feuchter geworden ist. Der hohe Verhauch von Eibenholz, auch noch
während des Mittelalters, zu Pfeil und Bogen hat den äußerst lang-
sam wüchsigen Baum immer seltener werden lassen, weil für ent-
sprechende Nachzucht nicht gesorgt wurde. Diesem ist nach Willkomm
noch hinzuzufügen, daß die Eibe eine unzweifelhaft im Aussterben
begriffene Holzart, eine „alternde, geologische Spezies" ist.
Das Wietingsmoor, das diesen Eibenholzpfeil aufbewahrt hat, ist
ein Hochmoor. Seine Länge beträgt 20 km, die durchschnittliche
Breite 3—4 km. Das Moor wird von der Bundesstraße Sulingen—Diep-
holz überquert. Die Fundstelle des Pfeiles befindet sich am Ostrande
des Moores, etwa 1,5 km südlich der Landstraße (vgl. Lageplan). Bis
auf einen schmalen Streifen in den Randgebieten liegt überall Jünge-
rer über Älterem Hochmoortorf oder Weißtorf über Schwarztorf. Die
Stelle, die den Pfeil barg, ist inzwischen abgetorft; doch konnte etwa
2 m davon entfernt ein vollständiges Profil abgebohrt werden.
Aufbau des Moores
Profil
0—110 cm Jüngerer Hochmoortorf
110—285 cm Älterer Hochmoortorf
285 cm -r Sand
a) Älterer Hochmoortorf. Der Sand des Untergrundes ist mittelkör-
niger, hellgrauer Talsand. Er enthält nur wenig pflanzliches Zellmate-
rial, das als Wurzelreste zu deuten ist. Es folgt dann ein stark zer-
setzter, schwarzer Torf, als erstes Ergebnis der Moorbildung. Auch
hierin sind pflanzliche Reste kaum erkennbar. Nur Zellen mit kräf-
tiger Zellwand haben der Vertorfung widerstanden, während alle
zartwandigen Zellen aufgelöst wurden. Es sind vor allen Dingen
Sauergräser, und zwar Seggen und Wollgras, mit denen die Ver-
moorung begann. Aber schon bei 2,75 m treten die ersten Reste von
Torfmoosblättern auf.
Nun sind es die Torfmoose (Sphagnum), die bis zur Gegenwart das
Moor aufgebaut haben. Der Torf sieht jetzt schwarzbraun aus. Er ist
ebenfalls sehr stark zersetzt. Nach einer zehnteiligen Skala beträgt
sein Zersetzungsgrad oder seine Humosität 7—8 = H 7—8. Sein
hoher Zersetzungsgrad läßt beim Trocknen die Humuskolloide und
damit den Torf stark schrumpfen. Deshalb ist dieser Torf gut als
Brennmaterial geeignet.
Von 2,75—1,10 m sind von den Torfmoosen fast nur kleine Blatt-
reste erhalten geblieben. Nur selten findet sich ein vollständiges
Blatt, das eine Artbestimmung ermöglicht. Danach haben besonders
Sphagnum acutifolium und Sphagnum cuspidatum sich am Aufbau
des Moores beteiligt. Weniger häufig ist Sphagnum medium und nur
einmal wurde Sphagnum papilosum gefunden. Recht häufig finden
sich im Älteren Moostorf die Blattscheiden von Eriophorum vaginatum
(Wollgras). Nicht so regelmäßig und dann auch nur auf einzelne
Horizonte beschränkt werden Reiser von Calluna vulgaris (Besen-
heide) angetroffen. Beide, Wollgras und Heide, weisen auf eine rela-
tiv trockene Entwicklung des Moores hin, während die Torfmoose^
192
während des Mittelalters, zu Pfeil und Bogen hat den äußerst lang-
sam wüchsigen Baum immer seltener werden lassen, weil für ent-
sprechende Nachzucht nicht gesorgt wurde. Diesem ist nach Willkomm
noch hinzuzufügen, daß die Eibe eine unzweifelhaft im Aussterben
begriffene Holzart, eine „alternde, geologische Spezies" ist.
Das Wietingsmoor, das diesen Eibenholzpfeil aufbewahrt hat, ist
ein Hochmoor. Seine Länge beträgt 20 km, die durchschnittliche
Breite 3—4 km. Das Moor wird von der Bundesstraße Sulingen—Diep-
holz überquert. Die Fundstelle des Pfeiles befindet sich am Ostrande
des Moores, etwa 1,5 km südlich der Landstraße (vgl. Lageplan). Bis
auf einen schmalen Streifen in den Randgebieten liegt überall Jünge-
rer über Älterem Hochmoortorf oder Weißtorf über Schwarztorf. Die
Stelle, die den Pfeil barg, ist inzwischen abgetorft; doch konnte etwa
2 m davon entfernt ein vollständiges Profil abgebohrt werden.
Aufbau des Moores
Profil
0—110 cm Jüngerer Hochmoortorf
110—285 cm Älterer Hochmoortorf
285 cm -r Sand
a) Älterer Hochmoortorf. Der Sand des Untergrundes ist mittelkör-
niger, hellgrauer Talsand. Er enthält nur wenig pflanzliches Zellmate-
rial, das als Wurzelreste zu deuten ist. Es folgt dann ein stark zer-
setzter, schwarzer Torf, als erstes Ergebnis der Moorbildung. Auch
hierin sind pflanzliche Reste kaum erkennbar. Nur Zellen mit kräf-
tiger Zellwand haben der Vertorfung widerstanden, während alle
zartwandigen Zellen aufgelöst wurden. Es sind vor allen Dingen
Sauergräser, und zwar Seggen und Wollgras, mit denen die Ver-
moorung begann. Aber schon bei 2,75 m treten die ersten Reste von
Torfmoosblättern auf.
Nun sind es die Torfmoose (Sphagnum), die bis zur Gegenwart das
Moor aufgebaut haben. Der Torf sieht jetzt schwarzbraun aus. Er ist
ebenfalls sehr stark zersetzt. Nach einer zehnteiligen Skala beträgt
sein Zersetzungsgrad oder seine Humosität 7—8 = H 7—8. Sein
hoher Zersetzungsgrad läßt beim Trocknen die Humuskolloide und
damit den Torf stark schrumpfen. Deshalb ist dieser Torf gut als
Brennmaterial geeignet.
Von 2,75—1,10 m sind von den Torfmoosen fast nur kleine Blatt-
reste erhalten geblieben. Nur selten findet sich ein vollständiges
Blatt, das eine Artbestimmung ermöglicht. Danach haben besonders
Sphagnum acutifolium und Sphagnum cuspidatum sich am Aufbau
des Moores beteiligt. Weniger häufig ist Sphagnum medium und nur
einmal wurde Sphagnum papilosum gefunden. Recht häufig finden
sich im Älteren Moostorf die Blattscheiden von Eriophorum vaginatum
(Wollgras). Nicht so regelmäßig und dann auch nur auf einzelne
Horizonte beschränkt werden Reiser von Calluna vulgaris (Besen-
heide) angetroffen. Beide, Wollgras und Heide, weisen auf eine rela-
tiv trockene Entwicklung des Moores hin, während die Torfmoose^
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