Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben (15,1.1901-1902)

Edunrd Tdöny.
(^implizissimus.)

Sic kcnncn dccb Dickcns, kierc Rittnicistcr? — Abcr natürlich, — janz
samoscr Kcrl jewcscn; nur schadc, inußte jcschlachtct wcrdcn. — U)ic...?! -
Aa ja, bat doch vorigcs Iabr in kioxpeaartcn bcidc vordcrbcinc jcbrochcn.

kunclsckau.

I-iterskur.

* Zu Edu ard von Baue rn felds
huudertstem Geburtstag bedarf es kauin
einer eingehendeii Charakteristik des
Dichters und des Bodens, dein sein
Lustspiel entwachsen ist — zu den
„Großen", die uns heute noch etwas
zu sagen hätlen, gchörte Bauernfeld
nicht, und Altwien ist tot — wohl
aber lohnt es sich, ini Hinblick auf
seine Persönlichkcit und sein Schaffen
etwas über das dcutsche Lustspicl zu
plaudern. Es ist bei uns glcichsani
zuni Dognia geworden, daß wir nur
drei Lustspicle habcn: Lessings „Minna
Runstwart

vvn Barnhelni", .itleists „Zerlirochencn
Krug", Freytags „Journalisten" ; alles
andere, und mag selbst Grillparzers
„Weh dcni, dcr lügt" darunter scin, zählt
nicht. Die Wahrheit ist, daß wir kcinen
Lustspieldichtcr ersten Nanges wic
Moliöre oder auch nur Holbcrg besitzen,
daß aber die Entwicklung dcr Gattung
des Lustspiels in jcdcin Zeitalter dcr
deutschcn Litcratur keincswcgs un-
bedeutend war und nicht viel hintcr
dcr bci anderen Nationen zurückstand.
Ganz ohne Zwcifcl habcn wir nicht
bloß eine, sondcrn sogar zwci Ent-