fall der Reaktion nach Liebermann wies in die Richtung von Ter-
penen, die ja Bestandteile der ätherischen 'Ole sind. Der Inhalt der
anderen Flaschen zeigte Reaktionen, die mit der Kontrollerde
indentisch waren."
Für die Beurteilung dieses Untersuchungsergebnisses ist es viel-
leicht noch von Bedeutung, daß die positiven Befunde aus zwei der
insgesamt drei völlig intakten Kragenflaschen stammen (Abb. 2, b, c).
Nach diesem Befund können wir zumindest bei einem Teil der
Kragenflaschen aus dem Dötlinger Steingrab am Schießstand Behälter
für pflanzliche Ole sehen.
Von Kultäxten, Beilzauber und rituellem Bohren
Von W. Barner, Alfeld
Mit 10 Abbildungen
Man muß sich ganz allgemein mit der Tatsache abfinden, daß unsere
bäuerliche Welt im Zeitalter der Technik mit Motor und Mähdrescher
sich auch in ihren geistigen Inhalten stark veränderte. Sitte und
Brauch, Volksglaube und -spräche sind verflacht und in weiten Ge-
bieten in Verfall geraten. Auch Gehöft und Gemarkung wurden im
Maschinenzeitalter zweckentsprechend umgestaltet und werden sich
in Zukunft noch weiter wandeln. Darüber Klage zu führen, daß so
vieles vom „guten Alten" dahinsank, weil es der Ausdruckskraft und
dem Geist der Zeit nicht mehr entspricht, ist fehl am Platze, ja falsch
und auch ohne rechten Erfolg. Bedauerlich aber erscheint es, wenn
die führenden bildnerischen Kräfte es nicht vermögen, gestaltend ein-
zugreifen und Neues an die Stelle des vergehenden Alten zu setzen.
Bedenken wir dabei immer eins: es gilt, aus dem Gestern das Heute
und darüber hinaus die Zukunft zu formen, d. h. kraftvolles Volks-
tum immer aufs neue zum Wachsen zu bringen. Ich aber meine, daß
auch hier Ernst Moritz Arndts Gedanken über den Wert der Volks-
kultur und ihre Denkmale noch volle Gültigkeit haben: sie sind die
Altäre der Besinnung auf unsere höhere Würde.
Aus solcher Einstellung heraus ist im Alfelder Kreise seit mehr als
40 Jahren alles Volkskulturgut gesammelt, das wertvoll genug er-
schien, bewahrt und aufgezeichnet zu werden, um die Altvordern selbst
im Geistigen zu fassen und durch Sicherung der entsprechenden Sach-
güter deren seelische Hintergründe aufzuhellen und zu erhalten.
Hierher gehören Altertümer des Volksglaubens, der Sitte und des
Rechts, die Märchen, Sagen und das Liedgut. Es ist nun mal so: seit-
dem die Maschine den Menschen fast alle Arbeit aus den Händen
nimmt, schwindet das meiste des wertvollen Kulturgutes der Väter
für immer dahin, und sein gänzlicher Verlust wäre schmerzlich.
Haus und Hof sind die Welt des Bauern, und um diese sowie um
Vieh und Feld dreht sich für ihn alles. Viele der Verrichtungen, die
der Arbeitstag, insbesondere von der Aussaat bis hin zur Ernte, er-
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penen, die ja Bestandteile der ätherischen 'Ole sind. Der Inhalt der
anderen Flaschen zeigte Reaktionen, die mit der Kontrollerde
indentisch waren."
Für die Beurteilung dieses Untersuchungsergebnisses ist es viel-
leicht noch von Bedeutung, daß die positiven Befunde aus zwei der
insgesamt drei völlig intakten Kragenflaschen stammen (Abb. 2, b, c).
Nach diesem Befund können wir zumindest bei einem Teil der
Kragenflaschen aus dem Dötlinger Steingrab am Schießstand Behälter
für pflanzliche Ole sehen.
Von Kultäxten, Beilzauber und rituellem Bohren
Von W. Barner, Alfeld
Mit 10 Abbildungen
Man muß sich ganz allgemein mit der Tatsache abfinden, daß unsere
bäuerliche Welt im Zeitalter der Technik mit Motor und Mähdrescher
sich auch in ihren geistigen Inhalten stark veränderte. Sitte und
Brauch, Volksglaube und -spräche sind verflacht und in weiten Ge-
bieten in Verfall geraten. Auch Gehöft und Gemarkung wurden im
Maschinenzeitalter zweckentsprechend umgestaltet und werden sich
in Zukunft noch weiter wandeln. Darüber Klage zu führen, daß so
vieles vom „guten Alten" dahinsank, weil es der Ausdruckskraft und
dem Geist der Zeit nicht mehr entspricht, ist fehl am Platze, ja falsch
und auch ohne rechten Erfolg. Bedauerlich aber erscheint es, wenn
die führenden bildnerischen Kräfte es nicht vermögen, gestaltend ein-
zugreifen und Neues an die Stelle des vergehenden Alten zu setzen.
Bedenken wir dabei immer eins: es gilt, aus dem Gestern das Heute
und darüber hinaus die Zukunft zu formen, d. h. kraftvolles Volks-
tum immer aufs neue zum Wachsen zu bringen. Ich aber meine, daß
auch hier Ernst Moritz Arndts Gedanken über den Wert der Volks-
kultur und ihre Denkmale noch volle Gültigkeit haben: sie sind die
Altäre der Besinnung auf unsere höhere Würde.
Aus solcher Einstellung heraus ist im Alfelder Kreise seit mehr als
40 Jahren alles Volkskulturgut gesammelt, das wertvoll genug er-
schien, bewahrt und aufgezeichnet zu werden, um die Altvordern selbst
im Geistigen zu fassen und durch Sicherung der entsprechenden Sach-
güter deren seelische Hintergründe aufzuhellen und zu erhalten.
Hierher gehören Altertümer des Volksglaubens, der Sitte und des
Rechts, die Märchen, Sagen und das Liedgut. Es ist nun mal so: seit-
dem die Maschine den Menschen fast alle Arbeit aus den Händen
nimmt, schwindet das meiste des wertvollen Kulturgutes der Väter
für immer dahin, und sein gänzlicher Verlust wäre schmerzlich.
Haus und Hof sind die Welt des Bauern, und um diese sowie um
Vieh und Feld dreht sich für ihn alles. Viele der Verrichtungen, die
der Arbeitstag, insbesondere von der Aussaat bis hin zur Ernte, er-
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