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https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0460
448 Dritter Abschnitt.
und unter dem Eindruck desselben entstand, jedenfalls vor dem
Erdbeben, welches die Erinnerungen früherer Ereignisse zurück-
drängen musste. Offenbar aber hat auf diesem Gemälde die
Einfassungsmauer der Arena dieselbe Decoration, welche noch
zur Zeit der Aufgrabung vorhanden war, und von der im Museo
nazionale Farbencopien ausgestellt sind. Da nun diese Decora-
tion in unzweifelhaftester Weise den Charakter der letzten Zeit
Pompeji's zeigt, so ist hierdurch die Existenz einer Decoration
letzten Stils schon im Jahre 59 n. Chr. erwiesen, was zu unserer
obigen Annahme trefflich passt.
Schluss.
Capitel 41.
Der letzte pompejanische Stil.
Die auf die Zeit des dritten Stils folgende Periode dürfen
wir als die des beginnenden Verfalls bezeichnen. Sowohl der
zweite als der dritte Stil sind reiche und hoch entwickelte De-
corationsweisen: die Fülle von Motiven, über welche der zweite
Stil verfügt, haben wir erst neuerdings durch die Entdeckungen
im Garten der Farnesina kennen gelernt. Der dritte Stil be-
zeichnet insofern den Höhepunkt der uns vorliegenden Entwicke-
lung, als hier die Decorationsmalerei nicht mehr eine andere
Art der Wandverzierung, die Incrustation, nachahmt, auch nicht
mehr der selbständig darstellenden Malerei ihre Mittel entlehnt,
aus welchen beiden Elementen sich die Decorationen zweite11
Stils zusammensetzen. Sondern hier ist ein wirklich rein deco-
rativer Stil gefunden: auf der Waudfläche wird nicht mehr irgend
etwas dargestellt, sondern sie wird, unter Zugrundelegung eines
aus früheren Decorationsweisen überkommenen Schema's, i111
Erinnerung an gewisse überlieferte Vorstellungen, getheilt un
ornamentirt. Auch der obere Wandtheil, wo die Vorstellung
und unter dem Eindruck desselben entstand, jedenfalls vor dem
Erdbeben, welches die Erinnerungen früherer Ereignisse zurück-
drängen musste. Offenbar aber hat auf diesem Gemälde die
Einfassungsmauer der Arena dieselbe Decoration, welche noch
zur Zeit der Aufgrabung vorhanden war, und von der im Museo
nazionale Farbencopien ausgestellt sind. Da nun diese Decora-
tion in unzweifelhaftester Weise den Charakter der letzten Zeit
Pompeji's zeigt, so ist hierdurch die Existenz einer Decoration
letzten Stils schon im Jahre 59 n. Chr. erwiesen, was zu unserer
obigen Annahme trefflich passt.
Schluss.
Capitel 41.
Der letzte pompejanische Stil.
Die auf die Zeit des dritten Stils folgende Periode dürfen
wir als die des beginnenden Verfalls bezeichnen. Sowohl der
zweite als der dritte Stil sind reiche und hoch entwickelte De-
corationsweisen: die Fülle von Motiven, über welche der zweite
Stil verfügt, haben wir erst neuerdings durch die Entdeckungen
im Garten der Farnesina kennen gelernt. Der dritte Stil be-
zeichnet insofern den Höhepunkt der uns vorliegenden Entwicke-
lung, als hier die Decorationsmalerei nicht mehr eine andere
Art der Wandverzierung, die Incrustation, nachahmt, auch nicht
mehr der selbständig darstellenden Malerei ihre Mittel entlehnt,
aus welchen beiden Elementen sich die Decorationen zweite11
Stils zusammensetzen. Sondern hier ist ein wirklich rein deco-
rativer Stil gefunden: auf der Waudfläche wird nicht mehr irgend
etwas dargestellt, sondern sie wird, unter Zugrundelegung eines
aus früheren Decorationsweisen überkommenen Schema's, i111
Erinnerung an gewisse überlieferte Vorstellungen, getheilt un
ornamentirt. Auch der obere Wandtheil, wo die Vorstellung