DOI Heft:
Heft 5 (1. Dezemberheft 1901)
DOI Artikel:Avenarius, Ferdinand: Literarische Ratgeber des Kunstwarts für 1902, [4]: Bildende Kunst
DOI Artikel:Avenarius, Ferdinand: Literarische Ratgeber des Kunstwarts für 1902, [5]: Naturwissenschaften
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7613#0246
Barth, Konstantinopel (Secmann,
4.—). U Cronau, Leibl (Velhagen,
3.— ). >'/ Floerke, Zehn Iahre mit
Böcklin (Bruckmann, 6,—). Götz,
Navenna (E, A, Seemann, 3,—),
Hymans, Brügqe und Upern (E, A,
Seemann, 3,—), >/Justi, Michelangelo
(B>eitkopf, 14,—), Koch, Sleinhausen
(Salzer 4.—), X/Kügelgen, Kügclgen
(Wöpke, 0,—). Lange, Wesen der
Kunst (Grote, 2 Bde,, 15), >'< Lieber-
mann, Jsracls (Cassirer, 2,—), Degas,
1.20), XMackowsky, Verrocchio, (Bel-
hagen, 3,—), >'< Mendeliohn, Böcklin
(Ernst Hofmann, 3,80), k'< Muther,
Französ, Malerci (S, Fischer, 10,50). X<
Ders,, Siudien und Kritiken (Wiener
Verlag, 2 Bdc,, je 9.50). X< Neuwirth,
Prag (E- A, Seemann, 4.—), >!< Phi-
lippi, Malerei in Holland (E, A, See-
mann, 12—), X< Pietsch, Herkomer
(Velhagen, 3.—). X Richler, Siena
(E, A, Seemann, 4,—). X Rosenberg,
Preü (Velhagcn, aus dem Handel vorerst
zurückgezvgen), X< S chick, Tagebuch über
Böcklin (Fontane, geh,, 12,—), X< Schultze-
Naumburg, Kultur-Arbeiten Bü, I (Georg
D. W, Callwey, 4,—), X Ders,, Frauen-
kieidung (Diedcrichs, 5,—), X Singer,
Künstler-Lexikon (Bd, I.—IV,, 19,—) X<
Spahn, Beil (Veihagen, 3,—) XThode,
Tinloreiio (Velhagen, 3,—), X Tschudi,
Manet (Cassirer, 3 50), X Venturi,
Madonna (I, I Weber, 30,—). X
Zabel, Wereschagin (Velhagen, 3,—).
^saturwisfenlckLften.
Was das Empfchlcn naturwisscnschaftlicher Bücher sür dic Hausbibliothek
des Laicn zu eincr vcrzwickl schwicrigcn Arbeit macht, davon habcn lvir frühcr
an dicscr Stelle cin kleincs Licd gesungcn, Stimmen wir's heutc nicht ivieder
an, verzcichncn lvir nur cinfach, was sich trotzdem mit gutem Gewissen für
den „Hausgebrauch" empfehlen lätzt.
Ein altes unvcrwüstlichcs Buch ist Humboldts „Kosmos", Obwohl viel
spnter gcschricbcn, stainmt cs in jcder Zeile aus Goethes ästhetischer Epoche.
Man lese sich in dcn nmständlichen Stil cin, wic in den von „Wahrheit und
Dichtung", dcnn die crsten beiden Bände sind mit geringcn Ausnahmcn noch
heute gcdiegcncs Gold, nnd wer solches Geistesgold cininal in sich hat, kann
sich auch hicr „gebildet" ncnncn, im Sinne eincs Anfangsbegriffs und iveiter
gehcn, Die „Ansichten dcr Natur" sind anregend im höchsten Gradc, aber
ohne dns Umfassende jcner gcwaltigen Vorschnlc. Wer jetzt wirklich weiter
will, solltc Häckels „Schöpfungsgeschichte" lcsen, wenn er auch kcin
„Häckeliancr" und vicllcicht nicht cinmal „Tarwiniancr" sein will, Ta ist cr
inittcn im Durcheinandcr-Bctricb schon von Philosophie und Naturforschung,
Aber zugleich kvmmt cin Hauch modernen unbcdingt cchtcn Fortschrittdrangcs
auch im rcinen Forschen übcr ihn, dcnHumboldt so noch nicht hat, und im Schatten
Goethcs bleibt cr auch hier ohnchin. Will er sich jetzr narurphilosophisch bis
ins Schwere, Kritische fortarbcitcn, so nimmt cr Friedrich Albert Langes
„Gcschichte dcs Matcrialismus" zur Hand, Popularisiert sind die
eigentlich fruchtbarcn Jdeen Darwins am volkstümlich-eindringlichsten in Carus
Stcrncs „Werdcn und Vcrgchen", das jctzt in eincr ncuen, besonders in
den Bildcrn sehr erweiterten Äuflagc vorlicgt, Stcrne ist kein grober Kompi-
lator und Bloh-Popularisator, sondcrn cincr unserer cdclstcn und wisscns-
reichstcn Naturkcnncr im Fach, wie znm Nutzcn gcwisser Blasierthcit absichtlich
vcrmcrkt sei, Das Buch ist zugleich cin sehr klarcs Volksbuch über Erdgcschichte
(Geologie und Palüontologie). Ein Universalbuch, das uncndlichc Stoffmassen
in mnstcrgültigcr Form übcrlicfert, ist „Unscr Wissen von der Erdc", heraus-
gegcbcn von Kirchhoff (große Slusgabe!). Der erstc, allgemeinc Teil ist einzcln
käuflich als „Allgcmcinc Erdkunde" und genügt, die weitercn Bündc gehen
in die spezielle Geographic. Der Band ist auch vorzüglich illustriert,
Das anregcndstc astronomischc Buch aus dcr letzten Zcit ist Troels-
Lnnds „Himmclsbild und Weltanschauung im Wandel der Zeiten".
Auch jedc vcrnünftige Frau kann das ohne allc astronomischcn Vorkenntnisse
lesenl Wer von dcn Himmelsdingcn sclbcr etwas sehen will und gar cin be-
scheidenes Fcrnrohr besitzt, für dcn ist Hcrmann I. Klcins „Handbuch der
Himm els b esch rcibun g" das absolut brauchbare Wcrk, das cine ganze
I. Dczemberbeft (Y0(
4.—). U Cronau, Leibl (Velhagen,
3.— ). >'/ Floerke, Zehn Iahre mit
Böcklin (Bruckmann, 6,—). Götz,
Navenna (E, A, Seemann, 3,—),
Hymans, Brügqe und Upern (E, A,
Seemann, 3,—), >/Justi, Michelangelo
(B>eitkopf, 14,—), Koch, Sleinhausen
(Salzer 4.—), X/Kügelgen, Kügclgen
(Wöpke, 0,—). Lange, Wesen der
Kunst (Grote, 2 Bde,, 15), >'< Lieber-
mann, Jsracls (Cassirer, 2,—), Degas,
1.20), XMackowsky, Verrocchio, (Bel-
hagen, 3,—), >'< Mendeliohn, Böcklin
(Ernst Hofmann, 3,80), k'< Muther,
Französ, Malerci (S, Fischer, 10,50). X<
Ders,, Siudien und Kritiken (Wiener
Verlag, 2 Bdc,, je 9.50). X< Neuwirth,
Prag (E- A, Seemann, 4.—), >!< Phi-
lippi, Malerei in Holland (E, A, See-
mann, 12—), X< Pietsch, Herkomer
(Velhagen, 3.—). X Richler, Siena
(E, A, Seemann, 4,—). X Rosenberg,
Preü (Velhagcn, aus dem Handel vorerst
zurückgezvgen), X< S chick, Tagebuch über
Böcklin (Fontane, geh,, 12,—), X< Schultze-
Naumburg, Kultur-Arbeiten Bü, I (Georg
D. W, Callwey, 4,—), X Ders,, Frauen-
kieidung (Diedcrichs, 5,—), X Singer,
Künstler-Lexikon (Bd, I.—IV,, 19,—) X<
Spahn, Beil (Veihagen, 3,—) XThode,
Tinloreiio (Velhagen, 3,—), X Tschudi,
Manet (Cassirer, 3 50), X Venturi,
Madonna (I, I Weber, 30,—). X
Zabel, Wereschagin (Velhagen, 3,—).
^saturwisfenlckLften.
Was das Empfchlcn naturwisscnschaftlicher Bücher sür dic Hausbibliothek
des Laicn zu eincr vcrzwickl schwicrigcn Arbeit macht, davon habcn lvir frühcr
an dicscr Stelle cin kleincs Licd gesungcn, Stimmen wir's heutc nicht ivieder
an, verzcichncn lvir nur cinfach, was sich trotzdem mit gutem Gewissen für
den „Hausgebrauch" empfehlen lätzt.
Ein altes unvcrwüstlichcs Buch ist Humboldts „Kosmos", Obwohl viel
spnter gcschricbcn, stainmt cs in jcder Zeile aus Goethes ästhetischer Epoche.
Man lese sich in dcn nmständlichen Stil cin, wic in den von „Wahrheit und
Dichtung", dcnn die crsten beiden Bände sind mit geringcn Ausnahmcn noch
heute gcdiegcncs Gold, nnd wer solches Geistesgold cininal in sich hat, kann
sich auch hicr „gebildet" ncnncn, im Sinne eincs Anfangsbegriffs und iveiter
gehcn, Die „Ansichten dcr Natur" sind anregend im höchsten Gradc, aber
ohne dns Umfassende jcner gcwaltigen Vorschnlc. Wer jetzt wirklich weiter
will, solltc Häckels „Schöpfungsgeschichte" lcsen, wenn er auch kcin
„Häckeliancr" und vicllcicht nicht cinmal „Tarwiniancr" sein will, Ta ist cr
inittcn im Durcheinandcr-Bctricb schon von Philosophie und Naturforschung,
Aber zugleich kvmmt cin Hauch modernen unbcdingt cchtcn Fortschrittdrangcs
auch im rcinen Forschen übcr ihn, dcnHumboldt so noch nicht hat, und im Schatten
Goethcs bleibt cr auch hier ohnchin. Will er sich jetzr narurphilosophisch bis
ins Schwere, Kritische fortarbcitcn, so nimmt cr Friedrich Albert Langes
„Gcschichte dcs Matcrialismus" zur Hand, Popularisiert sind die
eigentlich fruchtbarcn Jdeen Darwins am volkstümlich-eindringlichsten in Carus
Stcrncs „Werdcn und Vcrgchen", das jctzt in eincr ncuen, besonders in
den Bildcrn sehr erweiterten Äuflagc vorlicgt, Stcrne ist kein grober Kompi-
lator und Bloh-Popularisator, sondcrn cincr unserer cdclstcn und wisscns-
reichstcn Naturkcnncr im Fach, wie znm Nutzcn gcwisser Blasierthcit absichtlich
vcrmcrkt sei, Das Buch ist zugleich cin sehr klarcs Volksbuch über Erdgcschichte
(Geologie und Palüontologie). Ein Universalbuch, das uncndlichc Stoffmassen
in mnstcrgültigcr Form übcrlicfert, ist „Unscr Wissen von der Erdc", heraus-
gegcbcn von Kirchhoff (große Slusgabe!). Der erstc, allgemeinc Teil ist einzcln
käuflich als „Allgcmcinc Erdkunde" und genügt, die weitercn Bündc gehen
in die spezielle Geographic. Der Band ist auch vorzüglich illustriert,
Das anregcndstc astronomischc Buch aus dcr letzten Zcit ist Troels-
Lnnds „Himmclsbild und Weltanschauung im Wandel der Zeiten".
Auch jedc vcrnünftige Frau kann das ohne allc astronomischcn Vorkenntnisse
lesenl Wer von dcn Himmelsdingcn sclbcr etwas sehen will und gar cin be-
scheidenes Fcrnrohr besitzt, für dcn ist Hcrmann I. Klcins „Handbuch der
Himm els b esch rcibun g" das absolut brauchbare Wcrk, das cine ganze
I. Dczemberbeft (Y0(