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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 15,1.1901-1902

DOI Heft:
Heft 5 (1. Dezemberheft 1901)
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Avenarius, Ferdinand: Literarische Ratgeber des Kunstwarts für 1902, [4]: Bildende Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.7613#0245

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nennen; der Verfasser betrachtet die Bilder mehr mit den Augen des gelehrten
Forschers, der über seinem Gegenstande steht, — aber was cr gibt, gibt er aus
einläßlicher, genauer Kenntnis des Gegenstandes nach der kunsthistorischen, wie
nach dcr ikonographischen Scitc.

Verzeichncn wir nun die Neuheiten der Sammlung „Berühinte Kunst--
stätten". Es liegen fünf neue Bändo vor: 7. Brügge und Ipern von
H. Hymans linteressant und zuverlässig, die llebersetzung nicht bcsonders gut),
8. Prag von I. Neuwirth (eine hervorragende Arbeit), 9. Slena von Luise
M. Nichter (auf flcißigen Studien beruhend), 10. Ravcnna von Walter Gvtz
(besonders im Historischen eingehend und zuverlässig), 11. Konstantinopel
von H. Barth (mit großer Gelehrsamkeit und Begcisterung geschriebcn). Alle
dicse Büchcr sind reich und gut illustricrt.

Zum Schlussc sci noch ein sehr nützliches Werk erwühnt, weil seinc 11m-
arbeitung jetzt abgeschlossen ist: das nunmehr von Hans Wolfgang Singer
hernusgegebene „Allgcmcine Künstler-Lexikvn". Es bringt in seincn
fünf Bänden von den nennenswerten Künstlern aller Zeitcn und Völker je eine
knappe Lebensbeschreibung und ein Verzeichnis der Hauptwcrke, von dcn ältesten
des Altertums bis zu den jugendlichen unter den Zeitgenossen, und verkörpert
somit in stch eine außerordentliche Summe von Arbeit. Wer irgendwie „fach-
mäßig" mit Kunstgeschichte zu thun hat, weiß, daß diese Arbeit keine überflüssige
war — sür ihn wird das „Künstler-Lexikon" ein unschätzbares Hilfsmittel sein.

Von den Ncuheitcn der Bücher über praktische Acsthctik und Erziehung
zur ästhetischen Genußfähigkeit reden wir lieber an dieser Stelle nicht, denn
von ihrem Wert odcr Unwert läßt sich mit zwci Worten überhaupt nicht
sprechen. Genannt nur seien als für unsere Leser besonders wichtig: Konrad
Langes starkes Buch „Das Wesen der Kunst" und Paul Schultze-Naumburgs
ncue Schriften: „Die Kultur des wciblichen Kürpcrs als Grundlage dcr
Frauenkleidung" und der erste Band der vom Kunstwart herausgegebenen
Buchfolge: „Kulturarbciten", die sich nach und nnch übcr alle Gcbictc, die
hier in Frage kommen, verbreiten soll.

Die Ullcc von Middclharnis. Bon Hobbcm a.

Aus Philippis .Bliitc der Malcrci in Holland" lLcipzig, E. A. Sccmann).

Ilunstwart
 
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