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Mau, August
Geschichte der decorativen Wandmalerei in Pompeji: [Text] — Berlin, 1882

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0029

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Der Incrustationsstil. 17

dieselbe Decoration trägt auch die Aussenseite der Basilica; sie
ist älter als die auf die Forumsporticus führende Treppe an der
Südostecke und in dem Raum unter derselben sichtbar. Nur
auf der Nordseite ist sie in der letzten Zeit Pompeji's theilweise
durch eine jüngere Decoration ersetzt worden, von welcher jetzt
fast nur der dunkelrothe Grund erhalten ist1).

Dass diese einfache Deeoration mit der der Innenräume
zusammengehört und ihr gleichzeitig ist, ergiebt sich schon aus
dem gemeinsamen Charakter. Diejenige der beiden Eäume ne-
ben dem Tribunal bildet das Mittelglied zwischen ihr und der
des grossen Hauptraumes: sie weicht von ihr nur dadurch ab,
dass sie die Marmorplatten oberhalb des Sockels wenn auch
nicht in Farben, so doch durch die plastische Stuckarbeit in
Weiss nachahmt, stellt sich aber eben dadurch in unzweifelhafter
Weise zu der des Hauptraumes. Ferner aber findet diese ein-
fache Form sich auch in den Privathäusern gleichen Stils für
minder sorgfältig behandelte Räume — Gänge u. dgl. — ver-
wandt: wir werden hierauf noch zurückkommen. Von Nach-
ahmung eines Quaderbaues ist hier jede Spur verschwunden.
Ob dergleichen je in Marmor ausgeführt ward, wissen wir nicht.

Capitel 2.

Das Haus des Sallust.

(Mazois les Ruines de Pompei Bd. II pl.35—39. Overbeck8 S. 262ff.)

a. Allgemeines.
Das unter dem Namen casa di Sallustio bekannte, neuer-
dings nach einem dort gefundenen Bronzepetschaft domus A.
Coss. Libani genannte Haus (VI 2,4) ist ein stattlicher Bau
aus der Tuffperiode; erst in römischer Zeit ward rechts vom Atrium
ein Peristyl (31, 32) erbaut, dessen kleine und zierliche Verhält-
nisse mit den grossen und stattlichen des Atriums und der vor

') S. darüber meine pomp. Beitr. S. 191 f.

Mau, poinpejan. Wundmalerei.
 
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