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Mau, August
Geschichte der decorativen Wandmalerei in Pompeji: [Text] — Berlin, 1882

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0142

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130 Zweiter Abschnitt.

wir eine eingehendere Besprechung widmen, und werden dabei
so verfahren, dass wir zuerst die verschiedenen neben einander
üblichen Formen des zweiten Stils, die der Theilung und Or-
namentirung der Wand zu Grunde liegenden Schemata betrachten,
dann aber zeigen, wie sich innerhalb dieses Stils eine Entwicke-
ln g, eine allmähliche Umwandelung des stilistischen Charakters
verfolgen lässt.

Erster Thell.

Die verschiedenen Schemata des zweiten Stils.

Capitel 7.
Incrustationswände mit Säulen.

a. Allgemeines.

Die gewöhnlichste Form des ersten Stils, die Nachahmung
einer Incrustation mit Marmorplatten, finden wir auch auf Wän-
den zweiten Stils besonders häufig wieder, bereichert freilich in
der Regel durch die als vor der marmorbekleideten Wand
stehend gemalten Säulen (ausnahmsweise Pfeiler), wie wir sie auf
Taf. III und IV a erblicken. Es fehlt aber auch nicht an Wän-
den, welche blosse Marmorbekleidung, ohne Säulen, nachahmen.
Zwar unsere Tafeln bieten kein anderes Beispiel als den linken
Theil (Vorraum) der auf Taf. IVb dargestellten Decoration; doch
finden wir diese Form noch in den Häusern VI, 11, 9 (casa
del Laberinto, Fauces und Atrium); VI, 11, 19; VI, 13, 13
(Peristyl); VI, 14, 12; VII, 1, 40 (domus M. Caesi Blandi,
Peristyl). Da alle Elemente dieser Decorationen auf den Wän-
den mit Säulen wiederkehren, sie sich überhaupt von diesen
eben nur durch die Abwesenheit der Säulen unterscheiden, so
können wir uns eine besondere Besprechung derselben ersparen.

Wir betrachten also zuerst die Wände, welche, wie die auf
unseren Tafeln III und IVa abgebildeten, eine Marmorincrustation
mit vor die Wand gestellten Säulen oder Pfeilern darstellen,
 
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