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Mau, August
Geschichte der decorativen Wandmalerei in Pompeji: [Text] — Berlin, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0296

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284 Zweiter Abschnitt.

Tafel nicht mehr vorhanden ist, zu Tage liegt. Das Mauerwerk
gehört dem älteren Aufbau der Insel an — deutlich z. B. am
Fenster in der S-wand —; der r. Thürpfosten, aus regelmässig
wechselnden Ziegeln und ziegeiförmigen Hausteinen, ist offenbar
nachträglich an die ältere Mauer angesetzt.

IX, 5, 18. Z. r. v. Eingang: gelber Sockel, rother Gurt. —
2 Z. 1. an dem durch den westlichen Eingang (No. 21) zugäng-
lichen Gange.

IX, 6, 4. Kalksteinatrium, aber ganz umgebaut, wie es
scheint mit Pfosten aus ziegeiförmigem Haustein. Die Deeoration
des Zimmers über dem 2 Z. 1. v. Atrium (einfache Incrustation
in Violett, Gelb, Grün und Zinnober) setzt diesen Umbau voraus.

IX, 6, Südseite, Haus mit 7. Eingang v. W; Kalksteinatrium
mit Umbauten: SW-ecke des Peristyls und Z. 1. v. Peristyl. In
beiden Räumen wird Mauerwerk mit ziegeiförmigem Haustein
von der Decoration vorausgesetzt.

Capitel 22.

Die Stellung des zweiten Stils zur Baugeschichte.

Aus obigem Verzeichniss ergiebt sich uns mit hinlänglicher
Sicherheit die Zeit des zweiten Stils, sein Verhältniss zur Bau-
geschichte und zu den anderen Decorationsarten.

Es ergiebt sich zunächst, dass er nicht der Tuffperiode, son-
dern einer späteren Zeit angehört. Zahlreiche Häuser aus der
Tuffperiode oder noch älterer Zeit haben Umbauten erfahren,
welche die seit den ersten Zeiten der römischen Colonie üblich
gewordene Bauweise zeigen: Thürpfosten und Ecken vorwiegen«
aus ziegeiförmigem Haustein, namentlich Kalkstein, seltener aus
Ziegeln, bisweilen aus beiderlei Materialien in meist unregel-
mässigem Wechsel. Wir fanden, dass die Decorationen ersten
Stils durchaus entweder erweislich älter sind als solche Umbauten,
oder doch auf den ihnen angehörigen Mauertheilen nicht nach-
gewiesen werden können. Dagegen erstrecken sich die Deco-
rationen zweiten Stils in solchen Fällen durchweg auch auf die
 
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