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Mau, August
Geschichte der decorativen Wandmalerei in Pompeji: [Text] — Berlin, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0208

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JQß Zweiter Abschnitt.

dem Seitenfelde rechts aber eine monochrome Landschaftsmalerei
ausgeführt ist. Und eine monochrome Landschaft (in Grün)
finden wir auch auf einem Fragment des Neapeler Museums
(Pitt. d'Ercolano II, 48), wo aber die Mitte der Wand nicht er-
halten ist.

Offenbar haben wir hier eine den Malereien der casa del
Laberinto (Taf. III, IVa) schon recht fern stehende Entwicke-
lungsstufe vor uns. Nicht nur ist von den ursprünglichen In-
crustationselementen kaum eine Spur geblieben, sondern auch
die daraus entwickelte Architecturmalerei befriedigt offenbar nicht
mehr, und man bemüht sich, ihr in der dargelegten Weise auf-
zuhelfen.

Capitel 15.

Das Haus des Germanicus auf dem Palatin.

Ein ganz anderes, aber aus der gleichen Tendenz hervor-
gegangenes Verfahren zeigen die Malereien des palatiniächen
Hauses. Von denen des „Trielinium's" (die Südwand auf Ta-
fel IX) war schon oben S. 167 ff. die Rede. Auch hier finden
wir gegenüber Tafel III und IVa grössere Buntheit, grösseren
Reichthum an Ornamenten; doch sind dieselben mit Vorliebe
gerade an den auf Tafel V. VI einfach gehaltenen und nur ver-
ticale Flächen zeigenden, hier aber bunt profilirten Gesimsen
und ähnlichen Zwischengliedern angebracht und werden deshalb
in Verkürzung gesehen. Gleich der Karnies des Sockels, durch
seine gelbe Farbe scharf hervortretend, zeigt auch horizontale
Gliederung. Das gelbe Zwischenglied unter den liegenden Recht-
ecken ist mit Linienornamenten verziert, das abschliessende Ge-
sims aus verschiedenfarbigen und verschiedenartig ornamentirten
Gliedern zusammengesetzt, noch bunter das Gebälk des Mittel-
baues. Auch die Archivolte über dem Bilde hat ihre in der
Verkürzung geseheneu Ornamente. Auf verticaler Fläche ange-
bracht, also ohne Verkürzung, sind auf unserer'Tafel nur die
Ornamente des Frieses und Giebelfeldes des Mittelbaues. Auch
 
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