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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 20.1909

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Moser, F.: Technolog. Sammlungen kunstgewerblicher Richtung, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4598#0126

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TECHNOLOGISCHE SAMMLUNGEN KUNSTGEWERBLICHER RICHTUNG

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sind unsere Kunstschlosser heute selten mehr in der Lage,
diese oft technisch schwierigen Arbeiten ausführen zu
müssen. Diese sind zum Teil alten Arbeiten nachgebildet.

Abbildung 7. Entstehung einer aus dem Vollen ge-
schmiedeten Rose und einer Kartusche aus Eisenblech. Bei
dem ersteren »Weidegang« ist gezeigt, wie der Kunst-
schlosser aus einem zylindrischen Stück Eisen allmählich
die einzelnen Blumenkronenblätter abspalten muß, um diese
dann in rotwarmem Zustand mit Zange und Hammer in
die gewünschte Form zu bringen.

Das zweite Beispiel zeigt die Abwickelung (Schablone)
zu der Schildform und die durch Aufrollen und Treiben
hergestellte fertige Kartusche.

Abbildung 8. Ziseleurkugel aus Gußeisen mit auf-
gekitteter Kupfertreibarbeit in vier Stadien. Auf einem Holz-
dreieck läßt sich die Halbkugel vom Ziseleur bequem in
die verschiedensten Lagen rücken. Das Treiben erfolgt
sowohl von der Vorderseite, als auch von der Rückseite
des Bleches mit Hammer und Punzen.

Abbildung q. Werdegang eines Kännchens aus Eisen-
blech und eines Eierbechers aus Aluminiumblech. Es wird
an dieser Entwickelungsreihe gezeigt, wie der Metalldrücker
aus einem kreisrunden Stück Blech allmählich ein Gefäß
von jeder Form entstehen lassen kann. In der Sammlung
sind auch noch die Stadien der Emaillierung des Kännchens
zu sehen.



NEUE FACHLITERATUR







Verwaltungsberichte des Königlich Preußischen
Landesgewerbeamts 1905 und 1907. X u. 579 S.

8", resp. X u. 445 S. 8°. Berlin 1906 resp. 1908. Carl

Heymanns Verlag.
Diese beiden ersten Jahresberichte der jüngsten Ab-
teilung des Königlich Preußischen Ministeriums für Handel
und Gewerbe sind bedeutsame Erscheinungen auf dem
Gebiete der schultechnischen Literatur sowohl als im Be-
reiche der bildungstechnischen Förderung der Handwerke
und Gewerbe in manueller und maschineller Leistung bis
hinauf zu geschmacklicher und künstlerischer Ausdrucks-
form. Befaßt sich der erste Bericht im wesentlichen mit
dem entwickelungsgeschichtlichen Teil des gewerbtech-
nischen Schulwesens und der Gewerbeförderung in Preußen
bis zum 1. April 1905, so der zweite Bericht mit der eigent-
lichen Tätigkeit des Landesgewerbeamtes von diesem Tage
ab, als dem Gründungstage des Instituts, über die Ar-
beits- und Verwaltungsjahre bis Ende März 1908. Da ge-
rade dieser zweite Bericht alles Wissenswerte über Organi-
sation und Geschäftsgang usw. des Landesgewerbeamtes
enthält, so empfiehlt es sich, diesem Teil des zweiten Be-
richtes vorweg eine ganz besondere Aufmerksamkeit zu
widmen, da man so leichter in die umfangreiche Materie
sich hineinzuarbeiten vermag. Hiernach greife man zum
ersten Bericht zurück, der uns in eingehendster Darlegung
die Entwicklungsgeschichte des preußischen Gewerbe-
und Fachschulwesens bietet, anschließend daran die ver-
schiedenen Schularten vorführt mit Einreihung der Lehr-
Utld Stoffverteilungspläne, Stundenpläne wie auch der Be-

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