Der ornamentale Stil. 389
Capitel 35.
Andere Uebergangsformen vom zweiten zum dritten
Stil: casa del Citarista.
Die ganz eigentümlichen, offenbar zusammengehörigen De-
corationen eines Complexes von Eäumlichkeiten im südöstlichen
Theil der casa del Citarista (I, 4) nehmen eine Mittelstellung
zwischen dem zweiten und dritten Stil ein. Einige derselben
schliessen sich dem zweiten Stil noch ziemlich eng an, während
andere in verschiedenen Abstufungen sich dem dritten nähern
und zum Theil ihm ganz deutlich angehören.
Dem zweiten Stil steht wohl am nächsten das zweite Zim-
mer von N. (Bilder Heibig 152. 323. 1401). Der Sockel ist auf
der r. Wand über einem schwarzen Streifen gelb, unter dem
Mittelfeld schwarz. Der deutlich charakterisirte rothe Karnies
wird gestützt durch zwei grüne, offenbar metallene Stützen (vgl.
Mon. d. Inst. XI, 22), die aber oben palmettenartig auslaufen und
nur mit der Spitze den Karnies berühren; sie bilden die Grenze
zwischen dem gelben und schwarzen Theil des Sockels. Ob der
grüne Streif oberhalb des Sockels tafelartig charakterisirt war
(vgl. Taf. IX) ist nicht kenntlich. Die Hauptfläche neben dem
Bild ist violett; über ihr folgt statt des Epistyls ein grüner
Streif, ein unkenntlicher Fries, ein wenig kenntliches, aber, wie
es scheint, deutlich charakterisirtes Gesims, oberhalb dessen nichts
erhalten ist. Das sehr grosse Bild reicht hinab bis auf den
grünen Streif über dem Sockel; oben ist es bogenförmig abge-
schlossen, doch ist hier seine sicher architectonische Umrahmung
Uicht erhalten. An den Seiten scheint es durch einen anders-
farbigen Streifen von der violetten Fläche getrennt gewesen zu
sein; in geringer Entfernung steht auf jeder Seite auf dem Sockel,
über den erwähnten Stützen, eine massig dünne, grünlich weisse
Säule, verziert mit goldenen, auf der Vorderseite je einen vier-
eckigen Stein enthaltenden Ringen, deren an jeder Säule etwa
25 angebracht sind. Die Säulen haben unten einen pflanzen-
ai'tigen Ansatz; sie durchschneiden, wie es scheint, den Fries
uud waren wohl im oberen Wandtheil durch ein Gebälk ver-
bunden. Die hohen Seitenfelder sind halbirt je durch eine ahn-
Capitel 35.
Andere Uebergangsformen vom zweiten zum dritten
Stil: casa del Citarista.
Die ganz eigentümlichen, offenbar zusammengehörigen De-
corationen eines Complexes von Eäumlichkeiten im südöstlichen
Theil der casa del Citarista (I, 4) nehmen eine Mittelstellung
zwischen dem zweiten und dritten Stil ein. Einige derselben
schliessen sich dem zweiten Stil noch ziemlich eng an, während
andere in verschiedenen Abstufungen sich dem dritten nähern
und zum Theil ihm ganz deutlich angehören.
Dem zweiten Stil steht wohl am nächsten das zweite Zim-
mer von N. (Bilder Heibig 152. 323. 1401). Der Sockel ist auf
der r. Wand über einem schwarzen Streifen gelb, unter dem
Mittelfeld schwarz. Der deutlich charakterisirte rothe Karnies
wird gestützt durch zwei grüne, offenbar metallene Stützen (vgl.
Mon. d. Inst. XI, 22), die aber oben palmettenartig auslaufen und
nur mit der Spitze den Karnies berühren; sie bilden die Grenze
zwischen dem gelben und schwarzen Theil des Sockels. Ob der
grüne Streif oberhalb des Sockels tafelartig charakterisirt war
(vgl. Taf. IX) ist nicht kenntlich. Die Hauptfläche neben dem
Bild ist violett; über ihr folgt statt des Epistyls ein grüner
Streif, ein unkenntlicher Fries, ein wenig kenntliches, aber, wie
es scheint, deutlich charakterisirtes Gesims, oberhalb dessen nichts
erhalten ist. Das sehr grosse Bild reicht hinab bis auf den
grünen Streif über dem Sockel; oben ist es bogenförmig abge-
schlossen, doch ist hier seine sicher architectonische Umrahmung
Uicht erhalten. An den Seiten scheint es durch einen anders-
farbigen Streifen von der violetten Fläche getrennt gewesen zu
sein; in geringer Entfernung steht auf jeder Seite auf dem Sockel,
über den erwähnten Stützen, eine massig dünne, grünlich weisse
Säule, verziert mit goldenen, auf der Vorderseite je einen vier-
eckigen Stein enthaltenden Ringen, deren an jeder Säule etwa
25 angebracht sind. Die Säulen haben unten einen pflanzen-
ai'tigen Ansatz; sie durchschneiden, wie es scheint, den Fries
uud waren wohl im oberen Wandtheil durch ein Gebälk ver-
bunden. Die hohen Seitenfelder sind halbirt je durch eine ahn-