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Mau, August
Geschichte der decorativen Wandmalerei in Pompeji: [Text] — Berlin, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0013

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Y o r b e m e r k u n g e n.

1. Begrenzung der Aufgabe.

Eine vollständige Geschichte der decorativen Wandmalerei
des Alterthums zu schreiben, ist leider unmöglich. Aus der
Blüthezeit der griechischen Kunst sind wohl hinlängliche Reste
vorhanden, um uns von der Polychromie der Capitelle, des Ge-
bälks, der cassettirten Decken eine Vorstellung zu geben-, von
der Bemalung der Wandfläche sind nur hie und da so.geringe
Spuren geblieben, dass keinerlei irgendwie sichere Schlüsse aus
denselben gezogen werden können. Auch die litterarischen Quel-
len bieten nur dürftige Notizen1). Wohl wissen wir von den
grossen Darstellungen, mit denen Polygnot und seine Zeitgenossen
die Wände öffentlicher Gebäude bedeckten; wie aber diejenigen
Wände behandelt wurden, welche solche Darstellungen nicht er-
hielten, ob sie einfarbig, ob in Felder getheilt, ob mit Ornamen-
ten verziert waren, wie es namentlich in Privathäusern aussah,
darüber erfahren wir nichts. Wenn Zeuxis den Palast des Königs
Archelaos ausmalte, so ist nicht zu bezweifeln, dass er Darstel-
lungen auf den Wänden anbrachte; ob aber allein oder in Ver-
bindung mit ornamentaler Decoration, darüber ist uns keine
Vermuthung gestattet. Agatharch malte das Haus des Alkibiades:
wir könnten uns zwar versucht fühlen, zu vermuthen, dass seine,
des Bühnenmalers, Decorationen architectonischer Art waren

l) S. Hittorf Temple d'Empedocle S. 484ff. Heibig Untersuchun-
gen über die campanische Wandmalerei S. 122ff.

Mau, pompcjan. Wandmalerei. 1
 
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