verwitterten zum
Silberchlorid, das infolge seiner Schwerlöslichkeit im Gewebe mit der
Patina abgelagert wurde und dort beobachtet werden konnte.
Auch für die auf dem Bilde erkennbare örtliche Anreicherung von
Silber und die Verklebung der Feilspäne sind elektrochemische Vor-
gänge verantwortlich. In den entstandenen Lokalelementen konnte
am Silber auch eine Silberabscheidung erfolgen, die zu einer Ver-
klebung der Feilspäne und Bildung breiterer, rundlicher Silberflecken
führte, sobald verdünnte Silberchloridlösungen auftraten und in den
Wirkungskreis des Lokalelementes gerieten. Auf dem Bilde sind
einige so verbreitete Flecke deutlich erkennbar.
Die eingangs geäußerte Ansicht, daß die eine Seite des Gewebes
durch Aufbringen von Silberfeilspänen verziert wurde, steht mit den
Analysenergebnissen, der Form und Verteilung des noch vorhandenen
Metalls sowie dem Auftreten von Silberchlorid im Gewebe so weit im
Einklang, daß sie als durchaus berechtigt und zutreffend erscheint.
Mit voller Sicherheit kann der Beweis einer allgemeineren Ver-
wendung derartiger Gewebe durch die Untersuchung dieses einen,
dazu noch recht schlecht erhaltenen Gewebes nicht geführt werden.
Hierzu wären weitere Untersuchungen an besser erhaltenen Proben
erwünscht, die zu finden nur besonders glücklichen Umständen zu
verdanken wäre.
Vier Gefäße der frühen Eisenzeit aus Hannover in der
Sammlung des Instituts für Ur- und Frühgeschichte
der Universität Erlangen
Von stud. phil. K. Günther, Münster.
Mit 1 Tafel
Unter dem alten Bestand der Erlanger Universitätssammlung befin-
den sich vier Gefäße aus Niedersachsen. Sie kamen mit der Sammlung
von Dr. R. Herold, Erlangen, in den Besitz des Instituts. Die Fundorte
und Fundumstände sind nach dem alten Katalog Herolds im folgenden
wörtlich angeführt*).
„H 11. Fundort: bei Wunstorf bei Großmunzel (Hannover), Fund-
jahr 1901, Fundumstände: beim Ackern, gemeinsam mit mehreren,
von den Knechten aber zerschlagenen Tonurnen." Taf. I Abb. 1.
Ein weitmündiges, doppelkonisches Gefäß mit oberständigem, ge-
wölbtem Umbruch und nach außen biegendem Rand. Grober Ton,
unterhalb des Umbruchs rauh. Farbe gelblich bis braungrau. Der
*) Anregung und Erlaubnis zur Veröffentlichung der Funde verdanke ich
Herrn Prof. L. F. Zotz, Erlangen.
292
handenen, Feilspänen fehlte dieser Schutz, und sie verwitterten zum
Silberchlorid, das infolge seiner Schwerlöslichkeit im Gewebe mit der
Patina abgelagert wurde und dort beobachtet werden konnte.
Auch für die auf dem Bilde erkennbare örtliche Anreicherung von
Silber und die Verklebung der Feilspäne sind elektrochemische Vor-
gänge verantwortlich. In den entstandenen Lokalelementen konnte
am Silber auch eine Silberabscheidung erfolgen, die zu einer Ver-
klebung der Feilspäne und Bildung breiterer, rundlicher Silberflecken
führte, sobald verdünnte Silberchloridlösungen auftraten und in den
Wirkungskreis des Lokalelementes gerieten. Auf dem Bilde sind
einige so verbreitete Flecke deutlich erkennbar.
Die eingangs geäußerte Ansicht, daß die eine Seite des Gewebes
durch Aufbringen von Silberfeilspänen verziert wurde, steht mit den
Analysenergebnissen, der Form und Verteilung des noch vorhandenen
Metalls sowie dem Auftreten von Silberchlorid im Gewebe so weit im
Einklang, daß sie als durchaus berechtigt und zutreffend erscheint.
Mit voller Sicherheit kann der Beweis einer allgemeineren Ver-
wendung derartiger Gewebe durch die Untersuchung dieses einen,
dazu noch recht schlecht erhaltenen Gewebes nicht geführt werden.
Hierzu wären weitere Untersuchungen an besser erhaltenen Proben
erwünscht, die zu finden nur besonders glücklichen Umständen zu
verdanken wäre.
Vier Gefäße der frühen Eisenzeit aus Hannover in der
Sammlung des Instituts für Ur- und Frühgeschichte
der Universität Erlangen
Von stud. phil. K. Günther, Münster.
Mit 1 Tafel
Unter dem alten Bestand der Erlanger Universitätssammlung befin-
den sich vier Gefäße aus Niedersachsen. Sie kamen mit der Sammlung
von Dr. R. Herold, Erlangen, in den Besitz des Instituts. Die Fundorte
und Fundumstände sind nach dem alten Katalog Herolds im folgenden
wörtlich angeführt*).
„H 11. Fundort: bei Wunstorf bei Großmunzel (Hannover), Fund-
jahr 1901, Fundumstände: beim Ackern, gemeinsam mit mehreren,
von den Knechten aber zerschlagenen Tonurnen." Taf. I Abb. 1.
Ein weitmündiges, doppelkonisches Gefäß mit oberständigem, ge-
wölbtem Umbruch und nach außen biegendem Rand. Grober Ton,
unterhalb des Umbruchs rauh. Farbe gelblich bis braungrau. Der
*) Anregung und Erlaubnis zur Veröffentlichung der Funde verdanke ich
Herrn Prof. L. F. Zotz, Erlangen.
292