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Die Kunde — N.F.8.1957

DOI Heft:
Heft 3-4
DOI Artikel:
Zylmann,P.: Urgeschichte und Schule
DOI Artikel:
Schlenther, U.: Handel und "Geld" bei europäischen Vöklern im Vergleich zur Urgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.71125#0369

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Erfreulicherweise haben auch die gängigen Schulatlanten bereits
die urgeschichtlichen Perioden im Kartenbild anschaulich dargestellt,
was eine wesentliche Förderung des Unterrichts bedeutet. —-
Nun gewinnen die Anweisungen der Lehrpläne erst dann ihre volle
Bedeutung, wenn die wichtigste Voraussetzung für ihre Verwirk-
lichung erfüllt ist: das ist die Eignung des Geschichtslehrers für seine
Aufgabe. Heute ist es noch so, daß zahlreiche Geschichtslehrer mit
den Ergebnissen der Urgeschichtsforschung nicht ausreichend vertraut
sind, ihr Unterricht in diesem geschichtlichen Teilgebiet daher not-
wendig unter Mängeln leiden muß. Das ist kein Vorwurf, sondern nur
eine sachliche Feststellung gemäß der gegenwärtigen Situation. Daher
erscheint es notwendig, diesem Mangel durch möglichst zahlreiche
urgeschichtliche Kurse entgegenzuwirken. Die Möglichkeit zu solchen
Kursen ist heute weitgehend gegeben, an geeigneten Kursusleitern
dürfte es wohl nirgends fehlen. Im Anschluß an derartige Kurse wäre
eine weitere Voraussetzung für einen erfolgreichen Unterricht die
Beschaffung des notwendigen Anschauungsmaterials, das vor allem
und am leichtesten durch das Lichtbild erfolgen könnte. Durch Besuch
der urgeschichtlichen Sammlungen in den Museen und der urgeschicht-
lichen Denkmäler im heimatlichen Raum läßt sich der Unterricht in
den Klassen weitgehend unterbauen.
Wenn ich hier vor allem den urgeschichtlichen Unterricht in den
höheren Schulen im Auge hatte, so versteht es sich von selbst, daß
er auch in den Volks- und Mittelschulen einen entsprechenden Platz
finden kann. Auf diese müssen daher die hier dargelegten Gesichts-
punkte sinngemäß angewendet werden. Schon heute gibt es in den
Schulen aller Gattungen hier und dort Lehrer mit ausreichenden
Kenntnissen.
Es ergeben sich somit einige wesentliche Forderungen, deren Er-
füllung dem urgeschichtlichen Unterricht die notwendige Grundlage
geben würde: Vervollständigung und Vereinheitlichung der Lehr-
pläne, vertiefte Ausbildung der Lehrer, Anreicherung des Anschau-
ungsmaterials. Es ist begründete Hoffnung vorhanden, daß die Ent-
wicklung in dieser Richtung gehen wird.
Handel und »Geld« bei außereuropäischen Völkern
im Vergleich zur Urgeschichte
Von U. Schlenther, Heidelberg
Die Urform und der Ursprung des Geldes, d. h. eines allgemein
anerkannten Zahlungsmittels in einer bestimm-
ten Wirtschaftszone, ist dort zu suchen, wo seine ursprüng-
liche und wichtigste Bedeutung lag: Im Handel. Aller Handel war
ursprünglich Tauschhandel, und aus dem beliebtesten und begehr-
testen Tauschobjekt ist wohl das Geld entstanden. In der ältesten
Form des Handels werden an herkömmlichen Stellen nächtlich die
Tauschobjekte hingelegt. Dabei sieht keiner der Partner den anderen.

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