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Mau, August
Geschichte der decorativen Wandmalerei in Pompeji: [Text] — Berlin, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0375

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Der ornamentale Stil. 363

Nachtrag zum ersten TlieJI.

Capitel 33.

Die Farben des dritten Stils.

Es bleibt uns nocb übrig, das Farbensystem des dritten Stils
zu betrachten, und zu constatiren, wie auch dies von dem der
loteten Zeit wesentlich abweicht; die meisten der betreffenden
Daten sind in den vorigen Capiteln zur Sprache gekommen
und wir haben sie nur kurz zusammenzufassen. Wir haben
hier, wie ein Blick auf unsere Tafeln XII und XIII zeigt,
zweierlei zu unterscheiden: die Farben der grösseren Flächen
und die der sie trennenden und belebenden Details. Betrachten
wir zuerst jene.

Vollständige Einfarbigkeit des Grundes ist sehr selten. Ko-
chen Grund auf den ganzen Wänden finden wir im Zimmer r.
vom Tablinum VI, 13, 2. Als Beispiel schwarzen Grundes kön-
nen wir die bei Zahn II, 74 abgebildete Wand der casa del
Centauro (VI, 9,5) nennen; ferner allenfalls das Zimmer r.
vom Tablinum des L. Caecilius Jucuhdus (S. 343), wo freilich das
Mittelfeld roth ist und auch Grün in so grossen Flächen auf-
tritt, dass es für die Gesammtwirkung wesentlich ist. Auch in
einem Zimmer 1. am Peristyl VI, 14,40 ist der Grund fast ganz
schwarz, doch ist die Hauptfläche durch schmale rothe Felder
Setheilt. Aehnlich verhält es sich mit dem Triclinium 1. am
Atrium VI, 13,19, wo noch das gelbe Mittelfeld hinzukommt,
offenbar scheute man den vollständig schwarzen Grund, und
suchte durch andersfarbige schmale Felder so wie durch Her-
v°rhebung der Mitte Leben hineinzubringen.

Häufiger ist Einfarbigkeit mit Ausnahme des Sockels. Die
häufigste Farbe ist hier roth: wir finden derartige Decorationen
z> B. in i z. 1. v. Peristyl 1,3,3, wo freilich die Einfarbigkeit
durch einen gelben Fries unterbrochen wird, im Atrium und
^hlinum VI, 14, 30, in zwei Zimmern 1. vom Atrium VII, 3, 25,
111 zwei Zimmern hinter dem Peristyl VII, 7, 2, in einem Zimmer
hinter dem Atrium VII, ins. occid. 10 (mit gelbem Fries). Weisse
"ände mit schwarzem Sockel finden wir in einem Zimmer 1. v
 
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