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https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0258
246 Zweiter Abschnitt.
mit ähnlichen weissen Ornamenten. Hier pflegen entweder Pflan-
zenmotive oder nur ornamentale Linien zu erscheinen, keine
Combination mit menschlichen oder thierischen Gestalten. Es
ward schon bemerkt, dass das Ornament des Rechtecks oben in
den Ecken von Tafel VIII wegen seiner mehr körperlichen Be-
handlung auch der vorigen Classe zugerechnet werden kann;
es muss jedoch wegen der Art, wie es angebracht ist, auch hier
in Betracht gezogen werden. Ueberhaupt kann hier keine
scharfe Grenze gezogen werden, da derartige Ornamente durch
die bald kräftigere bald schwächere Modellirung bald mehr
bald weniger körperlich erscheinen, so dass diese und die beiden
vorhergehenden Classen sich nicht durchaus ausschliessen.
»l-Utcr Sii.il.
Die Zeit des zweiten Stils.
Capitel 20.
Das Zeugniss des Vitruv.
Für die Zeitbestimmung des zweiten Stils begnügten wir
uns oben (S. 9. 127) mit der vorläufigen Betrachtung, dass ei"
offenbar eine Mittelstellung zwischen dem ersten und den späteren
Stilen einnimmt. Diese seine Stellung ist durch unsere bisherig6
Darstellung erläutert worden, und es wird wohl kaum an der-
selben gezweifelt werden.
Wir brauchen uns aber nicht mit dieser Betrachtung zu be-
gnügen, sondern können auf, Grund bestimmter Thatsachen die
zeitliche Stellung dieser Decorationsart theils strenger beweisen)
theils näher bestimmen. Und dies zu thun bleibt uns jetzt
noch übrig.
Wir constatiren zunächst, dass die Darstellung des Viti'uV
in der schon oben (S. 9) angeführten Stelle mit unserer Annaho16
auf das trefflichste übereinstimmt, dass er nach der kurzen, au
den ersten Stil bezüglichen Angabe (antiqui qui initia eX'
politionibus instituerunt, imitati sunt primum erustarurfl
mit ähnlichen weissen Ornamenten. Hier pflegen entweder Pflan-
zenmotive oder nur ornamentale Linien zu erscheinen, keine
Combination mit menschlichen oder thierischen Gestalten. Es
ward schon bemerkt, dass das Ornament des Rechtecks oben in
den Ecken von Tafel VIII wegen seiner mehr körperlichen Be-
handlung auch der vorigen Classe zugerechnet werden kann;
es muss jedoch wegen der Art, wie es angebracht ist, auch hier
in Betracht gezogen werden. Ueberhaupt kann hier keine
scharfe Grenze gezogen werden, da derartige Ornamente durch
die bald kräftigere bald schwächere Modellirung bald mehr
bald weniger körperlich erscheinen, so dass diese und die beiden
vorhergehenden Classen sich nicht durchaus ausschliessen.
»l-Utcr Sii.il.
Die Zeit des zweiten Stils.
Capitel 20.
Das Zeugniss des Vitruv.
Für die Zeitbestimmung des zweiten Stils begnügten wir
uns oben (S. 9. 127) mit der vorläufigen Betrachtung, dass ei"
offenbar eine Mittelstellung zwischen dem ersten und den späteren
Stilen einnimmt. Diese seine Stellung ist durch unsere bisherig6
Darstellung erläutert worden, und es wird wohl kaum an der-
selben gezweifelt werden.
Wir brauchen uns aber nicht mit dieser Betrachtung zu be-
gnügen, sondern können auf, Grund bestimmter Thatsachen die
zeitliche Stellung dieser Decorationsart theils strenger beweisen)
theils näher bestimmen. Und dies zu thun bleibt uns jetzt
noch übrig.
Wir constatiren zunächst, dass die Darstellung des Viti'uV
in der schon oben (S. 9) angeführten Stelle mit unserer Annaho16
auf das trefflichste übereinstimmt, dass er nach der kurzen, au
den ersten Stil bezüglichen Angabe (antiqui qui initia eX'
politionibus instituerunt, imitati sunt primum erustarurfl