Entsteigen verborgenen Gründen,
Heilige Kraft zn entzünden!
Die leise schon verklungen,
Die müde schon verglüht:
Wild ist sie wieder aufgeflammt,
Im Lenzsturm stark erblüht!
Und lag ich wieder staubbedeckt,
So hab ich mich nun aufgereckt,
Und die Gedanken schweifen
Fn großem Weltbegreifen!
Vollbracht
^vvurch webenden Nebel ging ich zur Nacht.
^'Da kam mir, Christus, dein Wort in den Sinn —
Dein Wort am Kreuze: Es ist vollbracht! —
And seine Liefe nahm mich hin . . .
Ich riß dich zu mir! — Scharf klang mein Schritt —
Ich riß dich zu mir — ein gläubiges Kind! —
Und was ich in Lebensängsten litt:
Hinstarb es wie flüsternder Abendwind . . .
Bunt kreuzte der Nebel phantastischer Kreis.
Ich ging durch die stille, die atmende Nacht —
Da kam es von meinen Lippen leis:
Es ist vollbracht!
Jch weiß — ich weiß ...
^ch weiß — ich weiß: Nur wie ein Meteor,
ODer flammend kam, jach sich in Nacht verlor,
Werd ich durch unsre Dichtung streifen!
Die Laute rauscht. Es jauchzt wie Sturmgesang, —
Wie Südwind kost — es gellt wie Trommelklang
Mein Lied und wird in alle Herzen greifen . . .
Dann bebt's jäh aus in schriller Dissonanz . . .
Die Blüten sind verdorrt, versprüht der Glanz —
Es streicht der Abendwind durch die Zhpressen . . .
Nur wenge weinen .... Sie verstummen bald.
Was ich geträumt: sie geben ihm Gestalt —
Ich aber werde bald vergessen . . .
O
22^
Kunstwart XXV, s6
Heilige Kraft zn entzünden!
Die leise schon verklungen,
Die müde schon verglüht:
Wild ist sie wieder aufgeflammt,
Im Lenzsturm stark erblüht!
Und lag ich wieder staubbedeckt,
So hab ich mich nun aufgereckt,
Und die Gedanken schweifen
Fn großem Weltbegreifen!
Vollbracht
^vvurch webenden Nebel ging ich zur Nacht.
^'Da kam mir, Christus, dein Wort in den Sinn —
Dein Wort am Kreuze: Es ist vollbracht! —
And seine Liefe nahm mich hin . . .
Ich riß dich zu mir! — Scharf klang mein Schritt —
Ich riß dich zu mir — ein gläubiges Kind! —
Und was ich in Lebensängsten litt:
Hinstarb es wie flüsternder Abendwind . . .
Bunt kreuzte der Nebel phantastischer Kreis.
Ich ging durch die stille, die atmende Nacht —
Da kam es von meinen Lippen leis:
Es ist vollbracht!
Jch weiß — ich weiß ...
^ch weiß — ich weiß: Nur wie ein Meteor,
ODer flammend kam, jach sich in Nacht verlor,
Werd ich durch unsre Dichtung streifen!
Die Laute rauscht. Es jauchzt wie Sturmgesang, —
Wie Südwind kost — es gellt wie Trommelklang
Mein Lied und wird in alle Herzen greifen . . .
Dann bebt's jäh aus in schriller Dissonanz . . .
Die Blüten sind verdorrt, versprüht der Glanz —
Es streicht der Abendwind durch die Zhpressen . . .
Nur wenge weinen .... Sie verstummen bald.
Was ich geträumt: sie geben ihm Gestalt —
Ich aber werde bald vergessen . . .
O
22^
Kunstwart XXV, s6