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Die Kunde — N.F.8.1957

DOI issue:
Heft 3-4
DOI article:
Bath, Carl: Ausgrabung eines Einzelgrabhügels in Böddenstedt, Kr. Uelzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.71125#0214

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Außer diesen Übereinstimmungen mit Metzinger Befunden ver-
dient noch eine weitere Ähnlichkeit Erwähnung. In Melzingen fand
man im Hügel 5 als Grab 4 eine Nachbestattung der Jastorf-Stufe.
In Böddenstedt wurden unmittelbar neben unserem Hügel ebenfalls
Bestattungen der Jastorf-Zeit gefunden, und zwar 5 Urnen mit Lei-
chenbrand (Abb. 1 a: U 1 bis U 5). Während die Urnen 4 und 5 nur in
Scherben geborgen wurden, war von Urne 1 noch der Bauchteil ohne
Hals und Rand, Urne 2 einigermaßen vollständig, wenn auch stark
zerbrochen, und Urne 3 mit Deckschale ziemlich vollständig erhalten.
Urne 3 stand unter einem nicht ganz regelmäßigen Steinpflaster von
etwa 3,4X2,5m Ausdehnung (NW—SO gerichtet) (Abb. Id). Auf der
Deckschale ruhte unmittelbar ein flacher Stein, dessen Oberseite 5 cm
unter dem Pflaster lag. Die Urne selbst stand auf einer Lage von
Schotter und kleinen Feuersteinsplittern. Um sie war etwa ein
Dutzend früheisenzeitliche Scherben verstreut. Als Beigabe enthielt
Urne 3 eine eiserne Nadel mit Ohr von 12,7 cm Länge. Sämtliche
5 Urnen verweisen in den Beginn der Jastorf-Zeit3).
Nach Auskunft von Ortsbewohnern sind in früheren Jahren auf
den umliegenden Grundstücken in einem Umkreis von etwa 300 m
Durchmesser Urnen gefunden worden, von denen leider keine mehr
für eine Datierung vorhanden ist. Jedenfalls geht aber daraus her-
vor, daß sich um den Hügel ein umfangreicher Urnenfriedhof der
frühen Eisenzeit ausdehnte.

3) Die Maße der Urnen: Urne 1 ist ein bauchiges Gefäß, von dem der
Oberteil fehlt; H 16; H beim Beginn der größten Weite 7; Dm des Bodens
9,5; Dm in 7 cm Höhe 21 cm. •—- Urne 2 ist ein hohes Gefäß mit etwa doppel-
konischem, gerauhtem Körper und hohem, glattem Hals; der Rand ist ab-
gebrochen und fehlt. H26; H am Halsansatz 20; H des Umbruchs 10; Dm des
Bodens 12; Dm in Umbruchhöhe 26 cm. Die Rauhung beginnt unten 1—2 cm
über dem Boden und reicht bis etwa 1 cm unter dem Halsansatz. — Urne 3
ist ein doppelkonisches Gefäß mit etwas einwärts geschwungenem Unter-
und Oberteil, weggebrochener Randlippe und gelblich-schwärzlich geflamm-
ter Tönung; Oberfläche glatt. H23,5; H des Umbruchs 13; Dm des Bodens 10;
Dm in Umbruchhöhe 27; Dm der Mündung 14,5 cm. Dazu gehört eine kumpf-
artige Deckschale, schwärzlich, mit einer Bodendelle von 8 cm Dm. H ehe-
mals wohl 10; Dm der Mündung (zugleich größte Weite) 23 cm.

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